Viele Nutzer von Facebook oder Twitter posten, wann sie in den Urlaub fahren. Das ist fahrlässig. Einbrecher wissen dann sofort: Dort ist niemand zu Hause. Das gleiche gilt, wenn ortsbasierte Netzwerke wie Foursquare oder Google Places genutzt werden, bei denen der Standort angezeigt wird.
Facebook und Twitter als Informationsquelle für Diebe
Kriminelle nutzen solchen Ankündigungen längst, um Ziele für ihre Raubzüge ausfindig zu machen. Das amerikanische Unternehmen "Credit Sesame" hat im Herbst des vergangenen Jahres 50 ehemalige Einbrecher zu dem Thema befragt. 80 Prozent von ihnen waren davon überzeugt, dass sich ihre Nachfolger Informationen über Twitter, Facebook oder Foursquare beschaffen. Fast genauso viele gaben an, dass moderne Räuber über "Google Street View" ihre Ziele auskundschaften.
Wenn die Einbrecher einmal wissen, dass niemand daheim ist, haben sie keine Probleme im Internet die passende Adresse zu ermitteln. Viele Menschen haben ihre Anschrift mittlerweile bei einem sozialen Netzwerk oder Online-Shops hinterlegt, schützen ihre Daten aber zu schlecht vor Spionen.
Einbrecher geben ihre Quellen selten preis
Die Polizei hat zu dem Thema keine belastbaren Zahlen vorliegen. Die Beamten sind sich aber sicher, dass es manche Einbrecher bei Facebook oder anderen sozialen Netzwerken nach Abwesenheitsmeldungen suchen. Nachweisen können sie es leider nicht. Die meisten Täter würden beim Verhör nie verraten, woher sie ihre Informationen hätten, gibt Siegfried Hartmann vom Polizeipräsidium Schwaben Nord in Augsburg an. Hartmann warnt trotzdem davor, eine Urlaubsmeldung zu veröffentlichen: "Das ist dasselbe, wie wenn ich auf meinen Anrufbeantworter spreche, dass ich jetzt 14 Tage weg bin."
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft und Sicherheitsbehörden raten generell davon ab, seinen Aufenthaltsort im Internet anzugeben. Egal ob es sich um eine Urlaubsreise handelt oder nur um einen zweistündigen Einkaufsbummel in der Innenstadt. Die Profile in sozialen Netzwerken sollten so eingestellt werden, das nur die besten Freunde die eigenen Statusmeldungen lesen dürfen. Zudem sollten Adressinformationen niemals im persönlichen Profil auftauchen. Gefährlich ist es auch, seine Urlaubsbilder direkt ins Internet zu stellen. Dadurch erhalten Einbrecher ebenfalls Anhaltspunkte über den Aufenthaltsort.
Gute Nachbarn sind der beste Schutz vor Urlaubseinbrüchen
10 Fakten zu Facebook
Facebook ist ein soziales Netzwerk mit Sitz in Palo Alto, Kalifornien.
Das Projekt war im Jahr 2004 zum ersten Mal öffentlich zugänglich.
Der Gründer des Kontaktnetzwerkes ist Mark Zuckerberg.
Mitglied kann jeder werden, der nach eigenen Angaben mindestens 13 Jahre alt ist.
Im Jahr 2010 soll Facebook bereits zwei Milliarden Dollar eingenommen haben.
Die Nutzung ist kostenlos. Einnahmen werden nur über das (personalisierte) Werbegeschäft erwirtschaftet.
2011 bekam das Unternehmen zusammen mit Apple den Negativpreis Big Brother Award.
Der Name von Mark Zuckerbergs Unternehmen orientiert sich an Büchern, die es an US-Unis teilweise gibt. Sie sollen eine Orientierung auf dem Campus erleichtern.
Im Herbst 2012 hatte Facebook über eine Milliarde Nutzer.
Facebook ging am 18. Mai 2012 an die Börse. Es war der größte Börsengang eines Internet-Unternehmens in der Geschichte.
Wer sich an diese Regeln hält, ist aber immer noch nicht vor einem Urlaubseinbruch sicher. Es gibt Diebe, die durch die Straßen fahren und nach verlassenen Häusern suchen. "Der besten Einbruchsschutz ist eine funktionierende Nachbarschaft", sagt Siegfried Hartmann. Wer in Urlaub fährt, sollte seine Nachbarn darüber informieren.
Die können auf das verwaiste Haus aufpassen und unter Umständen sogar einmal am Tag die Fenster zum Durchlüften öffnen, den Rollladen betätigen oder den Briefkasten leeren. Wer keine Nachbarn hat, kann per Zeitschaltuhr am Abend für ein paar Stunden einschalten. Durch diese Maßnahmen sieht das Haus bewohnt aus, was Einbrecher immer abschreckt.