Der Langenscheidt-Verlag hat in München das "Jugendwort des Jahres" bekannt gegeben: "Ehrenmann" hat die Jury am meisten überzeugt.
Seit Ende August standen bis Dienstagabend in einer Online-Abstimmung 30 Begriffe zur Auswahl, die zeigen sollen, wie Jugendliche heute reden: darunter "Lauch", ein anderes Wort für Trottel, und "Ehrenmann" - jemand, der etwas Besonderes für einen anderen tut.
Der Favorit der Teilnehmer war "verbuggt" - für etwas, das voller Fehler ist. "Glucose-haltig", als Synonym für süß, stand auf Platz zwei. 1,5 Millionen Stimmen wurden abgegeben. In Anspielung auf den Rückzug der FDP und ihres Vorsitzenden Christian Lindner aus einer möglichen Koalition mit der CDU und den Grünen nach der Bundestagswahl 2017 stand auch "lindnern" zur Wahl: also lieber etwas gar nicht zu machen als etwas schlecht zu machen.
1. verbuggt (voller Fehler, falsch gestrickt, Beispiel: Du bist so verbuggt, du nervst!) 2. glucose-haltig (süß) 3. Ehrenmann/Ehrenfrau (Gentleman, Lady, jemand, der etwas Besonderes für dich tut) 4. Lauch (Trottel) 5. Auf dein Nacken! (Du zahlst!) 6. AF, as fuck (Betonung, wie besonders etwas ist, Beispiel: Die neue Staffel ist sick as fuck!) 7. sheeeesh (Wirklich? Echt jetzt? Nicht dein Ernst?!) 8. Ich küss dein Auge (Ich hab dich gern oder ein sehr starkes Danke) 9. Snackosaurus (verfressener Mensch) 10. lindnern (lieber etwas gar nicht machen, als etwas schlecht machen)
Welches von den zehn beliebtesten Wörtern das "Jugendwort des Jahres" wird, entscheidet eine 21-köpfige Jury. Sie besteht in diesem Jahr unter anderem aus Journalisten, Bloggern, Schülern und einem Polizeikommissar aus Berlin-Kreuzberg.
2017 gewann der Ausdruck "I bims", ein Synonym für "Ich bin" und "Ich bin's". In der vorangegangen Online-Abstimmung hatte "Geht fit", als Bezeichnung für etwas, das klar geht, an der Spitze gestanden.
Seit 2008 wird jährlich ein Jugendwort bestimmt. Dabei wird häufig diskutiert, ob das gewählte Wort wirklich dem Sprachgebrauch von Jugendlichen entspricht. Die Wahl ist eine Werbeaktion des Langenscheidt-Verlags. (dpa)