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Limburger Bischof: Tebartz-van Elst ist wieder regelmäßig in Limburg

Limburger Bischof

Tebartz-van Elst ist wieder regelmäßig in Limburg

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    Tebartz-van Elst ist wieder regelmäßig in Limburg
    Tebartz-van Elst ist wieder regelmäßig in Limburg

    Der Bischof sei "gelegentlich aus persönlichen Gründen  in Limburg", sagte ein Sprecher des Bistums am Sonntag. Die  "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtete, Tebartz-van  Elst verbringe jeden Monat mehrere Tage in dem Bischofssitz, den er  für die Summe von 31 Millionen Euro hatte bauen lassen.

    Vatikan hatte Tebartz-van Elst Ende Oktober die Führung seiner  Amtsgeschäfte entzogen

    Der Vatikan hatte Tebartz-van Elst Ende Oktober die Führung seiner  Amtsgeschäfte entzogen, nachdem dieser wochenlang wegen der hohen  Baukosten für den neuen Bischofssitz in der Kritik gestanden hatte.  Bis zum Abschluss der Überprüfung der Vorwürfe gegen ihn werde er  "eine Zeit außerhalb der Diözese" verbringen, erklärte der

    Die von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Kommission, die  die Baukosten untersucht, werde ihren Prüfbericht "im Laufe des  Februar" vorlegen, sagte der Bistumssprecher. Auf dessen Grundlage  wird Papst Franziskus abschließend über die Zukunft des  umstrittenen Bischofs entscheiden.

    Vertrauenskrise wegen Limburger Bischof

    Der Fall Tebartz-van Elst

    Der Fall des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-van Elst - eine Chronologie:

    19. August 2012: Tebartz-van Elst sei erster Klasse nach Indien geflogen, um dort soziale Projekte zu besuchen, berichtet das Magazin «Der Spiegel». Das Bistum weist die Vorwürfe zurück.

    29. Mai 2013: Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Bischof wegen möglicher Falschaussage über seinen Flug nach Indien.

    28. Juni: Die umstrittene neue Bischofsresidenz hat nach Angaben des Limburger Bistums knapp 10 Millionen Euro gekostet - rund viermal so viel wie ursprünglich geplant. Der Bischof betont, dass der Bau schon 2007 vor seinem Antritt beschlossen worden sei.

    9. Juli: Das Bistum korrigiert die Gesamtkosten für die neue Residenz nach oben. Sie lägen deutlich über 10 Millionen Euro.

    25. August: Im Bistum beginnt mit einem Offenen Brief eine Unterschriftensammlung gegen die Amtsführung des Bischofs. Gefordert wird eine umfassende Aufklärung über die Kosten der Residenz.

    29. August: Das streng konservative «Forum Deutscher Katholiken» ruft zur Solidarität mit dem Oberhirten auf.

    1. September: Tebartz-van Elst bittet alle Gläubigen seines Bistums in einem Brief um Vertrauen und räumt Fehler ein.

    6. September: Gläubige überreichen dem Bischof ihren Offenen Protestbrief mit rund 4400 Unterschriften.

    9. September: Der päpstliche Gesandte Giovanni Kardinal Lajolo besucht Limburg. Der Bischof sichert wenige Tage später zu, alle Kosten für die Baumaßnahmen Prüfern zugänglich zu machen.

    23. September: Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, kritisiert Tebartz-van Elst wegen der Finanzaffäre. Eine Kommission werde untersuchen, warum die Kosten für das neue Domizil explodierten.

    7./8. Oktober: Das Bistum beziffert die Kosten für den neuen Bischofssitz jetzt auf 31 Millionen Euro. Kritiker werfen dem Bischof Täuschung vor und fordern seinen Rücktritt.

    10. Oktober: Tebartz-van Elst verteidigt die Kostenexplosion. «Wer mich kennt, weiß, dass ich keinen pompösen Lebensstil brauche», sagt er der «Bild»-Zeitung. Die Hamburger Staatsanwaltschaft beantragt in Zusammenhang mit dem Flug nach Indien einen Strafbefehl.

    12. Oktober: Einem Medienbericht zufolge will der Bischof rasch nach Rom fliegen. Er wolle damit Erzbischof Robert Zollitsch zuvorkommen, der am Donnerstag mit Papst Franziskus über die Limburger Situation rede.

    13. Oktober: Der Druck auf Tebartz-van Elst wächst weiter: «Welt am Sonntag» und «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» berichten über bis zu 40 Millionen Euro Gesamt-Finanzbedarf für die Limburger Residenz und Versuche, die Kostenexplosion zu verschleiern. Der Bischof reist am Vormittag nach Rom - zu Gesprächen mit dem Papst.

    23. Oktober: Papst Franziskus verordnet dem Bischof eine mehrmonatige Auszeit, belässt ihn aber im Amt.

    26. März 2014: Franz-Peter Tebartz-van Elst kehrt nicht in sein Bistum zurück. Nach einer monatelangen Hängepartie nahm Papst Franziskus das Rücktrittsgesuch des seit Oktober suspendierten Bischofs an.

    Einer der wichtigsten Zeugen für die Untersuchung des Bauskandals  rund um den Bischofssitz belastete Bischof Tebartz-van Elst  unterdessen erneut. Der Bischof habe die wahren Kosten zwar  gekannt, dem Vermögensverwaltungsrat jedoch verschwiegen, sagte  Jochen Riebel, Mitglied des Rates und früherer hessischer  Staatsminister, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Über  fast zwei Jahre habe man den Rat "im Dunkeln gelassen, regelwidrig  Aufträge vergeben und Kredite aufgenommen", obwohl bereits 2011 dem  Bischof eine präzise Kostenschätzung bekannt gewesen sei.

    Der Fall hat im Bistum Limburg und darüber hinaus zu einer schweren  Vertrauenskrise innerhalb der katholischen Kirche geführt.  Tebartz-van Elst zog sich vorübergehend aus der Öffentlichkeit in  ein Benediktiner-Kloster in Bayern zurück. Ein in Hamburg  anhängiges Strafverfahren gegen den Bischof wegen eidesstattlicher  Falschaussage war Ende vergangenen Jahres eingestellt worden. Im  Gegenzug muss Tebartz-van Elst aber eine Geldstrafe von 20.000 Euro  zahlen. In der presserechtlichen Auseinandersetzung mit dem Magazin  "Spiegel" ging es um Äußerungen des Bischofs zu einem  Erste-Klasse-Flug nach Indien. dpa/AZ

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