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Kritik zu "Endstation": Lohnt sich heute der Polizeiruf 110 aus Magdeburg?

Kritik zu "Endstation"

Lohnt sich heute der Polizeiruf 110 aus Magdeburg?

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    Stark: Brasch (Claudia Michelsen) und Köhler (Matthias Maschke).
    Stark: Brasch (Claudia Michelsen) und Köhler (Matthias Maschke). Foto: MDR

    Im Osten viel Neues. Mit „Endstation“ belebt der MDR im „Polizeiruf 110“ auch das krimimäßig längst durchgenudelte Mann-Frau-Duo neu. Die Annäherung zwischen den Hauptkommissaren Doreen Brasch und Dirk Köhler in Magdeburg hat wenig zu tun mit dem Gender-Geplapper anderer TV-Krimis. Das beiderseitige Recht-haben-wollen läuft hier auf einer Ebene ab, auf der Blicke signalisieren, dass es gut ausgeht. Großes Kompliment.

    Leider wird der Inhalt den Schauspielern Claudia Michelsen und Matthias Matschke in den Ermittlerrollen nicht ganz gerecht. Da ist eine Familie, die drei Pflegekinder aufgenommen hat, darunter den Buben Marco, der auf der Straße tot zusammenbricht, nachdem er brutal geschlagen wurde. Des Rätsels Lösung führt über dessen Bruder, den Jung-Ganoven Sascha, die geistig zurückgebliebene Nadine und die leibliche Tochter Bella.

    Beim "Polizeiruf 110: Endstation" bleibt ein halbgares Fazit

    Drehbuchschwäche: Schon die Motivation der Pflegeeltern, Kinder aufzunehmen, bleibt schwammig. Die Eskalation der Gewalt in der Familie sagt uns allenfalls, dass überforderte Eltern mit ihren Kids nicht klar kommen. Bleibt irgendwie ein halbgares Fazit, Erwachsene wie die Teenies betreffend: Denn sie wissen nicht, was sie tun.

    Wie gut, dass es die Brasch gibt. Vordergründig ist sie eine Polizistin, wie man sie aus dem Norden und Osten der Republik kennt. Zäh, Lederjacke, Motorrad, nicht beziehungsfähig. Aber da sie selbst einen Problemsohn hat, der eben aus dem Knast entlassen wurde, fühlt sie sich der Pflegemutter wie der sozial abgestürzten leiblichen Mutter zweier Buben nah – ohne dass davon ihr Job beeinträchtigt wird. Claudia Michelsen spielt diese Rolle mit Bravour.

    Matthias Matschke als besserwisserischer Kollege Köhler steht ihr nicht nach. Matschke, der in „Der treue Roy“ als sarkastischer Kriminaltechniker zu sehen war, ist überhaupt der Mann der Stunde. Es steckt viel Potential in dem Ermittlerduo. Gebt den beiden einfach gute Drehbücher!

    "Polizeiruf 110: Endstation" läuft am Sonntag um 20.15 Uhr im Ersten.

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