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Kurz vor Olympia: Pussy-Riot-Aktivistinnen treten mit Madonna auf

Kurz vor Olympia

Pussy-Riot-Aktivistinnen treten mit Madonna auf

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    Zwei Aktivistinnen der Band Pussy Riot traten gemeinsam mit Madonna in New York auf.
    Zwei Aktivistinnen der Band Pussy Riot traten gemeinsam mit Madonna in New York auf. Foto: Jason Szenes, dpa

    Kurz vor dem Beginn der Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi sind zwei Aktivistinnen der Punkrockband "Pussy Riot" zusammen mit der Pop-Queen Madonna in New York aufgetreten. Im Rahmen des Benefiz-Konzerts "Bringing Human Rights Home" der Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierten Nadezhda Tolokonnikova und Maria Aljochina die Politik von Präsident Wladimir Putin. "Wir fordern ein freies Russland und ein

    Pussy Riot: Konzert mit Madonna

    Pussy Riot - Chronologie der Ereignisse

    21. Februar 2012: Fünf vermummte Mitglieder der Band Pussy Riot stimmen in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale ein «Punk-Gebet» an und flehen die Jungfrau Maria an, den damaligen Ministerpräsidenten Wladimir Putin zu verjagen. Sie werden von Sicherheitskräften abgeführt.

    5. März 2012: Ein Gericht ordnet Untersuchungshaft für Maria Alechina und Nadeschda Tolokonnikowa an, wenig später wird ihre Bandkollegin Jekaterina Samuzewitsch festgenommen.

    22. April 2012: Der Moskauer Patriarch Kirill hält vor der Kathedrale einen Gottesdienst mit tausenden Gläubigen. Er beschuldigt Pussy Riot, die Reliquien in der Kirche entweiht zu haben.

    20. Juli 2012: Beginn des Prozesses gegen die drei inhaftierten Bandmitglieder wegen «Rowdytums» und «Aufrufs zum religiösen Hass». Ihnen drohen bis zu sieben Jahre Haft in einem Straflager.

    7. August 2012: US-Popstar Madonna fordert während eines Konzerts in Moskau die Freilassung der Pussy-Riot-Musikerinnen. Internationale Stars wie Sting und Paul McCartney schließen sich dem Aufruf an.

    17. August 2012: Die drei angeklagten Musikerinnen werden zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt. Der Schuldspruch wird weltweit von Protesten begleitet.

    10. Oktober 2012: Im Berufungsverfahren wird die Haftstrafe gegen Alechina und Tolokonnikowa bestätigt. Samuzewitschs Strafe wird in eine Bewährungsstrafe umgewandelt, sie kommt auf freien Fuß.

    24. Oktober 2012: Die beiden inhaftierten Pussy-Riot-Mitglieder werden in Straflager gebracht. Tolokonnikowa wird in die Region Mordowien etwa 500 Kilometer östlich von Moskau verlegt, Alechina wird in die Region Perm im Ural überführt.

    16. November 2012: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stellt während der deutsch-russischen Regierungskonsultationen in Moskau die Härte des Urteils gegen die jungen Musikerinnen in Frage. Putin weist dies zurück und wirft einer der Sängerinnen antisemitische Tendenzen vor.

    21. Februar 2013: Am Jahrestag des «Punk-Gebets» werden zwei mit Strumpfmasken maskierte Frauen festgenommen, die in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale an die Protestaktion erinnern wollen.

    20. März 2013: Ein Gericht in Moskau lehnt die zweite Berufung der beiden Inhaftierten ab.

    22. Mai 2013: Alechina tritt für elf Tage in einen Hungerstreik.

    22. Juli 2013: Mehr als 100 Musiker, unter ihnen Madonna, Adele, Elton John und Bryan Adams, fordern die Freilassung der Aktivistinnen.

    24./26. Juli 2013: Alechina und Tolokonnikowa scheitern auch in zweiter Instanz mit ihrem Antrag auf vorzeitige Haftentlassung.

    23. September 2013: Tolokonnikowa verweigert aus Protest gegen die Haftbedingungen in ihrem Straflager die Nahrungsaufnahme. Nach acht Tagen beendet sie ihren Hungerstreik. Später wird sie in ein Lager nach Sibirien verlegt.

    12 . Dezember 2013: Der Oberste Gerichtshof ordnet die Überprüfung der Urteile gegen die Musikerinnen der Punkband an.

    18. Dezember 2013: Die russische Duma verabschiedet ein vom Kreml eingebrachtes Amnestiegesetz für Häftlinge, die zu weniger als fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurden. Erwähnt werden in dem Gesetzestext insbesondere Frauen mit Kindern, Minderjährige und Ältere sowie der Tatbestand des «Rowdytums». Alechina und Tolkonnikowa haben beide ein kleines Kind.

    23. Dezember 2013: Tolokonnikowa und Alechina werden aus der Haft entlassen.

    18. Februar 2014: Die Sängerinnen Tolokonnikowa und Alechina werden am Rande der Olympischen Winterspiele in Sotschi festgenommen. Sie sollen angeblich in einem Hotel geklaut haben.

    Die kürzlich aus der Haft entlassenen Bandmitglieder appellierten daran, die Menschenrechtslage in ihrem Heimatland trotz des Großereignisses Olympia nicht auszublenden. Bilder aus Sotschi würden nicht die Realität in Russland widerspiegeln, erklärten sie. Sie forderten US-Präsident Barack Obama dazu auf, bei seinem nächsten Besuch in Russland offen seine Meinung zu der Menschenrechtssituation in dem Land zu äußern.

    Pussy Riot: Kritik an Präsident Putin

    Tolokonnikowa und Alechina waren gemeinsam mit ihrer Bandkollegin Jekaterina Samuzewitsch wegen einer regierungsfeindlichen Darbietung in einer Moskauer Kirche zu einer mehrjährigen Lagerhaft verurteilt worden. Samuzewitsch kam später auf Bewährung frei, Tolokonnikowa und Alechina profitierten im Dezember von einer Amnestie. (AZ/afp)

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