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"Krieg im Kopf": Kritik zum Göttingen-Tatort gestern: "Verschwörungstheorie pur"

"Krieg im Kopf"

Kritik zum Göttingen-Tatort gestern: "Verschwörungstheorie pur"

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    Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) testet einen Helm mit beklemmenden Eigenschaften: Szene aus dem Göttingen-Tatort "Krieg im Kopf", der gestern im Ersten lief.
    Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) testet einen Helm mit beklemmenden Eigenschaften: Szene aus dem Göttingen-Tatort "Krieg im Kopf", der gestern im Ersten lief. Foto: Manju Sawhney, NDR

    High-Tech-Ausrüstungen, in denen Chips die Motivation und Reaktion von Menschen beeinflussen, Ergebnisse der Hirnforschung und eine zweifelhafte Rolle des deutschen Militär-Geheimdienstes MAD bilden das undurchsichtige Feld im zweiten Fall des neuen Göttinger Tatort-Duo Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) und Anaïs Schmitz (Florence Kasumba).

    Gesellschaftspolitisch wagt sich "Krieg im Kopf" weit vor. Suggeriert der Fall doch Machenschaften und Vertuschungen eines Netzwerks aus Bundeswehr, Industrie sowie einer Forschung, die auf Anfänge in der Nazizeit zurückblicken kann. "Mindcontrol" lautet das Schlagwort, mit dem sonst gern Science-Fiction-Filme spielen. Doch das ARD-Projekt bekommt sachliche Schützenhilfe von der Wissenschaft. So erklärt Christopher Coenen vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Presseheft: "Der "Tatort" ist ziemlich nah an der Realität. Was dort erzählt wird, ist alles zumindest in Ansätzen bereits möglich. In der Neuro-Forschung gibt es dramatische Entwicklungen, aber ich bin immer wieder überrascht, wie wenig die meisten Menschen wirklich darüber wissen."

    Kritik erntet der Göttingen-Tatort trotzdem. Zu viel Verschwörungtheorie, zu viel Klischee, lautet vielfach das Urteil. Die Pressestimmen.

    Kritik zum Göttingen-Tatort gestern: "In Teilen leider missraten"

    Dieser Tatort ist leider in Teilen missraten und kann nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Wer angesichts der aktuellen Lage am Sonntagabend leichte Unterhaltung sucht, sollte diesen Krimi lieber meiden. Stern

    Vom Golfkrieg nach Göttingen? Sorry, uns erreichen die Stimmen dieses Paranoia-Schockers über moderne Kriegsführung nicht recht. Der Spiegel

    Tatort-Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwänlger) entdeckt ein geheimes Zimmer im Haus des toten Benno Vegener.
    Tatort-Kommissarin Charlotte Lindholm (Maria Furtwänlger) entdeckt ein geheimes Zimmer im Haus des toten Benno Vegener. Foto: Manju Sawhney, NDR

    "Krieg im Kopf" möchte gerne ein regierungskritischer Verschwörungsthriller nach amerikanischem Blockbuster-Vorbild sein, scheitert aber an seinen eigenen Ambitionen und der schlimmen Klischeehaftigkeit der Story. Mit ein bisschen mehr Mühe beim Drehbuchschreiben und Abdrehen dieses Streifens hätte dieser Tatort für sehr gefällige 90 Minuten herhalten können, so aber sei den Zuschauern eine Bewältigungsstrategie von Kommissarin Schmitz nahegelegt: "Ich hatte mir die Kante gegeben, manchmal brauche ich sowas." ntv

    Bewertung zu "Krieg im Kopf": "Tatort aus Göttingen wie eine James-Bond-Story"

    So liefert „Krieg im Kopf“ einen wichtigen und beängstigenden Diskussionsbeitrag zum Thema Ethik und Technologie, ohne dabei den Spannungsbogen zu vernachlässigen. Furtwängler und Kasumba spielen eindringlich, tragen den Film mühelos, auch weil den von ihnen verkörperten Polizistinnen angesichts eines übermächtigen Gegners wenig Spielraum bleibt. Sieger sehen anders aus. Unterschätzen, das zeigt das Ende, sollte man die beiden Frauen allerdings nie. RP Online

    „Krieg im Kopf“ baut (...) ein enormes bundesdeutsches Szenario zusammen, Verschwörungstheorie pur. Wer seine Sinne beieinander hat, wird sich das aber mit Interesse anschauen, zumal Jeltsch und Regisseur Jobst Christian Oetzmann sich bemühen, die nichtverschworenen Figuren, die beiden Ermittlerinnen, die braven Kollegen, den wohltuend staubtrockenen Chef, nüchtern auf die Dinge schauen zu lassen. Frankfurter Rundschau

    Dieser Tatort aus Göttingen wirkt wie eine James-Bond-Story, die mit dem Universal-Werkzeugkoffer aus einem jetzt leider geschlossenen Baumarkt hingestellt wurde. Dabei hätte die Sache Thrill: Etwas schön Schauriges wird herbeigegruselt, Experimente, um Hirne zu manipulieren, Menschen als ferngesteuerte Marionetten. Süddeutsche Zeitung

    Tatort-Kritik: Lindholm und Schmitz geraten an ihre psychischen Grenzen

    Die Faszination von Jeltschs auch in kleinsten Details sehr sorgfältigem und ziemlich komplexem Drehbuch liegt nicht zuletzt in der Verquickung von Fakten und Verschwörungstheorien. Es schwirren allerlei komplizierte technische Details durch die Dialoge, aber die entsprechenden Ausführungen hat Grimme-Preisträger Jeltsch griffig in die Handlung integriert. Regie führte Jobst Christian Oetzmann, auch er Grimme-Preisträger. Der Tagesspiegel

    Der zweite Göttinger Tatort-Fall “Krieg im Kopf” bringt die zwei einsamen Wölfinnen Lindholm und Schmitz an ihre psychischen Grenzen. Zudem schlägt der Film für einen Sonntagskrimi ungewöhnliche Science-Fiction-Töne an. Doch die legitime fiktionale Überzeichnung hat auch einen wahren Kern. RedaktionsNetzwerk Deutschland

    Kritik und Pressestimmen zu den letzten Tatort-Folgen am Sonntag

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