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Kindesmissbrauch: Soldat in Freiburger Kindesmissbrauch zu acht Jahren verurteilt

Kindesmissbrauch

Soldat in Freiburger Kindesmissbrauch zu acht Jahren verurteilt

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    Der wegen Kindesmissbrauchs angeklagte Bundeswehrsoldat kommt im April 2018 in den Saal des Freiburger Landgerichts. Jetzt wurde er zu acht Jahren verurteilt.
    Der wegen Kindesmissbrauchs angeklagte Bundeswehrsoldat kommt im April 2018 in den Saal des Freiburger Landgerichts. Jetzt wurde er zu acht Jahren verurteilt. Foto: Patrick Seeger, dpa

    Der Fall eines vielfach missbrauchten Jungen im Raum Freiburg erregt deutschlandweit Aufsehen. Jetzt ist ein Bundeswehrsoldat zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Zudem ordnete das Landgericht

    Im Freiburger Missbrauchsfall gibt es acht Tatverdächtige

    Der Angeklagte, ein Deutscher, nahm das Urteil ohne äußerliche Regung auf. Der Soldat hatte in dem Prozess gestanden, den Jungen im vergangenen Jahr in Staufen zweimal vergewaltigt und dafür Geld gezahlt zu haben. Die Mutter des Jungen und der Stiefvater, alles Deutsche, seien dabei gewesen. Auch sie missbrauchten das Kind, wie das Gericht feststellte. Die Taten wurden gefilmt und die Filme an andere weitergeleitet. Eine dritte Vergewaltigung durch den Soldaten sei fest vereinbart gewesen, wie sich in dem Prozess herausstellte. Doch die Polizei entdeckte die Tatverdächtigen und nahm sie fest.

    Es ist das zweite Urteil in dem Missbrauchsfall, der vor vier Monaten bekannt wurde. Weitere Prozesse folgen. Insgesamt gibt es acht Tatverdächtige, jeder ist einzeln angeklagt. 

    Mutter soll Jungen im Internet gegen Geld für Vergewaltigungen angeboten haben

    Der Junge war mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten und Männern gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen worden. Seine Mutter (48) und ihr Lebensgefährte (39) sollen dafür verantwortlich sein. Der Prozess gegen sie beginnt am 11. Juni in Freiburg. 

    Im Prozess gegen den Soldaten hatte die Staatsanwältin zwölf Jahre Haft und anschließende Sicherungsverwahrung gefordert, der Verteidiger vier Jahre Haft ohne

    Laut Gutachten ist der Soldat pädophil

    Sicherungsverwahrung sei jedoch nicht möglich, da der Soldat nicht vorbestraft sei und es keine sehr hohe Rückfallgefahr gebe, sagte Richter Bürgelin. Der Mann, der nach Angaben eines psychiatrischen Gutachters pädophil ist, müsse aber in der Haft Angebote der Therapie nutzen. Eine vorzeitige Haftentlassung sei für ihn als Sexualstraftäter nahezu ausgeschlossen. "Er wird acht Jahre im Gefängnis bleiben." 

    Der wegen Kindesmissbrauchs angeklagte Bundeswehrsoldat kommt im April 2018 in den Saal des Freiburger Landgerichts. Jetzt wurde er zu acht Jahren verurteilt.
    Der wegen Kindesmissbrauchs angeklagte Bundeswehrsoldat kommt im April 2018 in den Saal des Freiburger Landgerichts. Jetzt wurde er zu acht Jahren verurteilt. Foto: Patrick Seeger, dpa

    Verurteilt wurde der nicht vorbestrafte Deutsche wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern, Vergewaltigung, Zwangsprostitution und wegen des Besitzes von Kinderpornografie. 

    Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die am Prozess Beteiligten haben nach Angaben des Gerichts eine Woche Zeit, Revision einzulegen. Zur Frage, ob sie möglicherweise in Revision gehen, wollte sich am Mittwoch keiner der Beteiligten äußern.

    Der verurteilte Bundeswehrsoldat darf keine Uniform mehr tragen

    Vor einem Monat hatte das Freiburger Landgericht einen 41-Jährigen deutschen Gelegenheitsarbeiter zu zehn Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Es war das erste Urteil in dem Fall.

    Festgenommen wurde der Soldat im vergangenen Oktober in seiner Kaserne der deutsch-französischen Brigade in Illkirch-Graffenstaden bei Straßburg im Elsass. Er sitzt seither, wie alle Verdächtigen, in Untersuchungshaft. Nach Angaben des Heeres ist er vorläufig des Dienstes enthoben und darf keine Uniform mehr tragen. Sollte das Urteil des Freiburger Landgerichts rechtskräftig werden, droht dem Mann den Regeln der Bundeswehr zufolge die Entlassung. (dpa)

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