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Kritik zu "Waldlust": Tatort aus Ludwigshafen: "Authentisch ist anders"

Kritik zu "Waldlust"

Tatort aus Ludwigshafen: "Authentisch ist anders"

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    Szene aus dem Tatort "Waldlust": Johanna Stern (Lisa Bitter, rechts) ist in ihrem Hotelzimmer zusammengeschlagen worden.
    Szene aus dem Tatort "Waldlust": Johanna Stern (Lisa Bitter, rechts) ist in ihrem Hotelzimmer zusammengeschlagen worden. Foto: Martin Furch, SWR

    Zunächst einmal ist der Tatort wie so vieles im Leben - Geschmackssache. Eine Folge, die allesamt begeistert, gibt es nicht. Die Kritiken, die das SWR-Experiment "Babbeldasch“ im Februar 2017 bekam, waren dann aber doch historisch eindeutig. Die Bild sprach gar vom "schlechtesten Tatort aller Zeiten".

    Das TV-Experiment in Ludwigshafen verzichtete damals auf ein klassisches ausformuliertes Drehbuch und setzte stattdessen auf Improvisation. Viele Darsteller außerhalb der üblichen Ermittlerbesetzung waren Laiendarsteller und sprachen im Pfälzer Dialekt.

    Nun legte Regisseur Axel Ranisch mit "Waldlust" seinen zweiten "Impro-Fall" nach (darum ging es im Tatort aus Ludwigshafen). Die Reaktionen? Besser als im Vorjahr, aber auch nicht wirklich berrauschend. Von den Kritikern gibt es vereinzelt Beifall und ziemlich viel Spott. Die Pressestimmen.

    Kritik zu „Waldlust“: Die Pressestimmen zum Tatort aus Ludwigshafen

    Anschauen? Sagen wir so: Klar besser als „Babbeldasch“. Und wer Edgar-Wallace-Schauer-Schinken liebt, findet‘s sogar spannend. Bild-Zeitung

    „Waldlust“ – beinahe parallel zu „Babbeldasch“ und ebenfalls ohne Drehbuch entstanden – ist (...) ein dreistufiger Gruselfilm von umwerfender Schrecklichkeit, dessen Sog man erst widerwillig, dann hemmungslos erliegt. Die Welt

    "Waldlust", ein Lena-Odenthal-Krimi, angesiedelt im auch meteorologisch kriminellen Schwarzwald, ist eine derart hyperbolische Interpretation des Genres, dass der Ausgang klar scheint: Solche künstlerische Chuzpe bei Ignoranz des breiten Publikumsgeschmacks ist preiswürdig. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Neueste Zürcher Zeitung

    Auch nach diesem Film wird es sicher wieder Diskussionen um Experimente beim Tatort geben. Doch nicht oft kommt man den Figuren so nah, wie diesmal. Schade nur, dass der Plot den ein oder anderen Zufall zu viel braucht und am Ende ziemlich kompliziert wird. Berliner Morgenpost

    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor den Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese  Kommissare bzw. Teams sind derzeit im TV-Einsatz.
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    Der Tatort lockt Sonntag für Sonntag Millionen vor die Fernseher. Aber wer ermittelt eigentlich wo? Diese 22 Kommissare beziehungsweise Teams sind derzeit im TV-Einsatz.

    Die Edgar-Wallace-Anleihen sind ein Fest für Fans – und die Krimi-Dinner-Atmosphäre ganz süß. Die Improvisation, die bei den Laien im ersten Fall von Regisseur Axel Ranisch völlig schief ging, gelingt auch bei den Profis nicht richtig zufriedenstellend. Authentisch ist anders. Besser als der erste Versuch – das war aber auch nicht schwierig. Express

    Axel Ranisch inszeniert dieses Kammerspiel im Geisterhaus herrlich gruslig, woran auch die Musik ihren Anteil hat, eine opulente Tondichtung für Sinfonieorchester. Vereinzelt mögen die Dialoge improvisiert wirken, auch schauspielerisch gibt es Schwächen, in der Bilanz aber besticht „Waldlust“ durch Retro-Charme. Stuttgarter Zeitung

    Pressestimmen: Schlechte Kritiken für Ludwigshafen-Tatort "Waldlust"

    Von wegen abgedrehte Experimente. Was für eine synästhetische, kluge, fast perfekte Inszenierung. Eine bewegte Kamera (Stefan Sommer), mal nahe dran, Spannung aus den Gesichtern saugend, dann in Totale, Vogelperspektive auf den eingeschneiten Schwarzwald mit diesem kleinen, dunklen Hotel mittendrin. Klaustrophobie und Weite. Dazu ständiges Rascheln und Knacken auf der Tonspur. Und, Ranisch lässt es krachen, eine viersätzige Tatort-Symphonie für großes Orchester, die schon die Dreharbeiten begleitete und von der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz eingespielt wurde. Das kann alles, schön dick aufgetragen, auch nach hinten losgehen. Hier passt es, bis zum bitteren Ende, bis zum, zugegeben, nicht mehr sehr überraschenden Shoot-Down. Der Tagesspiegel

    Wir wissen es zwar nicht mit Sicherheit, aber vermuten ganz stark: Die Tatort-Verantwortlichen beim SWR führen ein grausames Experiment an ihren Zuschauern durch. Anders ist "Waldlust" kaum zu erklären. n.tv

    Wenn Sie ein wirklich spannendes Drama in verschneiter Landschaft sehen wollen, dann sollten Sie ProSieben einschalten. Dort läuft zeitgleich der preisgekrönte Film "The Revenant", für den Leonardo DiCaprio endlich einen Oscar bekam. Stern

    Die aktuelle SWR-Episode "Waldlust" ist Ranischs nächste Impro-Variation, diesmal spielen ausschließlich Profis, der Hang zur Peinlichkeit bricht aber wieder durch. Süddeutsche Zeitung

    Ein weiterer Südwest-Tatort, bei dem die Schauspieler improvisiert haben - das geht nach hinten los. Spiegel Online

    drs

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