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Konflikte: Kerner verteidigt Afghanistan-Talkshow

Konflikte

Kerner verteidigt Afghanistan-Talkshow

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    Johannes B. Kerner im Gespräch mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und dem Hauptfeldwebel Steffen P.
    Johannes B. Kerner im Gespräch mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und dem Hauptfeldwebel Steffen P.

    "Uns ging es darum, Aufmerksamkeit auf die Arbeit der Soldatinnen und Soldaten zu richten", sagte er am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. "Meine Vermutung war, dass die Menschen zu wenig wissen von den Vorgängen vor Ort. Und wenn Unkenntnis herrscht, hilft Aufklärung."

    An der Talkshow, die am Montag im nordafghanischen Masar-i-Scharif aufgezeichnet wurde und am Donnerstag (23.10 Uhr) bei Sat.1 ausgestrahlt wird, hatte auch Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg teilgenommen. Aus der Opposition hatte es heftige Kritik daran gegen. Dem CSU-Politiker, den auch seine Frau Stephanie auf seiner siebten Afghanistan-Reise begleitete, wurde Selbstinszenierung vorgeworfen.

    Kerner betonte, dass es ihm nie darum gegangen sei, eine Ein-Mann-Show mit dem Minister zu machen. "Wir hätten die Sendung auch ohne den Verteidigungsminister gemacht", sagte er. "Es ging uns um die Sache. Wir haben immer gesagt, wir wünschen uns die Teilnahme des Ministers, aber das konnte das Ministerium eigentlich bis kurz vorher nicht versprechen."

    Ihn überrasche die Wucht der Kritik, sagte der 46-jährige Moderator und fügte hinzu: "Wenn auf die Sache, nämlich auf das Leben der Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan dadurch Aufmerksamkeit gelenkt wird, dann schadet es ja nicht." Der Besuch des Ehepaars Guttenberg sei bei den Soldaten gut angekommen. "Sie waren auch, ich würde fast sagen begeistert davon, dass die Ministergattin mit dabei war", sagte er. "Die Truppe hat das sehr geschätzt, weil sie die Geste wohl verstanden hat."

    Den Vorwurf, er habe die Sendung in Afghanistan nur wegen der Einschaltquote gemacht, wies Kerner zurück. "Afghanistan ist kein Quotenbringer", sagte er. "Aber ich hoffe, dass ein paar Menschen das sehen. Und sie werden sehen, dass wir uns der Sache durchaus kritisch genähert haben." Er verwies darauf, dass unter anderen ein traumatisierter Soldat in der Sendung auftrete. Er glaube, er hätte die Sendung auch beim ZDF - für das er bis 2009 arbeitete - so machen können.

    Spekulationen, die Talkshow könnte vom Verteidigungsministerium etwa durch den Erlass von Transportkosten mitfinanziert worden sein, widersprach Kerner ebenfalls. "Wir rechnen streng nach den Richtlinien des Bundesverteidigungsministeriums ab", sagte er.

    Gespräch: Michael Fischer, dpa (dpa)

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