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Las Vegas: 19-jähriger Brite wollte Donald Trump töten

Las Vegas

19-jähriger Brite wollte Donald Trump töten

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    Ein 19-jähriger Brite wollte Donald Trump erschießen.
    Ein 19-jähriger Brite wollte Donald Trump erschießen. Foto: Rhona Wise afp

    Ein 19-jähriger Briten soll laut US-Justiz ein Attentat auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump versucht haben. Michael S. wollte demnach bei einem Wahlkampfauftritt Trumps am Samstag in einem Kasino in Las Vegas einem Sicherheitsagenten die Waffe entreißen, um damit den Politiker zu erschießen. Wie die Staatsanwaltschaft am Montag (Ortszeit) mitteilte, wurde der junge Mann wegen Fluchtgefahr festgehalten - ohne die Möglichkeit einer Freilassung gegen Kaution.

    Die nächste Anhörung ist für den 5. Juli vorgesehen. Sollte S. einer "Gewalttat auf einem Privatgelände" für schuldig befunden werden, drohen ihm mehr als zehn Jahre Haft und eine Geldbuße von 250.000 Dollar. Ein Sprecher des Außenministeriums in London erklärte, das örtliche Konsulat biete "nach der Festnahme eines britischen Staatsbürgers in Las Vegas" seine Unterstützung an.

    Aus Kalifornien angereist, um Donald Trump zu töten

    Den Justizunterlagen zufolge sagte S. aus, eigens aus Kalifornien angereist zu sein, "um Trump zu töten". Offenbar nahm er dabei auch sein eigenes Ableben in Kauf. Nach eigenen Angaben rechnete er damit, "dass er wahrscheinlich nur ein oder zwei Schüsse abgeben" würde und dass ihn Sicherheitskräfte töten würden.

    Der 19-Jährige näherte sich demnach einem zu Trumps Schutz abgestellten Beamten des Secret Service und äußerte den Wunsch nach einem Autogramm des Politikers. Dann habe er versucht, sich mit beiden Händen der Waffe des Beamten zu bemächtigen. Den Sicherheitsbeamten Ameel Jacob habe er ausgewählt, weil dessen Waffe entsichert war. S. lebe seit anderthalb Jahren in den USA, zunächst in New Jersey, dann in Kalifornien. 

    Bei dem verhinderten Attentäter handelt es sich offenbar nicht um einen erfahrenen Schützen: S. habe ausgesagt, am Tag vor dem Trump-Auftritt eigens zum Üben an einen Schießstand in Las Vegas gefahren zu sein, weil er zuvor noch nie eine Schusswaffe bedient habe, hieß es weiter.

    Seit einem Jahr plane er, Trump umzubringen

    Von seinen Plänen zeigte sich S., der nach Justizangaben einen britischen Führerschein bei sich hatte, im Polizeiverhör sehr überzeugt. "S. hat ausgesagt, dass er es sofort wieder versuchen würde, wenn er morgen wieder auf freiem Fuß wäre", hieß es in den Justizunterlagen. "Er sagte aus, dass er seit etwa einem Jahr plane, Trump zu töten, und dass er nun zur Handlung schritt, weil er sich dafür bereit fühlte."

    Der junge Mann sagte den Angaben zufolge aus, dass er sich bereits eine Eintrittskarte für eine weitere Wahlkampfveranstaltung in Phoenix im Bundesstaat Arizona gekauft habe. Dort habe er Trump töten wollen, falls ihm das in Las Vegas nicht gelungen sein sollte.

    Der Immobilienmagnat Trump hatte sich gerade erst von seinem Wahlkampfleiter Corey Lewandowski getrennt. Seine Umfragewerte sind zuletzt abgerutscht. Der Rechtspopulist hatte nach dem Anschlag eines afghanischstämmigen Mannes auf einen bei Schwulen und Lesben beliebten Nachtklub in Orlando (Florida) mit 49 Toten seine Forderung nach einem generellen Einreiseverbot für Muslime bekräftigt. Von seinem Sicherheitsteam heißt es, dass es die aufgeheizte Stimmung bei seinen umstrittenen Wahlkampfauftritten häufig noch weiter aufputsche statt zu beschwichtigen.

    Im März hatte ein 22-jähriger Student versucht, auf Trumps Wahlkampfbühne zu springen. Er wollte nach eigenen Angaben gegen die rassistischen Äußerungen des Milliardärs protestieren, der mexikanische Einwanderer als Vergewaltiger und Kriminelle bezeichnete. afp/AZ

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