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Konklave: Papstwahl 2013: Was Sie darüber wissen müssen

Konklave

Papstwahl 2013: Was Sie darüber wissen müssen

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    Heute beginnt die Wahl des neuen Papstes.
    Heute beginnt die Wahl des neuen Papstes. Foto: Osservatore Romano

    Ab Dienstag wählen die Kardinale in Rom den neuen Papst. Aber wie läuft das überhaupt ab? Wann sehen wir den weißen Rauch aufsteigen? Zehn Fragen, zehn Antworten.

    Warum startet das Konklave genau heute?

    Papst Benedikt XVI. gab am 11. Februar 2013 seinen Rücktritt bekannt. Offiziell begann am Donnerstag, 28. Februar, um 20 Uhr die Sedisvakanz, sprich die Zeit ohne Papst. Somit war nach acht Jahren das Pontifikat von Papst Benedikt XVI. beendet.

    Wer kann Papst werden?

    Theoretisch kann jeder männliche Katholik Papst werden. Das ist allerdings lange her: Im 14. Jahrhundert wurde mit Urban VI. zuletzt eine Person zum Papst gewählt, die zuvor nicht Kardinal war.

    Wer wählt den Papst?

    115 Kardinäle kommen am Dienstagmorgen zusammen. Aktiv wahlberechtigt ist jeder Kardinal, der ab Beginn der Sedisvakanz nicht älter als 80 Jahre ist.

    Wie sieht der Tagesablauf der Kardinäle aus?

    Die Abstimmung folgt einem exakt festgelegten Zeitplan. Die Kardinäle ziehen am Dienstagmorgen um sieben Uhr in das Gästehaus Santa Marta im Vatikan ein. Drei Stunden später feiern sie die Wahl-Messe "Pro Eligendo Romano Pontifice", bevor sie gegen 16.30 Uhr in einer feierlichen Prozession in die Sixtinische Kapelle einziehen. Danach folgt ein Wahlgang. Um 19.15 Uhr feiern die Kardinäle nach Angaben von Radio

    Was passiert in den kommenden Tagen in Rom?

    Bis ein neuer Papst gewählt ist, soll es an den folgenden Tagen jeweils vier Wahlgänge geben, zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. Nach dem Frühstück fahren die Kardinäle gegen 7.45 Uhr in die Kapelle und feiern gemeinsam die Messe, bevor sie von 9.30 Uhr an mit den ersten beiden Wahlgängen beginnen. Um 13 Uhr gibt es ein Mittagessen im Gästehaus, bevor am Nachmittag von etwa 16.50 Uhr an erneut zwei Wahlgänge auf dem Programm stehen. Der Tag endet mit dem Abendgebet in der Kapelle und dem folgenden Abendessen um 20 Uhr. Der kirchliche Kämmerer, der „Camerlengo“ überwacht, ob die Wahl geheim, frei und völlig abgeschieden von der Außenwelt in der Sixtinischen Kapelle abläuft.

    Wann ist der Papst erfolgreich gewählt?

    Zur erfolgreichen Papstwahl sind zwei Drittel der Stimmen aller anwesenden Wähler erforderlich. Johannes Paul II. führte eine Regelung ein, die besagt, dass nach 33 beziehungsweise 34 erfolglosen Wahlgängen zur absoluten Mehrheit gewechselt werden kann. Diese Regel löste Benedikt XVI. im Juni 2007 auf und ersetzte sie durch eine Stichwahlregelung mit erforderlicher Zweidrittelmehrheit.

    Wann ist der Rauch über der Kapelle zu sehen?

    Die Wahlzettel werden nach Angaben des Vatikans jeweils nach den beiden Wahlgängen am Vormittag und am Nachmittag verbrannt, also etwa um 12 Uhr und um 19 Uhr. Dann ist auch vom Petersplatz aus der Rauch über der Kapelle zu sehen.

    Das ist der Vatikan

    Der Vatikan (amtlich Vatikanstadt) ist eine Absolute Wahlmonarchie Der Papst ist als Bischof von Rom ex officio Staatsoberhaupt.

    Der Vatikan ist eine Enklave innerhalb des Stadtgebiets Roms. Seine Fläche beträgt 0,44 Quadratkilometer.

    Amtssprache ist Italienisch und Latein. Bei der Schweizergarde ist auch Deutsch offizielle Sprache.

    Die Flagge besteht aus zwei nebeneinander angeordneten Feldern – eines in Gelb, eines in Weiß. Das weiße Feld trägt die Päpstliche Tiara (Krone) und die gekreuzten Schlüssel.

    Nationalfeiertag ist der Jahrestag der Papstwahl, unter Benedikt XVI. der 19. April.

    Die Nationalhymne wurde von Charles Gounod komponiert. 1993 gab es dafür einen neuen lateinischen Text: „Glückliches Rom, edles Rom, du bist Sitz des Petrus, der in dieser Stadt sein Blut vergoss und dem die Schlüssel des Himmelreiches übergeben wurden.“

    Die Schweizergarde sorgt seit 1506 für die Sicherheit des Papstes und ist mit ihren 110 Mann die kleinste und zugleich älteste Armee der Welt. Zudem gibt es eine Vatikan-eigene Polizei, den Corpo della Gendarmeria.

    Der Vatikan verfügt über einen Bahnhof und einige hundert Meter Schienenstrecke, die aber fast ausschließlich für den Transport von Gütern genutzt wird. Zudem gibt es rund 50 Straßen sowie einen Hubschrauberlandeplatz.

    Die Vatikanstadt besitzt ein eigenes Münzrecht und gibt auch eigene Briefmarken heraus, die bei Sammlern sehr begehrt sind. Der Euro ist die offizielle Währung. Das Metallgeld wird beim italienischen Münzamt geprägt.

    Grundlage für die Entstehung des Staates „Vatikanstadt“. Sie wurden am 11. Februar 1929 zwischen dem Heiligen Stuhl und Italiens faschistischem Diktator Benito Mussolini unterzeichnet. Das Abkommen sichert die Eigenständigkeit der Vatikanstadt

    Ist bereits der erste Wahlgang am Vor- oder Nachmittag erfolgreich, werden die Zettel sofort verbrannt. Dann könnte der weiße Rauch zwischen 10.30 und 11 Uhr oder zwischen 17.30 und 18 Uhr aufsteigen. Nach drei erfolglosen Tagen wird die Wahlhandlung für maximal einen Tag unterbrochen.

    Also kann es sein, dass wir schon morgen einen neuen Papst haben?

    Ja. Bei der Wahl von Papst Benedikt XVI. begann das Konklave zum Beispiel am18. April 2005 und endete am Tag darauf gegen 17.50 Uhr. Die römische Tageszeitung La Repubblica berichtete am Sonntag, viele Kardinäle rechneten damit, dass schnell ein neues Oberhaupt gefunden werde. Auch Papst-Sprecher Federico Lombardi sagte der italienischen Nachrichtenagentur Ansa, die Wahl könnte "sehr schnell" ablaufen, da viele Geistliche ihre Stimme nach den ersten Wahlgängen demjenigen gäben, der konsensfähig erscheine.

    Wer sind die Favoriten?

    Einen klaren Favoriten für die Nachfolge auf dem Stuhl Petris gibt es nicht. Häufig werden nach wie vor die Namen des Mailänder Erzbischofs Angelo Scola und des brasilianischen Kardinals Odilo Pedro Scherer genannt. Britische Buchmacher gehen von einem Kopf-an-Kopf-Rennen unter drei Favoriten aus: Scola (71), Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson (64) aus Ghana und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone (78) aus Italien. Dass das nicht unbedingt etwa zu sagen hat, bewies 1978 die Wahl von Papst Johannes Paul II: 1978 brauchte der Außenseiter Karol Wojtyla acht Wahlgänge, um zu Johannes Paul II. zu werden.

    Woher kommt der Rauch?

    In einem Ofen, der seit 1939 verwendet wird, werden die ausgezählten Wahlzettel verbrannt. Im zweiten Ofen, der 2005 erstmals zum Einsatz kam, wird mit Hilfe von Chemikalien schwarzer oder weißer Rauch produziert. Steigt schwarzer Rauch auf - jahrhundertelang durch feuchtes Stroh mit Öl oder Pech erzeugt - wird damit verkündet: Es ist keine Entscheidung gefallen. Ist über dem Kamin der Sixtinischen Kapelle allerdings weißer Rauch zu sehen, wird damit das Zeichen für die erfolgreiche Wahl des Papstes gegeben. Der Ursprung dieser Tradition ist weitgehend unbekannt. Schon für die Papstwahl 1775 im römischen Quirinalspalast ist Rauch als Signal für die draußen Wartenden belegt. (dpa/AZ)

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