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Leonard Cohen: Der singende Melancholiker wird 80

Leonard Cohen

Der singende Melancholiker wird 80

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    Der Mann und sein Werk sind eine faszinierende Einheit. Im Grunde singt er ja nicht, sondern erzählt mit seiner dunklen, tiefgründigen Stimme in einem fast hypnotischen Sprechgesang Geschichten vom Leben. Leonard Cohen gilt als Altmeister der Singer-Songwriter, der Liedermacher.

    Eines seiner berühmten Stücke, „Hallelujah“ aus dem Jahr 1979, ist auf einer so modernen Plattform wie Youtube 18 Millionen Mal aufgerufen! Begeistert kommentieren es Zuhörer aus aller Welt. Ein 14-jähriger Mexikaner zum Beispiel schreibt: „Da gibt es jede Menge Kids, die deine Musik mögen.“

    "Hallelujah" von Leonard Cohen ist ein generationenübergreifender Hit

    Das von vielen Künstlern interpretierte „Hallelujah“ ist trotz oder vielleicht sogar wegen seiner schnulzenhaften Schlichtheit ein generationsübergreifender Hit. Cohens Karriere ist allerdings nicht nur getragen von einem Geniestreich, sondern von einer ganzen Reihe großartiger Alben mit einfühlsamen Songs und wunderbaren Texten, oft auch Gedichten.

    Schon mit seiner ersten Platte „Suzanne“ hat er sich verewigen können. Sein Auftreten und seine Kreativität aber sind bis ins hohe Alter getragen von hoher Intensität. Bis heute kann Cohen herzzerreißende Songs schreiben, wie er auf seinem jüngsten Album „Popular Problems“, gewissermaßen sein Geburtstagsgeschenk an die Fans und sich selbst, beweist. Er klingt rauer, gebrochener als früher, wenn er versucht, sich seine Seele vom Leib zu singen. „Songs wie ,Almost Like The Blues‘ klingen wie die Wiederkehr der Depression in grooviger Form“, heißt es dazu in der Neuen Zürcher Zeitung.

    Leonard Cohen wollte ein Mädchen beeindrucken

    Geboren wurde Leonard Cohen vor 80 Jahren in Montreal und hat seitdem eine Odyssee durch reale und spirituelle Welten zurückgelegt (unter anderem Rückzug in ein Zen-Kloster). Ganz jung versucht er sich als Schriftsteller, doch schon mit 13 Jahren beginnt er auch, seine Gedichte zur Gitarre vorzutragen. Der Anlass ist ebenso banal wie großartig: Er wollte ein Mädchen beeindrucken.

    Dass aus der einen später zigtausende Frauen geworden sind, scheint ihn nicht gestört zu haben. Im Gegenteil: Er selbst sagt: „Frauen waren immer außerordentlich nett zu mir.“ Einer Affäre mit Janis Joplin verdanken wir übrigens Cohens Lied „Chelsea Hotel“.

    Leonard Cohen ist ein Meister der Melancholie

    Der Meister der Melancholie, dessen Vater ein kanadischer Rabbi war, hat jedenfalls acht Jahrzehnte Frauen, Moden und Musik überdauert. Und es ist Koketterie, wenn er nun sagt: „Ich hatte einen Drink mit meinem Lehrer, er ist jetzt 102 Jahre alt. Er stieß mit mir an und sagte, entschuldige, dass ich noch nicht tot bin. So ähnlich fühle ich mich heute auch.“

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