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Konflikt verschäft sich: Nordkorea will umstrittene Atomanlage wieder in Betrieb nehmen

Konflikt verschäft sich

Nordkorea will umstrittene Atomanlage wieder in Betrieb nehmen

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    Satellitenfoto des nordkoreanischen Atomreaktors bei Yongbyona: Das kommunistische Land kündigte am Dienstag an, den abgeschalteten Fünf-Megawatt-Reaktor wieder in Betrieb nehmen zu wollen.
    Satellitenfoto des nordkoreanischen Atomreaktors bei Yongbyona: Das kommunistische Land kündigte am Dienstag an, den abgeschalteten Fünf-Megawatt-Reaktor wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Foto: Andreas Gebert, dpa

    Das kommunistische Land kündigte am Dienstag an, seinen abgeschalteten Fünf-Megawatt-Reaktor im Nuklearzentrum Yongbyon wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Sämtliche Anlagen in Yongbyon, eingeschlossen des Reaktors und einer Anlage zur Urananreicherung, sollen "angepasst und neugestartet" werden, zitierten die Staatsmedien die Generalabteilung für Atomenergie. Die Atomstreitmacht solle "in Qualität und Quantität" verstärkt werden, zugleich solle die akute Stromknappheit behoben werden.

    Atomanlage wurde 2007 unbrauchbar gemacht

    In dem Reaktor in Yongbyon hatte Nordkorea waffentaugliches Plutonium hergestellt. Im Rahmen einer Vereinbarung von 2007 zwischen Nordkorea, den USA, China, Südkorea, Japan und Russland wurden wesentliche Teile der Atomanlagen unbrauchbar gemacht.

    Nordkoreas Waffenarsenal

    Nordkorea ist ein hochgerüstetes Land mit einer der größten Armeen der Welt.

    Die nordkoreanische Volksarmee verfügt Schätzungen zufolge über rund 1,2 Millionen aktive Soldaten. Nur China, Indien, die USA und Russland haben ähnlich große Armeen.

    Neben seinen aktiven Soldaten kann Nordkorea über 4,7 Millionen Reservisten mobilmachen

    Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl sind etwa 4,5 Prozent der Nordkoreaner Soldaten.

    Die Armee verfügt über rund 4.700 Panzerhaubitzen und Selbstfahrlafetten. Dazu kommen knapp 20.000 Geschütze.

    Nordkoreas Luftwaffe besteht aus etwa 650 Kampfflugzeugen. Die meisten Maschinen stammen aber aus den sechziger und siebziger Jahren.

    Weitgehend veraltet sind auch die rund 6500 Panzer und Kampffahrzeuge des kommunistischen Landes.

    Nordkoreas Marine besteht nach Schätzungen aus etwa 420 Schiffen. Dazu kommt eine U-Boot-Flotte.

    Viel investiert haben die nordkoreanischen Diktatoren in die Raketen-Technologie. Neben ballistischen Raketen und selbstentwickelten Boden-Luft-Raketen wird wohl auch an Interkontinental-Raketen gebaut.

    Die größte Sorge bereitet der Welt das nordkoreanische Atomprogramm. Bereits im Oktober 2006 testete das Regime in Pjöngjang eine Atombombe, weitere Tests folgten.

    Dass Nordkorea in der Lage ist, Raketen im Atomwaffen zu bestücken, gilt aktuell als eher unwahrscheinlich. Das Land dürfte aber daran arbeiten.

    Kriegsdrohungen gegen Südkorea und die USA

    Die jüngste Ankündigung aus Pjöngjang erfolgte nach einer Reihe von Kriegsdrohungen gegen Südkorea und die USA in den vergangenen Wochen. Damit reagierte Nordkorea auf die Ausweitung von UN-Sanktionen wegen des dritten Atomtests des Landes im Februar und südkoreanisch-amerikanische Militärübungen, wie Spiegel Online berichtet.

    Als Verbündeter Südkoreas hatten die USA Langstreckenbomber und Jagdflieger zu den Übungen in Südkorea geschickt, um Stärke zu demonstrieren.

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