Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Kultserie: 40 Jahre "Dallas" - Für immer Fiesling

Kultserie

40 Jahre "Dallas" - Für immer Fiesling

    • |
    Eine derart böse Hauptfigur hatte es in einer Fernsehserie noch nicht gegeben – dann kam „Dallas“ und Larry Hagman als J.R. Ewing.
    Eine derart böse Hauptfigur hatte es in einer Fernsehserie noch nicht gegeben – dann kam „Dallas“ und Larry Hagman als J.R. Ewing.

    Keiner konnte so fies lachen wie er: Wenn der texanische Ölmillionär und Oberschuft J.R. Ewing wieder einmal einen Geschäftspartner über den Tisch gezogen oder einen Politiker geschmiert hatte, stimmte er sein charakteristisches Geißbockgemecker an, das zu seinem Markenzeichen wurde.

    Vor 40 Jahren – ja, wie die Zeit vergeht – war es erstmals im amerikanischen Fernsehen zu hören. Denn am 2. April 1978 startete die Serie „Dallas“ im US-Sender CBS. Drei Jahre später kam sie auch ins deutsche

    Zehn Jahre lang unterhielten sie die deutschen Zuschauer mit ihren Lieben und Intrigen. „Dallas“ prägte – stärker noch als der zwei Jahre später gestartete „Denver-Clan“ im ZDF – das deutsche Fernsehen in den 80er Jahren. 1991 war nach 349 Folgen Schluss. „Dallas“ brachte eine völlig neue Farbe in die deutsche Fernsehlandschaft: War man bis dato an bieder-brave US-Serienclans wie die treuherzigen „Waltons“ oder die rechtschaffenen Cartwrights aus „Bonanza“ gewöhnt, so machte sich mit den Ewings eine moralisch verkommene Sippe im Programm breit mit all ihren fragwürdigen Geschäften, Seitensprüngen und kriminellen Aktivitäten.

    In "Dallas" tauchten erstmals systematische Cliffhanger auf

    Dabei war der charismatische Ölbaron J.R. an den meisten krummen Dingern direkt beteiligt – noch nie hatte es in einer Fernsehserie eine derart böse Hauptfigur gegeben. Der geldgierige und machthungrige Mann mit dem Stetson war ein schlechter Mensch durch und durch, ein wahrer Teufel aus Texas. Zwar spielten auch sein jüngerer und anständiger Bruder Bobby oder seine gutmütige Mutter Miss Ellie (Barbara Bel Geddes) wichtige Rollen, im Mittelpunkt stand aber meist der Mann mit der fiesen Lache – kein Wunder, dass die US-Serie zumindest in den Anfangsjahren heftig umstritten war.

    Doch „Dallas“ setzte nicht nur inhaltlich neue Maßstäbe, auch die Machart der Serie war für damalige Verhältnisse ungemein modern und änderte die Sehgewohnheiten der TV-Zuschauer weltweit. So verwendeten die Macher erstmals systematisch sogenannte Cliffhanger, mit denen die Zuschauer bei der Stange gehalten werden sollten.

    Wer zum Beispiel wissen wollte, welche Figur am Ende der dritten Staffel auf J.R. schoss, musste monatelang warten, bis in den neuen Episoden die Täterin präsentiert wurde. Um sicher zu gehen, dass keiner der Beteiligten den Fortgang der Handlung verriet, wurden fünf verschiedene Versionen gedreht – und nicht einmal die Schauspieler wussten, welche davon letztlich gezeigt werden würde.

    J.R. Ewing-Darsteller Larry Hagman starb 2012 an Krebs

    Wie viele Serien-Dauerbrenner krankte aber auch „Dallas“ im Lauf der Jahre an immer unrealistischeren und teils absurden Handlungssträngen. Trauriger Höhepunkt dieser Entwicklung war die Auferstehung Bobby Ewings von den Toten. Als Darsteller Patrick Duffy Mitte der 80er Jahre aus der Serie ausstieg und Bobby deshalb bei einem Autounfall starb, gingen die Einschaltquoten dramatisch zurück. Nachdem Duffy zum Wiedereinstieg überredet worden war, entdeckte Bobbys Frau Pam (Victoria Principal) ihren Gatten eines Morgens fröhlich unter der Dusche, was damit begründet wurde, dass sie Bobbys Tod und damit die komplette Handlung von fast 30 Episoden nur geträumt hatte – ein höchst umstrittener dramaturgischer Kniff.

    1991 stellte CBS „Dallas“ ein, eine 2012 gestartete Fortsetzungsserie brachte es auf drei Staffeln. Larry Hagman starb am 23. November 2012 in Dallas an den Folgen eines Krebsleidens – als John Ross „J.R.“ Ewing wird er unvergessen bleiben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden