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Kriminalität: Mordverdächtiger Oscar Pistorius fliegt aus Nachtklub

Kriminalität

Mordverdächtiger Oscar Pistorius fliegt aus Nachtklub

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    Der Mordprozess gegen Oscar Pistorius geht seinem Ende zu.
    Der Mordprozess gegen Oscar Pistorius geht seinem Ende zu. Foto: Alon Skuy / Pool (dpa)

    Der offenbar schwer angetrunkene Paralympics-Star Pistorius sei im VIP-Bereich einer luxuriösen Diskothek in Johannesburg mit dem Freund eines Bekannten aneinandergeraten, berichtete die Zeitung "The Star" am Dienstag.

    Die Sprecherin von Oscar Pistorius, der sich seit März wegen des Vorwurfs des Mordes an seiner Freundin vor Gericht verantworten muss, bestätigte den Vorfall grundsätzlich. Der 27-Jährige sei auf aggressive Weise auf den laufenden Prozess angesprochen worden. Er habe gebeten, in Ruhe gelassen zu werden und habe kurz darauf den Nachtklub verlassen.

    Der betreffende Gast schilderte die Ereignisse anders. Pistorius habe schlecht über seine Freunde geredet, sagte Jared Mortimer der Zeitung. Als der zunehmend aggressive Athlet sich ihm genähert habe, habe er ihn weggeschubst. Pistorius sei über einen Stuhl gestolpert und hingefallen. "Wenig später geriet er noch mit einem anderen Gast aneinander und die Türsteher wurden gebeten, ihn rauszuwerfen", sagte Mortimer. Auch andere Besucher berichteten, Pistorius sei aggressiv und "sturzbetrunken" gewesen.

    Oscar Pistorius meldet sich per Twitter zu Wort

    Das ist Oscar Pistorius

    Geburtsdatum: 22. November 1986

    Geburtsort: Sandton/Südafrika

    Behinderung: Pistorius wird durch einen Gendefekt ohne Wadenbeine und äußere Fußseiten geboren. Im Alter von elf Monaten werden ihm beide Beine unterhalb der Knie amputiert.

    Größte Erfolge: - Paralympics 2004 in Athen Gold über 200 m, Bronze über 100 m; - Paralympics 2008 in Peking Gold über 100, 200 und 400 m; - Paralympics 2012 in London Gold über 400 und 4 x 100 m, Silber über 200 m Weltmeisterschaften 2011 in Daegu Halbfinale über 400 m Olympische Spiele 2012 in London Halbfinale über 400 m

    Wichtige Entscheidungen: 14. Januar 2008: Der Leichtathletik-Weltverband IAAF entscheidet, dass seine Karbon-Prothesen Pistorius Vorteile verschaffen und er deshalb nicht an den Olympischen Spielen in Peking teilnehmen darf.

    16. Mai 2008: Der Internationale Sportgerichtshof CAS hebt die IAAF-Entscheidung wieder auf. Pistorius verpasst aber die sportliche Qualifikation für die Spiele in Peking.

    8. August 2011: Pistorius wird zusammen mit dem Sprinter Jason Smyth als erster behinderter Sportler für eine Leichtathletik-WM nominiert.

    4. August 2012: Pistorius startet als erster beinamputierter Sportler der olympischen Geschichte bei den Spielen in London.

    Am Sonntag hatte sich der Sprinter erstmals seit Monaten via Twitter zu Wort gemeldet und neben einer Fotocollage auch religiöse Botschaften online gestellt. Pistorius muss sich wegen der Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp in der Nacht zum Valentinstag 2013 vor Gericht verantworten. Er gibt zu, Steenkamp durch die geschlossene Toilettentür seines Hauses erschossen zu haben. Allerdings will er sie für einen Einbrecher gehalten und in Panik geschossen haben. Die Anklage ist dagegen überzeugt, dass Pistorius seine Freundin nach einem Streit erschoss.

    Der Staatsanwalt wird am 30. Juli schriftlich eine Bewertung der Beweislage vorlegen, die Verteidigung ihre Sicht am 4. August. Am 7. und 8. August sollen dann die eigentlichen Plädoyers im Gericht gehalten werden. Das Urteil wird für Ende August erwartet.

    Sollte Oscar Pistorius schuldig gesprochen werden, drohen ihm bis zu 25 Jahre Haft. AZ, dpa, afp

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