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Letzter Harry Potter-Film: Harry Potter: ganz auf Spezialeffekte gesetzt

Letzter Harry Potter-Film

Harry Potter: ganz auf Spezialeffekte gesetzt

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    Der letzte Harry Potter-Film läuft an.
    Der letzte Harry Potter-Film läuft an.

    "Es endet alles“, verlauten vielsagend die Plakate des zweiten Teils von „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“. Eine Mitteilung, die Fans der Reihe mit Wehmut erfüllt und Kritiker mit Erleichterung. Nach einer Dekade spitzen sich die schicksalsträchtigen Kinoabenteuer des Zauberlehrlings

    Die komplexe Vorlage war auch diesmal kein Hindernis

    Erstaunlich eigentlich angesichts der unentwegten Kritik an der inhaltlichen und erzählerischen Qualität der Filme. Oft genug schien eine adäquate Umsetzung der weitschweifigen Vorlagen von Joanne K. Rowling unmöglich. Selbst die Aufteilung des massigen Finalbandes um die „Heiligtümer des Todes“ machte starke Raffungen und Vereinfachungen notwendig und füllt nun stattliche 130 Minuten.

    Das Finale schließt übergangslos an den ersten Teil an und hat nun wirklich keine Zeit mehr, um Neulingen Starthilfe zu geben. Zu sehr sind die jungen Zauberhelden damit beschäftigt, jene geheime Artefakte zu finden, Horkrux genannt, in denen der dunkle Lord Voldemort (Ralph Fiennes) Teile seiner Seele versteckt. Angesichts der Totalität seiner Macht und der Schwäche des Widerstands um die geschlagenen Mitglieder des Ordens sowie die Studenten von Hogwarts kann nur die Zerstörung dieser Seelenteile noch die Chance bieten zum unwahrscheinlichen Sieg des Guten.

    Regisseur David Yates besitzt nach drei erfolgreichen Potter-Filmen genügend Routine, um die Handlung in ein schnörkelloses und temporeiches Konzept zu gießen. So will er von all jenen Unzulänglichkeiten ablenken, die durch Kürzungen entstanden oder durch sie verstärkt wurden. Charakterentwicklungen sucht man deshalb vergeblich. Potter (Daniel Radcliffe), Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) eilen von einem düsteren Ort zum nächsten, um schließlich den vermeintlich letzten Horkrux im Zauber-Internat, wo alles begann, ausfindig zu machen. Derweil bläst Voldemorts Armee zum Sturm auf Hogwarts.

    Trotz düsterer Visualität und kriegerischem Schlachtengetümmel wirkt das Finale weit weniger gewalthaltig als befürchtet. Nicht immer tilgen ließen sich dagegen Langatmigkeit und Vorhersagbarkeit. Auch die überraschendsten Effekte machen keinen Sinn, wenn ein Großteil der Zuschauer die Vorlage in- und auswendig kennt.

    Der Film ist ein großes Harry-Potter-Happening. So ziemlich jede (überlebende) Figur dieses Fantasy-Universums huscht noch einmal durchs Bild, auch wenn sie so gut wie keinen Text hat. Viel Raum hat eigentlich nur Alan Rickman, weil seine Beziehung zur Potter-Familie essenziell für den Ausgang der Konfrontation ist.

    An den Kassen dürfte es noch einmal richtig klingeln

    Filmtechnisch und erzählerisch liefert Yates Durchschnittsware ab, die vor allem durch Spezialeffekte glänzt. Das hat die Fans während der letzten Filme nicht gestört und wird es auch diesmal nicht tun. Aufgrund der stabilen Zuschauerzahlen wäre alles andere als ein Rekordeinspiel eine Überraschung. Gerade die 3-D-Version dürfte für ein kräftiges Umsatzplus sorgen, vom Finalbonus ganz zu schweigen.

    Ob das vollmundig verkündete „Ende“ wirklich das Aus für Harry Potter bedeutet, liegt nun bei der Autorin. Diese hat den Lehrling zwischenzeitlich sterben und als Meister wieder auferstehen lassen. Der Ausblick des Finales lässt genügend Raum für eventuelle weitere Abenteuer. Aber auch die Umarbeitung der älteren Filme in 3-D-Fassungen dürfte den Produzenten weitere Zahltage bescheren.

    Bis dahin heißt es erst einmal: Mach’s gut, Harry! ***

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