Die Einbettung eines "Tatorts" in eine ARD-Themenwoche kann ziemlich schief gehen. Das zeigten im Oktober die Kritiken zum Bremer Tatort "Echolot". Nun versucht der Dresdner Tatort "Level X" das Themen-Motto "Woran glaubst du?" aufzugreifen.
Es geht ums Internet, Drohnen, sexuelle Gewalt, Medikamentenhandel und Veruntreuung ( Handlung und Kritik: Das erwartet Sie heute im Dresden-Tatort Handlung und Kritik: Das erwartet Sie heute im Dresden-Tatort"Level X" ). Von den Medien gibt es vernichtende Kritiken. Die Pressestimmen.
Kritik zu "Level X": Die Pressestimmen zum Tatort aus Dresden
Der Fall ist definitiv kein normaler Krimi, sondern eher Kritik an einem Internetphänomen. Wer von „Pranks“, Live-Videos und Selbstdarstellern im Netz sowieso schon genervt ist, sollte besser nicht einschalten. Focus Online
Die jährliche Themenwoche und der Tatort vertragen sich einfach nicht. Musste im Oktober 2016 noch der miserable Bremer Tatort Echolot für das Jahresmotto Zukunft der Arbeit herhalten, greift der Dresdner Tatort nun das 2017er-Motto Woran glaubst du? auf. Das Ergebnis: der bisher schwächste Fall mit Alwara Höfels, Karin Hanczewski und Martin Brambach.Zeit Online
Sachsen im Selfie-Rausch, Dresden im YouTube-Wahn. Dieser Tatort, man kann es nicht anders sagen, ist ein Produkt öffentlich-rechtlicher Netz-Paranoia. Spiegel Online
In seinem dritten Fall zieht es das Tatort-Team aus Dresden ins Internet, genauer: die Welt der Youtube-Stars. „Level X“ scheint dennoch wie mit einem antiquierten Modem hochgeladen: Es quietscht, rattert und dann stürzt die Kiste ab. Stuttgarter Zeitung
In "Level X" fallen der bleierne Humor und die klischeehaften Figuren dort besonders unangenehm auf, wo die Folge auch Suizid und Vergewaltigung von Jugendlichen behandelt. Die Geschichte rund um den erschossenen "Prankster" Simson, einen Internet-Star (Youtube wird nicht namentlich genannt), der seine abgefilmten Streiche ins Netz stellt, trieft vor Welt- und Digitalfremdheit. Neue Zürcher Zeitung
Irgendwann muss der wundervolle Martin Brambach als Kommissariatsleiter Schnabel folgende abgenudelte Frage fragen: "Kann denn nicht jemand dieses verdammte Internet einfach wieder abschalten?" Für den Tatort zumindest gar keine schlechte Idee. Süddeutsche.de
th