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Limburger Bischof: Tebartz-van Elst muss mit Strafbefehl rechnen

Limburger Bischof

Tebartz-van Elst muss mit Strafbefehl rechnen

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    Tebartz-van Elst muss mit Strafbefehl rechnen
    Tebartz-van Elst muss mit Strafbefehl rechnen

    Nach Recherchen unserer Zeitung wird es immer wahrscheinlicher, dass das Amtsgericht Hamburg Strafbefehl gegen den umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst erlässt. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hamburg, Carsten Rinio, sagte: „Das Amtsgericht Hamburg hat die

    Der so geänderte Strafbefehlsantrag wurde gestern an das Amtsgericht übersandt. „Wir sehen überhaupt keinen Anlass dazu, den beantragten Strafbefehl zurückzunehmen“, sagte Rinio. Damit scheint eine Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage vom Tisch zu sein. Diesen Vorschlag hatte das Amtsgericht unterbreitet, wie Rinio unserer Zeitung bestätigte.

    Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst soll etliche eidesstattliche Versicherungen abgegeben haben

    Tebartz-van Elst, der vom Papst beurlaubt wurde, soll im Zusammenhang mit einem Erste-Klasse-Flug nach Indien falsche eidesstattliche Versicherungen abgegeben haben. Ihm droht eine Geldstrafe. Tebartz-van Elst hält sich zurzeit im niederbayerischen Kloster Metten auf, am Mittwoch zeigte er sich in Regensburg. Scharf kritisiert wird er auch wegen seines Führungsstils und mutmaßlicher Verschwendung beim Bau seines Bischofssitzes.

    Zudem könnte es zu einem Ermittlungsverfahren gegen ihn kommen. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Limburg, Manuel Jung, sagte unserer Zeitung: „Wir befinden uns noch im Stadium der Vorermittlungen und prüfen, ob sich ein strafrechtlicher Anfangsverdacht auf Untreue ergibt.“ Die Entscheidung, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werde, werde in den nächsten Wochen fallen. „Der Bischof hat eine Stellungnahme in Aussicht gestellt“, sagte Jung. Er rechne mit ihrem Eintreffen in den nächsten zwei Wochen. Der Staatsanwaltschaft

    In Augsburg sind die Zahlen besonders hoch

    Auch aus Ärger über den Limburger Bischof kehrten im Oktober bundesweit mehr Katholiken – und Protestanten – der Kirche den Rücken. In unserer Region verzeichnen Standesämter einen deutlichen Anstieg der Kirchenaustritte. Regina Oppawsky vom Standesamt Königsbrunn nannte die Oktober-Zahlen „extrem“. Besonders viele Kirchenaustritte gab es in Augsburg. Dort waren es im Oktober 252 (September: 117). Michael Mädler von der Evangelisch-Lutherischen Kirche sagte dagegen: „Wir verspüren keinen Tebartz-Effekt.“ Im Oktober sind bayernweit 1650 Menschen aus der evangelischen Kirche ausgetreten, weniger als im Oktober 2012.

    Der Münchner Kardinal Reinhard Marx bedauerte den Anstieg der Kirchenaustritte – und rief zur Mäßigung in der Diskussion um Tebartz-van Elst auf. Zum Abschluss der Herbstvollversammlung der bayerischen Bischöfe in Freising sagte er: „Ich würde mir wünschen, dass einige jetzt einfach den Mund halten.“

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