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Limburger Ex-Bischof: Tebartz-van Elst bittet um Vergebung: Ich habe Fehler gemacht

Limburger Ex-Bischof

Tebartz-van Elst bittet um Vergebung: Ich habe Fehler gemacht

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    Tebartz-van Elst bittet um Vergebung: Ich habe Fehler gemacht
    Tebartz-van Elst bittet um Vergebung: Ich habe Fehler gemacht

     Der frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat zwei Tage nach seinem vom Papst erzwungenen Rücktritt Fehler eingeräumt und um Vergebung gebeten. "Mit dem Wissen von heute erkenne ich, dass ich Fehler gemacht habe. Auch wenn sie niemals aus Absicht entstanden, haben sie Vertrauen zerstört", heißt es in einer Erklärung vom Freitag, die der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.

    Die Vorwürfe gegen Bischof Tebartz-van-Elst

    Zu autoritär, zu prunkvoll, falsche Angaben: Wochenlang hatten die Vorwürfe gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst die Schlagzeilen bestimmt. Die zentralen Kritikpunkte:

    AMTSFÜHRUNG: Mehrere Priester warfen dem Bischof bereits 2010 einen autoritären Kurs vor. In ihrem Schreiben soll von «klerikalem Dünkel», vom «Abtauchen der Kirchenleute» und von «selbstverliebten Ritualen» die Rede gewesen sein.

    Auch Ende August 2013 wendeten sich Gläubige gegen den Führungsstil von Tebartz-van Elst: Frankfurter Katholiken sprachen in einem offenen Protestbrief von einer Vertrauenskrise.

    BISCHOFSRESIDENZ: Unter enormen Druck geriet der Bischof wegen seines millionenteuren Amtssitzes.

    Im Dezember 2010 waren die Um- und Neubaukosten noch offiziell mit 5,5 Millionen Euro beziffert worden. Mittlerweile geht es um eine Summe von mindestens 31 Millionen Euro - und der Geistliche wird wegen angeblicher Prunksucht angeprangert.

    Eine von der Deutschen Bischofskonferenz berufene Kommission begann im Oktober 2013 mit der Untersuchung der Kostenexplosion und legte den Bericht Anfang März im Vatikan vor.

    STRAFANTRAG: Auch die Justiz ermittelte gegen den Bischof. Die Hamburger Staatsanwaltschaft beantragte einen Strafbefehl gegen Tebartz-van Elst.

    Vorwurf: Der Bischof gab im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug nach Indien eine falsche eidesstattliche Erklärung ab. Das Verfahren wurde gegen Zahlung von 20 000 Euro eingestellt.

    Laut Staatsanwaltschaft räumte der Kirchenmann die falschen Angaben ein. Die Limburger Ermittlungsbehörde prüft seit Monaten, ob sie ein Verfahren wegen Untreue gegen ihn einleitet.

    REAKTION DES BISCHOFS: Es gibt nicht viele Äußerungen von Tebartz-van Elst. Die erste Woge des offenen Protestes im August 2013 versuchte er mit einem Brief zu glätten, in dem er um Vertrauen bittet und Fehler einräumt.

    «Rückblickend gibt es Dinge, die ich anders angehen würde», erklärte er.

    Zu den Verschwendungsvorwürfen sagte er später: «Wer mich kennt, weiß, dass ich keinen pompösen Lebensstil brauche.» Man solle nicht den Stab über ihn brechen.

    Der 54-Jährige hatte am Vormittag in Rom ein kurzes Treffen mit Papst Franziskus - zwei Tage, nachdem dieser Tebartz-van Elsts Amtsverzicht akzeptiert hatte. In dieser Entscheidung sehe er die Chance für einen Neubeginn, für das Bistum Limburg und auch für ihn selbst, heißt es weiter in der Erklärung. dpa/AZ

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