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Bilder, die Geschichte machten: John Morris ist tot
![Der US-amerikanische Fotoredakteur John G. Morris war berühmt für seine eindrucksvollen Bilder aus dem Krieg. Der US-amerikanische Fotoredakteur John G. Morris war berühmt für seine eindrucksvollen Bilder aus dem Krieg.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Der amerikanische Fotograf John Morris ist am Freitag verstorben. Bekannt wurde Morris vor allem durch weltberühmte Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Vietnamkrieg.
John Morris war berühmt für Fotos, die Geschichte machten. Er veröffentlichte einige der wichtigsten Fotos des 20. Jahrhunderts und wurde so selbst zur Legende. US-Fotograf und Bildredakteur John G. Morris, der sich mit Bildern aus dem Zweiten Weltkrieg und dem Vietnamkrieg einen Namen gemacht hatte, ist tot.
Nach Angaben der Fotoagentur Magnum Photos in Paris starb er am Freitag in einem nahe gelegenen Krankenhaus in Frankreich. Er wurde 100 Jahre alt. Morris hatte in seiner 80-jährigen Karriere unter anderen für das Fotomagazin Life, die New York Times und die Washington Post gearbeitet.
D-Day und Vietnam-Krieg: John Morris' Fotos machten Geschichte
Morris, der schon als Student in Chicago als Bildredakteur arbeitete, war ein Freund des Magnum-Mitgründers und Fotografen Robert Capa. Bereits 1944, drei Jahre vor der Gründung der Agentur, hatte er Capas Bilder der US-Landung in der Normandie für das Magazin Life bearbeitet. Dies waren die einzigen Aufnahmen von der auch als D-Day bekannten Militäroperation.
In den Sechzigerjahren arbeitete Morris, der selbst überzeugter Pazifist war, für das Frauenmagazin Ladies' Home Journal sowie für die Zeitungen Washington Post und New York Times. Er setzte das erschütternde Bild von einem nackten vietnamesischen Kind nach einem Napalm-Angriff auf der Titelseite derTimes durch, obwohl das Blatt damals keine Fotos von unbekleideten Personen erlaubte. Auch das Bild eines mutmaßlichen Vietcong-Kämpfers, der durch Kopfschuss getötet wird, wurde von ihm auf die Titelseite gesetzt. Beide Arbeiten wurden zu Symbolen der furchtbaren Realität des Vietnamkriegs und später mit dem Pulitzerpreis für Fotografie ausgezeichnet.
Die Bilder aus den Kriegsgebieten dieser Welt machten andere, aber er sorgte dafür, dass die Menschen sie auch zu sehen bekamen. "Eine Legende ist gestorben", erklärte der Verband World Press Photo. dpa
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