Es wird lauschig im Londoner St. -James-Palast: Prinz George, Sohn des britischen Prinzen William und seiner Ehefrau Kate, soll am Mittwoch in der Residenz von Williams Vater Prinz Charles und seiner Frau Camilla im engsten Familienkreis getauft werden. In die anglikanische Kirche wird die inzwischen drei Monate alte Nummer drei der Thronfolge standesgemäß von deren geistlichem Oberhaupt Justin Welby, dem Erzbischof von Canterbury, aufgenommen. Ansonsten soll alles ganz unspektakulär ablaufen - wie es die Eltern schon anlässlich der Geburt am 22. Juli ankündigten.
Prinz George: Tauftermin im Familienkreis
Ranghöchste Gäste der Tauffeier dürften Georges Urgroßeltern, Königin Elizabeth II. und ihr Ehemann Prinz Philip, sein. Auch die Großeltern, von Williams Seite Thronfolger Charles mit Camilla, sowie Kates Eltern Carole und Michael Middleton werden erwartet, außerdem Williams jüngerer Bruder Prinz Harry und Kates Schwester Pippa Middleton. Über die Frage, wer darüber hinaus geladen wurde, schweigt sich der Hof aus.
Die erste Schwangerschaft von Kate Middleton: eine Chronologie
Die Geburt des ersten Kindes von Prinz William und seiner Frau Kate hielt Großbritannien monatelang in Atem. Kates Schwangerschaft sorgte von Beginn an für Schlagzeilen...
3. Dezember 2012: Kate muss wegen extremer schwangerschaftsbedingter Übelkeit ins Krankenhaus. Angesichts der dadurch erschwerten Geheimhaltung verkündet der Buckingham-Palast offiziell, dass die Nummer zwei der britischen Thronfolge und seine Gemahlin ihr erstes Kind erwarten.
4. Dezember: Einem australischen Radiosender gelingt ein vielbeachteter Scherzanruf im Londoner Krankenhaus King Edward VII. Unter dem Vorwand, Kate sprechen zu wollen, wird die vermeintliche «Königin Elizabeth II.» zu deren Krankenstation durchgestellt, wodurch Informationen zum Gesundheitszustand der Schwangeren an die Öffentlichkeit geraten.
6. Dezember: Die Herzogin von Cambridge kann das Krankenhaus nach drei Nächten wieder verlassen und versichert, sich wieder «viel besser» zu fühlen.
7. Dezember: Die aus Indien stammende Krankenschwester Jacintha Saldanha, die den Scherzanruf des Radiosenders entgegengenommen und zu einer Kollegin durchgestellt hatte, wird erhängt aufgefunden. Die «Sunday Times» berichtete später, Saldanha habe einen Brief an die Krankenhausleitung hinterlassen, in dem sie das australische Moderatorenteam, das den Scherzanruf machte, für ihren Selbstmord verantwortlich mache.
16. Dezember: Bei einer BBC-Veranstaltung nimmt Kate erstmals wieder ihre öffentlichen Repräsentationspflichten wahr.
1. Februar: Die englische Staatsanwaltschaft verwirft eine Klage gegen den australischen Radiosender mit der Begründung: «So daneben dieser Anruf auch war, er war als harmloser Scherz gedacht.»
13. Februar: In Großbritannien bricht ein Empörungssturm los, nachdem ausländische Zeitschriften Urlaubsfotos von William und Kate auf der Karibikinsel Mustique veröffentlichen, auf denen die schwangere Herzogin mit Babybauch im Bikini zu sehen ist.
3. März: Am Rande einer Hochzeit in den Schweizer Alpen, zu der Kate mit William und dessen jüngerem Bruder Prinz Harry reist, wagt die werdende Mutter eine Schlittenfahrt.
5. März: Ist es ein Mädchen? Großbritanniens Medien sind völlig aus dem Häuschen, weil sich Kate angeblich verplappert haben soll. Als sie bei einem Termin im ostenglischen Grimsby einen Teddybär gereicht bekommt, bricht die Schwangere laut Augenzeugen ihre Antwort «Danke, das ist für meine T...» mitten im Satz ab.
4. Juni: Prinz Williams Gemahlin nimmt mit der Königsfamilie an den Feierlichkeiten zum 60. Krönungstag von Königin Elizabeth II. in der Westminster Abbey teil.
15. Juni: Bei der Feier zum 87. Geburtstag der Queen tritt die hochschwangere Kate letztmals vor der Geburt ihres Kindes in der Öffentlichkeit auf.
19. Juni: Aus Palastkreisen verlautet, Kate werde das für Mitte Juli angekündigte Kind im St.-Mary-Krankenhaus zur Welt bringen und hoffe auf eine natürliche Geburt. Das Geschlecht des Babys werde bis dahin geheim bleiben.
22. Juli: Am frühen Morgen wird Kate an der Seite ihres Mannes in die Entbindungsstation von St. Mary's eingeliefert. Gegen 16:24 bringt sie den kleinen Prinz George of Cambridge zur Welt.
Schon die Wahl des Orts für die Taufe ist ein Hinweis darauf, dass Kate und William George gemäß ihrer Ankündigung abseits der Öffentlichkeit erziehen wollen. In der königlichen Kapelle von St. James wurde zuletzt im Dezember 1988 Williams Cousine Prinzessin Beatrice getauft. Sowohl die Queen als auch Charles und William wurden im Buckingham-Palast getauft. Die Kapelle in St. James stand zuletzt im öffentlichen Interesse, als dort 1997 Williams und Harry Mutter Diana nach ihrem Unfalltod in Paris aufgebahrt wurde.
Prinz William und Herzogin Kate selten in der Öffentlichkeit
Der kleine Prinz wurde der Öffentlichkeit nicht mehr gezeigt, seit Kate und William nach der Geburt mit ihm zusammen das Krankenhaus verließen. Die Familie verbrachte zunächst zwei Wochen im Haus der Middletons westlich von London. Auch danach traten William und Kate nur selten in die Öffentlichkeit. Ein zweites Foto von George wurde allerdings veröffentlicht. Es wurde von Kates Vater Michael geschossen und zeigt den Prinzen mit seinen Eltern und Familienhund Lupo im Garten hinter dem Haus der Middletons.
Immerhin: Auch von der Taufe soll es Fotos für Monarchiefans geben. Wie das Königshaus ankündigte, wird auf einer Aufnahme George mit der Queen, Charles und William zu sehen sein. Ein Bild mit Königin und drei Thronfolgern entstand zuletzt im Jahr 1894 bei der Taufe des späteren Königs Edward VII.., der darauf mit Urgroßmutter Königin Victoria sowie den künftigen Monarchen
George Alexander Louis: Taufe mit Wasser aus dem Jordan
Wenn alles streng nach der Tradition des Königshauses abläuft, wird George Alexander Louis mit Wasser aus dem Jordan getauft, das in ein silbernes Becken gefüllt wird. Der kleine Prinz von Cambridge wird die Replik eines historischen Taufkleids tragen. Das seit der Taufe von Königin Victorias ältester Tochter Victoria im Jahr 1841 getragene Original aus Seide und Spitze wurde 2004 aus dem Verkehr gezogen, um es zu schonen. Die Nachbildung kam erstmals 2008 bei der Taufe von Williams Cousin Prinz James zum Einsatz.
Prinz George: Pippa Middleton und Prinz Harry als Taufpaten?
Üblich sind bei den Royals fünf oder sechs Taufpaten. Gesetzt sein dürften bereits Kates Schwester Pippa und Williams Bruder Harry. Spekuliert wird zudem, dass auch Williams enge Freunde Hugh van Cutsem und Thomas van Straubenzee Paten sein könnten. Sie haben dann die Aufgabe, den Täufling zu einem christlichen Leben anzuleiten. (AZ/afp)