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Klimawandel: Fotofalle erwischt Schakal im Bayerischen Wald

Klimawandel

Fotofalle erwischt Schakal im Bayerischen Wald

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    Dieses Bild dokumentiert: Im Bayerischen Wald ist ein Schakal unterwegs.
    Dieses Bild dokumentiert: Im Bayerischen Wald ist ein Schakal unterwegs. Foto: dpa

    Nein, bei dem Tier auf dem Foto aus dem Bayerischen Wald handelt es sich nicht um einen Hund oder einen Wolf. Es ist ein Schakal, der gerade durch den Bayerischen Wald stapft. Genauer genommen: ein Goldschakal. Eine für Luchse aufgestellte Fotofalle hatte Bilder der mit dem Wolf verwandten Hundeart aufgenommen.

    Goldschakal im Bayerischen Wald

    Es ist erst der zweite Goldschakal (Canis aureus), der in den vergangenen Jahren in Deutschland nachgewiesen wurde. Nationalparkmitarbeiterin Stefanie Jaeger  bestätigte am Donnerstag einen Bericht der Passauer Neue Presse (Freitag).

    Schakal tappte in die Fotofalle

    Der Goldschakal lief bereits am 26. April am frühen Morgen um 2.30 Uhr auf einer Forststraße in eine erste Fotofalle. Eine gute Stunde später tappte er in eine zweite Fotofalle etwa vier Kilometer weiter. "Wir haben aber mit der Veröffentlichung der Nachricht solange gewartet, weil wir sicher gehen wollten, dass es sich auch um einen Goldschakal handelt", sagte Nationalparkchef Franz Leibl der Passauer Neue Presse.

    Schakale auf dem Vormarsch

    Schakale sehen auf den ersten Blick zwar für den Laien aus wie Wölfe,  sind aber wesentlich kleiner. Seit längerem sind die zwischen 80 und 95 Zentimeter langen und etwa acht bis zehn Kilogramm schweren Tiere in Mitteleuropa auf dem Vormarsch. Ein Grund könnte der Klimawandel sein. In Ungarn, Bulgarien, Tschechien und Österreich gebe es regelmäßige Nachweise. Vom Neusiedler See werde sogar Nachwuchs gemeldet - dort gab es laut Jaeger bis in die 1920er Jahre sogenannte Rohrwölfe - vermutlich habe es sich dabei um Schakale gehandelt.

    Wälder sind für Schakale untypisch

    Dass das Tier im Bayerischen Wald bleibe, sei aber unwahrscheinlich. "Eigentlich sind Schakale ungern in schneereichen und regnerischen Gebieten unterwegs - und der Bayerische Wald ist ein schneereiches Gebiet", sagt Jaeger. Ursprünglich leben Goldschakale im südlichen Asien, im Nahen und Mittleren Osten, im nördlichen und westlichen Afrika und auf der Arabischen Halbinsel. Sie bevorzugen offene Flächen. "Dichte, geschlossene Wälder sind eher untypisch."

    Mittlerweile seien zehn Experten aus  Europa und Afrika zu dem gleichen Ergebnis gekommen: "Die kurze Lunte, die Hochbeinigkeit und die Fellfärbung lassen keinen Zweifel" - lautete der einhellige Kommentar. Bisher sei nur ein einziges Mal in der brandenburgischen Lausitz ein Tier nachgewiesen worden. Laut Leibl ist es der erste bestätigte Nachweis eines Goldschakales in Bayern. Inzwischen fehlt von ihm wieder jede Spur.

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