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Kritik: Tatort "Familien": Köln kann auch enttäuschen

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Tatort "Familien": Köln kann auch enttäuschen

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    Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) fangen Jessica Dahlmann (Marie Meinzenbach) auf. Die junge Frau musste ihren toten Freund identifizieren.
    Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) fangen Jessica Dahlmann (Marie Meinzenbach) auf. Die junge Frau musste ihren toten Freund identifizieren. Foto: Thomas Kost, WDR

    Eigentlich gibt ein Fernsehkrimi eine Fülle von Themen her. Müssen dann Drehbuchautoren in ihren überaus gemischten Ideenfundus greifen, kommt aber oft breitgetretener Quark heraus. Mag auch der Anfang spektakulär sein mit dem jungen Mann, der soeben seinen Junggesellenabschied gefeiert hat und am frühen Morgen von einem Auto überrollt wird.

    Dem Zuschauer signalisiert Drehbuchautor Christoph Wortberg sinngemäß noch eine Ankündigung „Achtung! Gleich folgt noch ein Klassiker aus der Grabbelkiste!“. Wieder darf es ein abgetrenntes Fingerglied sein, das einstmals der Studentin Charlotte gehört hat, die mit ihren Freunden in einer Kölner Bar ihre Zusage für ein Wirtschaftsstudium an einer amerikanischen Elite-Uni begossen hat.

    Kritik: Tatort heute aus Köln nicht besonders originell

    „Familien“ erweist sich als eine Figuren-Rochade, in der mehrere Generationen Geheimniskrämerei betreiben. Autor Wortberg begnügt sich mit der Zwangsläufigkeit, die Katastrophen mit sich bringen – und der Schlussfolgerung „Hätten wir doch bloß vorher darüber geredet!“ Da sind der undurchsichtige Bruder Paul, ferner Kasper, der Freund Charlottes und Sonderling sowie die Eltern Charlottes, die eine triste Ehe führen. Die wohl stärkste Rolle verkörpert der von Hansjürgen Hürrig gespielte, knorrige Wirtschaftsanwalt, der dem TV-Publikum vor allem als Oberstaatsanwalt aus „Bella Block“ bekannt ist.

    Folgt Problemfamilie Nummer 2 mit Freddy Schenk (Dietmar Bär), der unentwegt seinen 30. Hochzeitstag vergisst. Dazu gehört auch der unablässig futternde Assi Jütte, der die ihm lästigen Observierungsaufträge mit einem ironischen „immer gern“ und „vielleicht noch ein Schnitzel dazu?“ kommentiert. Und der dann doch den einen oder anderen Ermittlerpunkt landet. Am Ende entpuppt sich Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) sogar als Frauenversteher.

    Er recherchiert erfolgreich, dass Freddy Schenks Frau auf Ayurveda steht. „Manchmal muss man ja seine Kollegen zu ihrem Glück zwingen“ zieht Ballauf ein persönliches Fazit. Nur: So richtig originell ist das nicht.

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