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Kritik zum Tatort: "Bodenlos am Bodensee": So war der Tatort "Winternebel"

Kritik zum Tatort

"Bodenlos am Bodensee": So war der Tatort "Winternebel"

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    Klara Blum (Eva Mattes) musste im Tatort "Winternebel" ein Ermittlungsverfahren gegen den Thurgauer Kollegen Matteo Lüthi (Roland Koch) eröffnen.
    Klara Blum (Eva Mattes) musste im Tatort "Winternebel" ein Ermittlungsverfahren gegen den Thurgauer Kollegen Matteo Lüthi (Roland Koch) eröffnen. Foto: SWR

    Um was ging's im Tatort?

    Schwer zu sagen, schließlich gab es mehrere Handlungsstränge: Der Mord an dem Fähre-Maschinisten. Der tödliche Schuss auf Beat Schmeisser. Die Frage, ob Matteo Lüthi zu schnell auf ihn schoss, denn er hatte mit Schmeisser noch eine Rechnung aus einem früheren Entführungsfall offen - man erinnere sich an den Bodensee-Tatort "Nachtkrapp". Ach ja, einen Entführungsfall gab es auch in diesem Tatort: Eine junge Schweizer Studentin Anna Wieler wird von einem nicht sonderlich durchdachten Hannibal-Lecter-Verschnitt festgehalten, der von ihrem reichen Vater und Bauunternehmer eine Million Lösegeld fordert.

    Wer waren die Bösen?

    Platz 1: Der aggressive Entführer Sylvio Fini, (Urs Peter Halter) der sein Opfer regelmäßig verprügelt. 
    Platz 2: Der Schweizer Bauunternehmer, bei dem man sich nie ganz sicher ist, was er retten will: seine Tochter oder seinen Kontostand. 
    Platz 3: Je nach Perspektive: Anna Wieler, die nach ihrer Befreiung sich dreist das Entführungsgeld im Papier-Sackerl schnappt und ihre Weiterreise am Gottlieber Zoll beginnt. Klara Blum jedenfalls musste beim Gedanke an den Verbleib des Entführungsgeldes schmunzeln.

    Wie wurde im Tatort "Winternebel" ermittelt?

    Klassisch. Zeugenverhöre, Spuren lesen, Punkte auf Karten setzen, solides Polizeihandwerk. Der Bodensee-Tatort wollte nie der rasante Großstadt-Krimi mit viel Krawall sein. Sondern ein hausgemachter Krimi, zum Miträtseln und mit schönen Landschaftsaufnahmen. Gelungen sind in diesem Fall leider nur die Landschaftsaufnahmen, der Rest kommt etwas zu bieder daher. Und beim Folgen der vielen gleichzeitigen Handlungsstränge verlor sich der Zuschauer auch irgendwann im Dickicht des Nebels.

    Beste Szene im Bodensee-Tatort

    Der Kollege aus dem Thurgau, Matteo Lüthi, bringt glücklicherweise ein wenig Farbe in die graue Winternebel-Suppe. Wie er angetrunken von zwei Bier an einer Konstanzer Currywurstbude sich selbst bemitleidet, ist ganz amüsant. Und auch von den schnoddrigen Diskussionen mit der jungen Kantonspolizistin Eva Glocker würde man gerne mehr sehen wollen.

    Fazit zum "Winternebel"
    Eigentlich hatte Autor Jochen Greve schon einige Male bewiesen, dass er einen Tatort schreiben kann - zuletzt in Bremen. Und Regisseur Patrick Winczewski wollte wohl an den Erfolg seines letzten Bodensee-Tatorts "Nachtkrapp" anknüpfen - was hier allerdings nicht gelang. Auch viele User auf Twitter waren vom "Winternebel" enttäuscht:

    Für alle Tatort-Fans, die gleicher Meinung sind, hilft wohl nur der Blick in das Programm vom kommenden Sonntag. Dann ermittelt Ulrich Tukur in der Rolle des LKA-Ermittlers Felix Murot - wie in einem Stück von Shakespeare. Ein ambitionierter, sehr künstlerischer Tatort, der vielleicht über den Bodensee-Nebel hinwegtröstet.

    Lesen Sie hier, was andere Medien zum Bodensee-Tatort schreiben.

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