Stellt sich die Frage, ob die Fernsehzuschauer das Format "Waldis Club" wirklich vermissen werden. Zumindest die Fans, die sich nach Spielen der deutschen Nationalmannschaft auf die Jagd nach Analysen, Zahlen und Stimmen begaben, werden dies vermutlich nicht tun.
Waldi zwischen Weißbiergläsern und Kalauer-Tiraden
Denn Analysen und Stimmen konnte man bei "Waldis Club" zwischen Weißbiergläsern und Kalauer-Tiraden nur selten finden. Auch deshalb, weil sich Waldemar Hartmann in der Sendung mehr als Entertainer denn als Sportreporter präsentierte. Deshalb schafften es auch seine Versuche, die Partien Revue passieren zu lassen, kaum das Stammtisch-Niveau zu überschreiten.
Auch die zahlreichen Prominenten, die sich bei "Waldis Club" als Gäste die Klinke in die Hand gaben, konnten nur selten eine gelungenes Résumé der vorangegangenen Spiele der National-Elf liefern. Wie auch? Kamen Hartmanns Gesprächspartner doch meist nicht aus dem Fußballgeschäft, wie die Beispiele Costa Cordalis, Kai Pflaume oder Elmar Wepper belegen, oder versprühten oftmals nicht gerade Medienkompetenz, wie beispielsweise die sächselnde DDR-Trainerlegende Eduard "Ede" Geyer.
Hineingezogen in den Kalauer-Strudel
Auch Dauergast Matze Knop, der wohl auch die verbissensten Fußball-Analytiker mit seinen Parodien diverser Größen des Sports zum Schmunzeln bringen konnte, zog es trotz oftmals bewiesenem Fußballinteresse und einer überraschenden Expertise zumeist in den Kalauer-Strudel hinein. Vielleicht auch, weil er genau deshalb eingeladen wurde, obwohl er mehr zu bieten hätte als Parodien und schlechte Witze.
Wird "Waldis Club" also vermisst werden? Meistens blieb man sowieso nur bei Waldemar Hartmann hängen, weil das Herz nach einem aufregenden Spiel der DFB-Elf noch nicht langsam genug schlagen wollte, um ins Bett zu gehen. Und gerade die wirklich fußball-verrückten Fans werden hoffen, dass die ARD den frei gewordenen Sendeplatz mit einem neuen, ernstzunehmenden Format nutzen wird.