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Konklave früher?: Benedikt XVI. schloss mit Pontifikat offenbar schon vor Monaten ab

Konklave früher?

Benedikt XVI. schloss mit Pontifikat offenbar schon vor Monaten ab

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    Papst Benedikt XVI. tritt am 28. Februar aus gesundheitlichen Gründen zurück.
    Papst Benedikt XVI. tritt am 28. Februar aus gesundheitlichen Gründen zurück. Foto: Patrick Seeger, dpa

    Benedikt XVI. schloss mit Pontifikat offenbar schon vor Monaten ab: Wie der deutsche Journalist Peter Seewald laut einer Mitteilung vom Samstag im Magazin "Focus" schrieb, antwortete der 85-Jährige bereits vor mehr als zweieinhalb Monaten auf die Frage, was von ihm noch zu erwarten sei: "Von mir? Nicht mehr viel."

    Papst tritt zurück: "Die Kraft hört auf"

    Er sei "ein alter Mann, die Kraft hört auf", sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche demnach. "Ich denke, das reicht auch, was ich gemacht habe", wurde er weiter zitiert. Seewald berichtete in der Zeitschrift, er habe Benedikt XVI. nie zuvor so erschöpft und niedergeschlagen gesehen.

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    Mit letzter Kraft habe der Papst den letzten Teil seiner dreibändigen Buchreihe über Jesus zu Ende gebracht. "Mein letztes Buch", sagte der

    Papst Benedikt: Stationen seines Lebens

    Joseph Aloisius Ratzinger wird am 16. April (Karsamstag) des Jahres 1927 in Markl (Oberbayern) geboren.

    Ratzinger wächst mit seinen beiden Geschwistern Georg und Maria in einem religiös geprägten Elternhaus auf.

    Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wird Joseph Ratzinger 1945 als Flakhelfer eingezogen.

    Ratzinger studiert von 1946 bis 1951 Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising und an der Universität München.

    1951 wird Joseph Ratzinger im Freisinger Mariendom zum Priester geweiht. Als Priester leitete er 30 Jahre die Regensburger Domspatzen.

    Ratzinger habilitiert 1957 in München über "Die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura". Ab 1959 ist er Professor in Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg.

    1977 beruft Papst Paul VI. Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising. Er wählt als bischöfliches Motto "Mitarbeiter der Wahrheit".

    Papst Johannes Paul II. betraut ihn 1981 mit der Leitung der Römischen Glaubenskongregation, durch die er sich den Ruf eines Hardliners erwirbt.

    Nach dem Tod des Papstes Johannes Paul II zelebriert Ratzinger 2005 die Totenmesse für den Verstorbenen und leitet das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes.

    Ratzinger wird nach nur 26 Stunden im vierten Wahlgang zum 265. Papst gewählt. Er trägt fortan den Namen Benedikt XVI.

    2013 tritt er nach acht Jahren im Amt freiwillig von seinem Pontifikat zurück - ein bisher einmaliger Vorgang. Benedikt wohnt fortan zurückgezogen in einem Kloster im Vatikan.

    2020 besucht Ratzinger seinen schwer erkrankten Bruder in Regensburg. Dieser stirbt kurz darauf.

    Die sogenannte Vatileaks-Affäre um die Weitergabe interner Dokumente aus dem Vatikan war nach Seewalds Angaben nicht der Anlass für die Rücktrittsankündigung Benedikts XVI. Der Verrat habe ihn nicht aus der Bahn geworfen oder amtsmüde gemacht.

    Papst Benedikt XVI.: "Es ist mir einfach unverständlich"

    Es sei "nicht so, dass ich irgendwie in eine Art Verzweiflung oder Weltschmerz verfallen würde, es ist mir einfach unverständlich", sagte der Papst demnach zu der Affäre. Bei der Aufarbeitung des Falls sei ihm wichtig gewesen, dass "im Vatikan die Unabhängigkeit der Justiz gewahrt wird".

    Benedikt XVI. hatte am Montag überraschend seinen Rücktritt zum Monatsende angekündigt. Als Grund nannte er sein hohes Alter. Bis Ostern soll ein Nachfolger bestimmt werden. Wer neuer Papst werden könnte, ist offen.

    Konklave früher?

    Das Konklave zur Wahl eines Nachfolgers von Papst Benedikt XVI. könnte bereits vor dem 15. März beginnen. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Samstag in Rom. (afp, dpa, AZ)

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    Benedikt XVI. ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Von 2005 wird er der zum Papst ernannt und Deutschland jubelt. 2013 tritt er zurück. Das gab es zuvor erst einmal.
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