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Kinostart: Der Diktator: Sacha Baron Cohen treibt als Diktator sein Unwesen

Kinostart: Der Diktator

Sacha Baron Cohen treibt als Diktator sein Unwesen

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    Großer Auftritt für Sacha Baron Cohen als «Diktator». Foto: Str dpa
    Großer Auftritt für Sacha Baron Cohen als «Diktator». Foto: Str dpa

    Der Brite Sacha Baron Cohen steht für wilde Verkleidungen und herben Humor. "Der Diktator" hat jede Menge Witz, der Islamisten, Diktatoren, aber auch den Westen trifft. Sein neuer Film geht an die Grenzen des guten Geschmacks - und manchmal weit darüber. Und so nimmt er, der as Ali G seine Karriere startete, jetzt den Arabischen Frühling aufs Korn:

    "Der Diktator": Die Geschichte eines durchgeknallten Potentaten

    Eigentlich ist General-Admiral Alladeen ja ein Netter. Er baut zwar Atombomben, verhängt ständig Todesurteile und will Israel ausradieren - aber doch auf eine sehr liebenswerte Art. Wie das geht, zeigt Sacha Baron Cohen in seinem neuen Film "Der Diktator". Es ist die Geschichte eines durchgeknallten Potentaten, die Diktatoren, fanatische Moslems und Menschenrechtsverletzer karikiert. Aber auch der Westen bekommt sein Fett weg. Wie bei Baron Cohen üblich, sind die meisten Witze hart an der Grenze des guten Geschmacks - und nicht selten auch darüber.

    Im Gegensatz zu Baron Cohens vorherigen Erfolgen "Borat" und "Brüno" haben die Zuschauer jetzt einen klaren Vorteil: Sie wissen, was nach Drehbuch abläuft - nämlich alles. "Der Diktator" ist keine sogenannte Mockumentary, sondern ein ganz normaler Kinofilm. General-Admiral Aladeen ist dabei eine Kunstfigur mit Gaddafis Leibwächterinnen, Kim Jong Ils Frisur und Osama bin Ladens Bart. Die weiße Operettenuniform (an der übrigens einige DDR-Orden klimpern), das Streben nach der Atombombe und der Judenhass passen gleich auf eine ganze Reihe arabischer Potentaten.

    Kinostart: Ein liebvoller Diktator

    Die Geschichte ist rasch erzählt: Aladeen ist ein Diktator, der sein Volk "liebevoll unterdrückt, um es nicht der Demokratie aussetzen zu müssen" (Pressetext). Bei einem Besuch bei den Vereinten Nationen wechselt sein machtsüchtiger Onkel, gespielt von Oscar-Preisträger Ben Kingsley, ihn mit einem Doppelgänger aus, um die Ölreserven des Landes an die Chinesen und westliche Konzerne verhökern zu können. Die 85 Minuten des Filmes drehen sich darum, wie der Diktator wieder Diktator werden will.

    Das tut er auf höchst amüsante Weise. Der Film lebt von dem Witz, das übliche Werteschema umzudrehen: Unterdrückung, Todesurteile, Hass gegen Juden - das sind in den Augen des Diktators höchst erstrebenswerte und ganz normale Werte. Entsprechend empört reagiert er, als eine Frau ihn einen "sehr netten Mann" nennt. Die Demokratie schmäht er, weil jeder die gleichen Rechte habe - "egal wie schwarz, verkrüppelt oder weiblich er ist".

    Sacha Baron Cohen lässt in "Der Diktator" nichts aus

    Manchmal ist derber Humor nötig, um den Wahnsinn der Welt deutlich zu machen. Und oftmals könnten die Zitate des "Diktators" auch aus Nachrichtensendungen stammen - so als hätte man die von echten Diktatoren nur ein ganz kleines Stück weitergedreht. Doch Baron Cohen wäre nicht er selbst, wenn seine Witze nicht immer wieder das gemütliche Gehege des guten Geschmacks verlassen würden. Masturbationsfantasien und Sex mit abgetrennten Köpfen sind für Menschen jenseits der Pubertät aber eher peinlich als witzig.

    Doch "Der Diktator" lässt nichts aus - im Guten wie im Schlechten. Als seine Freundin ihm freudestrahlend sagt, dass sie schwanger sei, entgegnet er begeistert: "Was werden wir haben? Einen Jungen oder eine Abtreibung?" Das mögen einige als schlechten Geschmack bezeichnen. Tatsache ist aber, dass tatsächlich in einigen Kulturen die Geschlechtsbestimmungen bei Embryos vor allem dazu dienen, unerwünschte Ergebnisse auszusondern.

    Bei seiner Deutschlandtour wird Sacha Baron Cohen auch stetig von bildhübschen Jungfrauen, seinen Bodyguards begleitet. Und auch ist nicht weit hergeholt: Muammar al-Gaddafi hielt sich genau eine solche Garde. AZ/dpa

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