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Katholische Kirche: Kardinal Marx: Mit Geschiedenen in der Kirche anders umgehen

Katholische Kirche

Kardinal Marx: Mit Geschiedenen in der Kirche anders umgehen

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    ARCDer Münchner Kardinal Reinhard Marx ist neuer Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz.
    ARCDer Münchner Kardinal Reinhard Marx ist neuer Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Foto: Rolf Vennenbernd (dpa)

    Kardinal Reinhard Marx ist am Mittwoch zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt worden. Schon am Mittwochabend sprach er in der ARD darüber, dass die katholische Kirche anders mit Gläubigen umgehen muss, die nach einer Scheidung wieder geheiratet haben.

    Es gibt Forderungen, dass diese wiederverheirateten Geschiedenen wieder zur Kommunion zugelassen werden. Marx zeigt sich gegenüber dieser Möglichkeit offen. Die katholische Kirche solle auch die Menschen begleiten, deren Ehe gescheitert sei. "Da muss deutlich werden, dass wir als Kirche sagen, ihr seid keine Christen zweiter Klasse, es gibt auch die Chance für einen Neuanfang, und wir wollen das mitbegleiten. Das müssen wir positiv unterstützen und verstärken", so Marx.

    Glaubensfragen der katholischen Kirche

    Das ist Kardinal Reinhard Marx

    Reinhard Marx wurde am 21. September 1953 in Geseke, Kreis Lippstadt in Nordrhein-Westfalen, geboren. Er ist seit 2007 Erzbischof von München und Freising.

    1972 schrieb er in Geseke sein Abitur. Dann studierte er in Paderborn und Paris Theologie und Philosophie.

    1979 wurde er vom Erzbischof von Paderborn, Johannes Joachim Degenhardt, zum Priester geweiht.

    Von 1981 bis 1989 studierte Reinhard Marx in Münster und Bochum, promovierte zum Doktor der Theologie. Titel seiner Dissertation ist „Ist Kirche anders? Möglichkeiten und Grenzen einer soziologischen Betrachtungsweise.“

    1989 wurde Reinhard Marx zum Direktor des Sozialinstituts der Erzdiözese Paderborn. Er war außerdem beauftragter Seelsorger in der Berufs- und Arbeitwelt.

    1996 wurde er Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät Paderborn. Sie ist heute eine eigenständige, staatlich anerkannte Hochschule päpstlichen Rechts in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn mit Promotions- und Habilitationsrecht und dient vor allem der Priesterausbildung. Marx wurde im gleichen Jahr zum Weihbischof des Erzbischofs von Paderborn ernannt.

    An seinem 43. Geburtstag weihte ihn Erzbischof Degenhardt zum Bischof und ernannte ihn zum Bischofsvikar für Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft.

    Seit 1999 ist Marx Vorsitzender der von der Deutschen Bischofskonferenz und vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken gemeinsam getragenen Kommission „Justitia et Pax“ (Gerechtigkeit und Frieden).

    Am 20. Dezember 2001 ernannte Papst Johannes Paul II. Reinhard Marx zum Bischof von Trier. Am 1. April 2002 wurde er in sein Amt im Trierer Dom eingeführt. Für sein bischöfliches Wirken wählte er ein Wort aus dem 2. Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Korinth zum Wahlspruch: „Ubi spiritus Domini ibi libertas – Wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit“ (2 Kor 3,17).

    In der Deutschen Bischofskonferenz führt Reinhard Marx den Vorsitz der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen und ist Stellvertretender Vorsitzender der Kommission Weltkirche.

    Papst Benedikt XVI. ernannte ihn am 30. November 2007 zum Erzbischof von München und Freising. Kraft dieses Amts ist er zugleich Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz.

    Am 26. Januar 2008 hatte sich Marx bei einem feierlichen Gottesdienst im Trierer Dom vom Bistum Trier verabschiedet. Am 29. Juni 2008 empfing Marx als Metropolit der Kirchenprovinz München und Freising im Petersdom zu Rom das Pallium.

    2010 nahm ihn Papst Benedikt XVI. als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Corbiniano in das Kardinalskollegium auf.

    Am 22. März 2012 wurde er zum Präsidenten der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) gewählt.

    Papst Franziskus berief Marx im April 2013 als ein Mitglied des achtköpfigen Kardinalsrates, der den Papst bei der Leitung der Weltkirche beraten und im Hinblick auf eine Reform der Kurie Änderungen der Apostolischen Konstitution Pastor Bonus, vorbereiten soll.

    Marx wurde am 12. März 2014 zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt.

    Auch in Rom sei dieses Problem schon angesprochen worden, betonte Reinhard Marx. Der Vertraute des Papstes erklärte, dass Kardinal Walter Kasper Wege aufgezeigt habe, wie eine Öffnung erreicht werden könne. Noch wurde auch von der Bischofskonferenz kein Beschluss darüber gefasst, ob wiederverheiratete Geschiedene am Abendmahl teilnehmen dürfen.

    "Ich kann da Hoffnung machen", meinte Kardinal Marx im Bezug auf einen neuen Weg in dieser Glaubensfrage. Allerdings können dieser nur gemeinsam in der Weltkirche gegangen werden.

    Am Donnerstag ist der letzte Tag der Vollversammlung in Münster. Dabei soll es um Religionsfreiheit gehen. Im Fokus steht für die katholischen Bischöfe die Lage in Afrika, wo es mehrere Staaten gibt, die dieses Menschenrecht nicht gewähren. dpa/AZ

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