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Kirche: Wie die katholische Kirche Priester zu Influencern machen will

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Wie die katholische Kirche Priester zu Influencern machen will

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    „Teambuilding“ gehört ebenfalls zur Ausbildung der Priesteranwärter.
    „Teambuilding“ gehört ebenfalls zur Ausbildung der Priesteranwärter. Foto: Oliver Berg, dpa

    Es begab sich also, dass in dieser Woche in Köln junge Menschen auf Kommando in die Luft sprangen oder sich abklatschten. Kennt man aus dem Kindergarten. Oder aus Management-Seminaren, in denen das „Teambuilding“ genannt wird.

    Aber es blieb nicht beim Springen und Abklatschen im „Smart Camp“ des katholischen Erzbistums Köln, das laut Pressemitteilung „mit digitaler Bildung neue Wege in der Priesterausbildung“ geht. Die rund 50 jungen Männer, die da sprangen und klatschten, sind angehende Priester und beschäftigten sich im Priesterseminar jetzt nicht nur mit der Frage: Was ist ein Shitstorm? Nein, aus ihnen sollen Influencer werden.

    Die "Priestfluencer" wollen die Frohe Botschaft weitergeben

    Katholische Priester als Influencer? Als Internet-Stars? Als Influencer wie Bibi, die in Youtube-Clips „Die 5 schlimmsten Schminkpannen“ zeigt? Oder wie Lisa und Lena? Die springen immerhin – zu Songs herum. Alle haben sie Millionen Follower, sprich Anhänger, und sich selbst zur Marke gemacht. Davon lässt sich nicht schlecht leben. Doch was haben die „Priestfluencer" zu verkaufen? Na klar: die Frohe Botschaft (die ja gar nicht genug Follower haben kann. Und vollere Kirchenbänke würden ebenfalls nicht schaden).

    Influencer sind für viele Jugendliche Idole und setzen in den sozialen Medien durch ihre große Reichweite Trends. Die junge Generation könne allein von der Kanzel aus nicht mehr erreicht werden, teilte das Erzbistum Köln mit. Soziale Medien hätten ein großes Potenzial für die Gemeindearbeit. Deshalb bekommen die werdenden Priester jetzt Nachhilfe in Instagram, Youtube und Bloggen. Experten sollen sie aber auch über die Risiken der digitalen Welt wie Cybermobbing und Hacking aufklären. Dadurch würden die künftigen Seelsorger in die Lage versetzt, ihrer Gemeinde in der heutigen digitalisierten Welt zur Seite zu stehen, teilte das größte deutsche Bistum mit.

    Die Zeichen der Zeit erkannt

    Kirchlich gesagt: Es geht um die Verkündigung – und der könne durchaus über die sozialen Medien nachgegangen werden; zugleich müsse sie „viel aggressiver werden“. Findet der Leiter des Priesterseminars. Ob der neue Kölner Weg Zukunft hat? Zumindest kann man nicht behaupten, man habe nicht die Zeichen der Zeit erkannt.

    Kennen Sie übrigens den? Jesus war der erste Influencer. Er hatte zwölf Follower!

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