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Klinikum Bremen: Experten untersuchen den Tod der drei Frühchen

Klinikum Bremen

Experten untersuchen den Tod der drei Frühchen

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    Im Bremer Klinikum sind drei Frühchen gestorben.
    Im Bremer Klinikum sind drei Frühchen gestorben. Foto: dpa

    Nach dem Tod dreier Babys im Klinikum Bremen-Mitte suchen Experten und Behörden weiter nach Ursachen und Verantwortlichen für die Infektionen auf der Frühgeborenen-Station. Das Klinikum erwartete am Donnerstag erste Ergebnisse der Untersuchungen, mit denen Epidemiologen des Robert-Koch-Instituts nach der Quelle der Infektionen suchen. Es dauere 24 bis 48 Stunden, bis die ersten Tests ausgewertet seien, sagte eine Kliniksprecherin. Erste Ergebnisse wollte Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) um 17.30 Uhr auf einer Pressekonferenz in Bremen vorstellen.

    Die Staatsanwaltschaft will bei der Suche nach möglichen Verantwortlichen für die Todesfälle zunächst Krankenakten auswerten. Man ermittele wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in drei Fällen und der fahrlässigen Körperverletzung in weiteren Fälle gegen Unbekannt, sagte Staatsanwalt Frank Passade.

    Die Krankenakten sollten durch einen medizinischen Sachverständigen untersucht werden. "Wir wollen zunächst sehen, ob tatsächlich eine Infektion die Todesursache war", sagte der Staatsanwalt weiter. Wenn sich die tödlichen Keime als Todesursache bestätigten, werde man prüfen, ob es Anhaltspunkte dafür gebe, "dass die Infektionen fahrlässig verursacht worden sind".

    Auf Frühchen-Stationen herrscht Personalmangel

    Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene warnt unterdessen vor Personalmangel auf Frühgeborenen-Stationen. Studien hätten gezeigt, dass die Infektionsrate "rapide" steige, wenn nicht genügend Krankenschwestern vorhanden seien, sagte Sprecher Klaus-Dieter Zastrow im ZDF-"Morgenmagazin". Die Pflege von Frühgeborenen sei "Filigranarbeit", eine Schwester solle nicht mehr als zwei Kinder betreuen. Ob in der betroffenen Bremer Klinik Personalmangel herrschte, konnte Zastrow aber nicht sagen.

    Die niedersächsische Gesundheitsministerin Aygül Özkan sprach den Eltern der drei Babys öffentlich ihr Beileid aus. Als Mutter könne sie nachempfinden, was die Ereignisse für die Eltern bedeuten müsse, sagte die CDU-Politikerin in Hannover. Özkan warnte vor voreiligen Spekulationen über Ursachen der Infektionen. Momentan könne man dazu noch nichts sagen. "Die Klinik wird genau prüfen, welche Maßnahmen nun ergriffen werden müssen", betonte sie.

    Im Klinikum Bremen-Mitte waren drei Frühchen an Bakterien der Gattung Klebsiella gestorben. Weitere vier Kinder sind schwer erkrankt. Insgesamt infizierten sich 15 Kinder seit Ende Juli mit dem besonders resistenten Keim. dapd/AZ

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