Gewaltstraftaten in Partnerschaften werden als häusliche Gewalt bezeichnet. Es beginnt mit Beleidigung, Bedrohung oder Stalking und endete in einigen Fällen bei Körperverletzung oder sogar Mord. Typisch ist dabei laut Polizei die "Gewaltspirale" mit Übergriffen in immer kürzerer Folge.
Wer sind die Opfer?
Nach einer Studie des Bundesfamilienministeriums hat jede vierte Frau in Deutschland von 16 bis 85 Jahren mindestens einmal in ihrem Leben sexuelle oder körperliche Gewalt durch ihren (Ex-)Partner oder einen nahen Vertrauten erlebt. Ein Viertel trug Verletzungen davon.
Werden auch Männer zu Opfern?
Ja. Es gibt aber kaum bundesweite Zahlen darüber, wie viele Männer von Gewalt ihrer Partnerin betroffen sind. Schätzungen zu Folge ist inzwischen jedes zehnte Opfer von Gewalt in den eigenen vier Wänden ein Mann. Das Landeskriminalamt Berlin ermittelte 2013 bei insgesamt rund 14 300 Fällen von häuslicher Gewalt 23,8 Prozent weibliche und 76,2 Prozent männliche Verdächtige. Anders als bei weiblichen Opfern bleibt es bei männlichen meist bei einer Ohrfeige oder verbalen Streitigkeiten.
Nimmt der Anteil männlicher Opfer zu?
Ja. Das Sozialministerium in Brandenburg berichtet von "enormen Steigerungraten". Registrierten die Behörden 2003 noch 51 Fälle, waren es in dem Bundesland 2012 mehr als 300. Zum Vergleich: 2012 wurden in
An wen können sich die Opfer wenden?
Für weibliche Gewaltopfer stehen sogenannte Frauenhäuser zur Verfügung, die sich um die seelischen Verletzungen der Betroffenen kümmern. Davon gibt es 435 Einrichtungen in Deutschland, während diesen bislang nur drei Männerhäuser gegenüber stehen. Angesichts der zunehmenden Gewalttaten in Partnerschaften gegenüber Männern, will die Stadt Stuttgart jetzt mit einem Pilotprojekt vermehrt männliche Opfer vor häuslichen Übergriffen schützen. Die Stabsstelle für Chancengleichheit hat jüngst eine Beratungsstelle speziell für Männer eingerichtet. dpa/AZ