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Konklave: Letzte Vorbereitungen für Papstwahl - Kurzes Konklave erwartet

Konklave

Letzte Vorbereitungen für Papstwahl - Kurzes Konklave erwartet

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    Auf diese beiden Öfen kommt es an: In dem rechten, der seit 1939 verwendet wird, werden die ausgezählten Wahlzettel verbrannt. In dem linken aus dem Jahr 2005 wird mithilfe von Chemikalien weißer oder schwarzer Rauch produziert. Dieser steigt dann aus einem eigens für das Konklave installierten Schornstein.
    Auf diese beiden Öfen kommt es an: In dem rechten, der seit 1939 verwendet wird, werden die ausgezählten Wahlzettel verbrannt. In dem linken aus dem Jahr 2005 wird mithilfe von Chemikalien weißer oder schwarzer Rauch produziert. Dieser steigt dann aus einem eigens für das Konklave installierten Schornstein. Foto: dpa

    Am Dienstag beginnt die Wahl des neuen Papstes. Im Vatikan laufen die Vorbereitungen, die Kardinäle feiern die Messe und treffen sich an diesem Montag erneut. In Rom wird über ein möglicherweise kurzes Konklave und die Chancen der Favoriten diskutiert.

    Letzte Vorbereitungen für Papstwahl

    Papst Benedikt: Stationen seines Lebens

    Joseph Aloisius Ratzinger wird am 16. April (Karsamstag) des Jahres 1927 in Markl (Oberbayern) geboren.

    Ratzinger wächst mit seinen beiden Geschwistern Georg und Maria in einem religiös geprägten Elternhaus auf.

    Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wird Joseph Ratzinger 1945 als Flakhelfer eingezogen.

    Ratzinger studiert von 1946 bis 1951 Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising und an der Universität München.

    1951 wird Joseph Ratzinger im Freisinger Mariendom zum Priester geweiht. Als Priester leitete er 30 Jahre die Regensburger Domspatzen.

    Ratzinger habilitiert 1957 in München über "Die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura". Ab 1959 ist er Professor in Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg.

    1977 beruft Papst Paul VI. Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising. Er wählt als bischöfliches Motto "Mitarbeiter der Wahrheit".

    Papst Johannes Paul II. betraut ihn 1981 mit der Leitung der Römischen Glaubenskongregation, durch die er sich den Ruf eines Hardliners erwirbt.

    Nach dem Tod des Papstes Johannes Paul II zelebriert Ratzinger 2005 die Totenmesse für den Verstorbenen und leitet das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes.

    Ratzinger wird nach nur 26 Stunden im vierten Wahlgang zum 265. Papst gewählt. Er trägt fortan den Namen Benedikt XVI.

    2013 tritt er nach acht Jahren im Amt freiwillig von seinem Pontifikat zurück - ein bisher einmaliger Vorgang. Benedikt wohnt fortan zurückgezogen in einem Kloster im Vatikan.

    2020 besucht Ratzinger seinen schwer erkrankten Bruder in Regensburg. Dieser stirbt kurz darauf.

    Am zweiten Sonntag ohne Angelus-Gebet feierten die Kardinäle die Messe in ihren jeweiligen Titelkirchen in Rom und kamen Medienberichten zufolge zu informellen Treffen zusammen, um sich weiter auszutauschen und besser kennenzulernen. Beobachter rechnen damit, dass das Konklave schnell abgeschlossen sein könnte, auch wenn es noch keinen klaren Favoriten für den Stuhl Petri gibt.

    Das Konklave zur Wahl eines Nachfolgers für den zurückgetretenen Papst Benedikt VXI. beginnt am Dienstagnachmittag. Zuvor wollen sich die mehr als 150 Purpurträger am Montag noch einmal treffen und unter anderem über ihre Erwartungen an das neue Oberhaupt der katholischen Kirche sprechen. Die Kardinäle fühlten sich gut auf das Konklave vorbereitet, schrieb Papst-Sprecher Federico Lombardi in einem Editorial für Radio Vatikan. "Nach den gemeinsamen Überlegungen in den Kongregationen, den ausgetauschten Informationen und dem Dialog für ein persönliches und verantwortliches Urteil sind sie jetzt in einer Reifephase."

    Beobachter erwarten ein relativ kurzes Konklave

    Beobachter erwarten ein relativ kurzes Konklave. Die römische Tageszeitung "La Repubblica" berichtete am Sonntag, viele Kardinäle rechneten damit, dass schnell ein neues Oberhaupt gefunden werde. Lombardi sagte der Nachrichtenagentur Ansa zufolge, die Wahl könnte "sehr schnell" ablaufen, da viele Geistliche ihre Stimme nach den ersten Wahlgängen demjenigen gäben, der konsensfähig erscheine.

    Auch die Vorbereitungen in der Sixtinischen Kapelle liefen am Wochenende auf Hochtouren. Arbeiter bauten am Samstag den Schornstein auf dem Dach der Kapelle auf, der durch weißen oder schwarzen Rauch anzeigen wird, ob ein neuer Papst gewählt wurde oder nicht.

    Kein klarer Favorit für die Nachfolge auf dem Stuhl Petris

    Einen klaren Favoriten für die Nachfolge auf dem Stuhl Petris gibt es nicht. Häufig werden nach wie vor die Namen des Mailänder Erzbischofs Angelo Scola und des brasilianischen Kardinals Odilo Pedro Scherer genannt. Britische Buchmacher gehen von einem Kopf-an-Kopf-Rennen unter drei Favoriten aus: Scola (71), Kardinal Peter Kodwo Appiah Turkson (64) aus Ghana und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone (78) aus Italien.

    Der Zeitplan für den ersten Tag der Wahl am Dienstag ist straff. Am frühen Morgen um 7.00 Uhr ziehen die 115 Kardinäle, die am Tag von Benedikts Rücktritt jünger als 80 Jahre waren und wahlberechtigt sind, in das Gästehaus Santa Marta im Vatikan ein.

    Für 10.00 Uhr ist die Messe "Pro eligendo Romano Pontifice" vorgesehen

    Für 10.00 Uhr ist die Messe "Pro eligendo Romano Pontifice" vorgesehen, am Nachmittag ziehen die Kardinäle in einer feierlichen Prozession in die sixtinische Kapelle ein. Am Abend ist der erste Wahlgang geplant. dpa/AZ

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