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Ketogene Diät: Kann sie zu Organschäden führen?

Ernährung

Ketogene Diät: Kann sie zu Organschäden führen?

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    Sahne, Eier, Käse: Bei der ketogenen Diät werden Kohlenhydrate weitgehend weggelassen.
    Sahne, Eier, Käse: Bei der ketogenen Diät werden Kohlenhydrate weitgehend weggelassen. Foto: Andrea Warnecke, dpa (Archivbild)

    Die ketogene Ernährung gilt bei ihren Anhängern als gesund und als probates Mittel, nachhaltig Gewicht zu verlieren. Doch neueste Erkenntnisse zeigen: Eine ketogene Diät kann unter bestimmten Voraussetzungen der Gesundheit schaden, statt ihr dienlich zu sein. Zumindest haben Wissenschaftlicher nun herausgefunden, dass das Altern von Zellen in normalen Geweben durch diese Ernährungsform ausgelöst werden kann. Die Ergebnisse seien von großer klinischer Bedeutung. Was das bedeutet und mit welchem Kniff die ketogene Diät der Gesundheit doch zuträglich ist, lesen Sie in diesem Text.

    Ist die ketogene Diät gesund oder ungesund?

    Wer sich der ketogenen Diät verschrieben hat, verzichtet bewusst auf viele Kohlenhydrate und isst fettreich. So können etwa Nüsse beim Abnehmen helfen, obwohl sie viele Kalorien haben. Dass im Speiseplan dann mitunter auch auf Kokosöl oder Avocados zurückgegriffen wird, ist keine Seltenheit.

    Die Keto-Diät sieht demnach laut SWR Marktcheck folgende Verteilung der Makronährstoffe vor: 80 bis 85 Prozent Fett, zehn bis 15 Prozent Eiweiß und nur fünf Prozent Kohlenhydrate. Die Diät bringe, so berichtet etwa die Apotheken Umschau, gesundheitliche Vorteile beispielsweise für Menschen, die unter bestimmten Formen von Epilepsie oder angeborenen Stoffwechselstörungen leiden.

    Was sagt die Forschung zur Keto-Diät?

    Forscher der University of Texas Health Science Center at San Antonio haben sich den Effekten der Keto-Diät gewidmet und halten in ihrer in der Zeitschrift Science Advances publizierten Studie fest: Eine strenge „ketofreundliche“ Ernährung sei je nach Diät und Person möglicherweise nicht ganz so freundlich für den Organismus. So fanden sie heraus, dass eine ketogene Diät über einen längeren Zeitraum das Altern von Zellen in normalem Gewebe auslösen könne. Das wiederum wirke sich insbesondere auf die Herz- und Nierenfunktion aus.

    Der Hauptautor der neuen Studie, David Gius, erklärt, dass allein in den USA 13 Millionen Menschen eine ketogene Diät machen würden. „Und wir sagen, dass man diese Diät unterbrechen muss, da sie sonst langfristige Folgen haben könnte“, so Gius. Die neue Studie zeige die gesundheitsschädigenden Effekte anhand von Mäusen, die zwei verschiedene ketogene Diäten in unterschiedlichem Alter erhielten.

    Die gute Nachricht für alle, die ketogen leben oder die sich von der ketogenen Diät angesprochen fühlen: Wer, so sagen die Forscher, „Keto-Urlaube“ oder -Pausen einlegt, umgehe den entzündungsfördernden Effekt. Einen sogenannten Cheat Day, wie ihn auch viele andere Diäten vorschlagen, könne demnach sinnvoll sein. „Wie bei anderen Nährstoffinterventionen muss man eine ‚Keto-Pause‘ einlegen“, betont der Wissenschaftler.

    Abnehmen: So gelingt es mit der ketogenen Diät

    Bei einer fettreichen, kohlenhydratarmen Ernährung bilde, so der Studienautor, der Körper sogenannte Ketone – eine Art chemische Substanz, die die Leber produziere, wenn sie Fette abbaue. Diese dienen dem Körper als schnelle und nachhaltige Energiequelle. Die Keto-Diät sei daher bei bestimmten Gesundheitszuständen und fürs Abnehmen beliebt. David Gius sagt, dass die Ergebnisse von großer klinischer Bedeutung seien, „da sie darauf hindeuten, dass die positive Wirkung einer ketogenen Ernährung durch geplante Pausen verstärkt werden könnte“.

    Ausschlaggebend für eine Gewichtsabnahme ist in jedem Fall ein Kaloriendefizit. Dieses sollte allerdings nicht zu hoch angesetzt werden. Krankenkassen wie Barmer oder die Techniker Krankenkasse nennen ein halbes Kilo Gewichtsverlust pro Woche als realistisch und gesund.

    Übrigens: Eine andere Studie hat enthüllt, dass allen voran Geld und motivierende Worte beim Abnehmen helfen können. Auch was die Lebensmittel an sich angeht, gibt es welche, die förderlich für eine Gewichtsabnahme sind, während andere dagegen eine Diät sogar mitunter erschweren.

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