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Labor: EHEC-Erreger auf spanischen Gurken hat nicht Epidemie ausgelöst

Labor

EHEC-Erreger auf spanischen Gurken hat nicht Epidemie ausgelöst

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    Ein Labor soll herausgefunden haben, dass die auf spanischen Gurken entdeckten EHEC-Erreger nicht für die Epidemie verantwortlich seien. dpa
    Ein Labor soll herausgefunden haben, dass die auf spanischen Gurken entdeckten EHEC-Erreger nicht für die Epidemie verantwortlich seien. dpa

    Der EHEC-Erreger, der in Hamburg auf spanischen Gurken gefunden worden war, ist nach einer Laboruntersuchung offenbar nicht der Auslöser für die Erkrankungswelle im Norden. Das Labor hatte diesen Befund nach der Untersuchung von zwei der drei sichergestellten spanischen Gurken erstellt, sagte die

    An vier Salatgurken aus dem Hamburger Großmarkt war das Bakterium in der vergangenen Woche nachgewiesen worden. Drei der Gurken stammen aus Spanien. Bei der vierten positiv getesteten Gurke deuten Hinweise auf Lieferwege aus den Niederlanden hin.

    EHEC-Erreger: Quelle weiterhin unklar

    Es zeigte sich bei den zwei Proben aus Spanien keine Übereinstimmung mit dem Erreger des Typs O104, die aus den Stuhlproben der Patienten isoliert wurden. Zwar sei auf den Gurken EHEC-Erreger nachgewiesen worden, allerdings nicht der Stamm, der die Erkrankungen ausgelöst habe.

    "Nach wie vor ist die Quelle nicht identifiziert." Die Ergebnisse zweier weiterer Proben lägen noch nicht vor. Die Warnung in Hamburg bleibe aufrechterhalten, keine Gurken, Tomaten und Salate zu essen.

    Bislang sind in Deutschland 15 Menschen im Zusammenhang mit EHEC-Infektionen gestorben. In Hamburg wurden bis Montagmittag 488 Fälle von EHEC-Infizierten beziehungsweise Verdachtsfällen gemeldet.

    Madrid verlangt EU-Kompensationen

    Derweil ist am Dienstag auch in Spanien ein erster Verdachtsfall in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Kurz zuvor hat die spanische Agrarministerin Rosa Aguilar bei einem Treggen mit EU-Kollegen im ungarischen Debrecen bekannt gegeben, dass Spanien auf EU-Ebene Entschädigungen für alle europäischen Landwirte verlangen wolle, die wegen der tödlichen EHEC-Seuche Verluste haben.

    Spaniens Gemüse sei "sicher", sagte die Ministerin. Die Ursache der Infektionen solle man in Deutschland suchen, nicht in Spanien. Unterstellungen, denen zufolge die Krankheit durch Gurken aus Spanien übertragen werde, richteten bei den dortigen Produzenten einen Schaden von wöchentlich 200 Millionen Euro an, sagte Aguilar weiter.

     "Man soll aufhören, auf Spanien zu schauen", sagte die Ministerin. Deutschland müsse so schnell wie möglich die Ursache der Infektionen klären. "Wir sind enttäuscht von der Art, wie Deutschland mit dieser Krise umgegangen ist." Eine Senatorin aus Hamburg habe Spaniens Landwirten durch eine Äußerung über spanische Gurken großen Schaden zugefügt - "ohne einen einzigen Beweis".

    EHEC-Verdachtsfall möglicherweise in den USA

    Eine Sprecherin der EU-Kommission teilte am Dienstag mit, dass in den USA drei Patienten mit dem Verdacht auf das durch den EHEC-Keim ausgelöste hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) in Krankenhäuser gekommen seien.

    Bestätigte oder vermutete HUS-Fälle wurden in Europa außer in Deutschland auch in Schweden, Dänemark, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz registriert. dpa/dapd/AZ

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