Im Kirchenlied aus den 70ern heißt es: „Die Sache Jesu braucht Begeisterte“. Das gilt auch für die katholische Kirche als weltliche Institution – ohne Gläubige kann sie ihr Angebot nicht in bisheriger Form aufrechterhalten. Dass sie nun mit einem historischen Priester- und Gläubigenmangel konfrontiert ist, liegt auch daran, dass sie statt Begeisterung in den letzten zehn Krisenjahren selbst bei treuen Mitgliedern Verdruss auslöste. Kirchenverantwortliche können das beklagen, eine Lösung ist es nicht. Was den Priestermangel betrifft, wäre es auch das Frauenpriestertum nicht, siehe evangelische Kirche.
Aber: Es wäre ein Baustein. Und zwar auf dem Weg zu einer Kirche, in der sich jeder einzelne mehr einbringen müsste, soll Kirche in – sagen wir – 30 Jahren der heutigen noch gleichen. Und ja: Es mag an Priestern mangeln, an Ideen, wie sich Seelsorge in der Fläche gewährleisten lässt, mangelt es nicht. Wie wäre es mit nebenberuflichen Priestern? Wie mit Laien in Gemeindeleitungen allerorts? Was es braucht, ist: ein größeres Miteinander. Denn die Tage der priesterzentrierten Kirche scheinen gezählt.
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