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Katastrophen: Schweres Erdbeben erschüttert Mittelamerika - mindestens ein Toter

Katastrophen

Schweres Erdbeben erschüttert Mittelamerika - mindestens ein Toter

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    Menschen retten sich ins Freie, warten auf weitere Erdstöße: Ein schweres Erdbeben hat am Montagabend die Küste Mittelamerikas erschüttert.
    Menschen retten sich ins Freie, warten auf weitere Erdstöße: Ein schweres Erdbeben hat am Montagabend die Küste Mittelamerikas erschüttert. Foto: Roberto Escobar, dpa

    Das Zentrum des Bebens der Stärke 7,3 lag der US-Erdbebenwarte USGS zufolge im Pazifik rund 170 Kilometer südöstlich von San Salvador, der Hauptstadt von El Salvador, in einer Tiefe von 70 Kilometern. Mindestens ein Mensch kam ums Leben, eine zunächst ausgegebene Tsunami-Warnung wurde später wieder aufgehoben.

    Die US-Erdbebenwarte gab die Stärke des Erdstoßes zunächst mit 7,4 an, verringerte diese jedoch anschließend auf 7,3. Das Beben war entlang weiter Teile der Küste Mittelamerikas zu spüren - von El Salvador und Honduras über Nicaragua bis Costa Rica. Eine Tsunami-Warnung wurde zunächst für einen Umkreis von 300 Kilometern um das Epizentrum des Bebens ausgegeben, bereits wenig später aber wieder aufgehoben.

    In El Salvador wurde ein Mensch durch einen umstürzenden Hochspannungsmast getötet, wie der Bürgermeister der Stadt San Miguel, Wilfredo Salgado, dem Radiosender YSKL sagte. Einsatzkräfte suchten nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde in den betroffenen Gegenden nach weiteren möglichen Opfern und begutachteten Schäden. In Teilen von El Salvador fiel der Strom aus, zudem stürzten die Wände einiger Häuser ein. Berichte über Verletzte oder weitreichende Schäden lagen aber zunächst nicht vor.

    Erdbeben in El Salvador und Nicaragua

    Die schwersten Erdbeben der vergangenen Jahrzehnte

    2011: Japan wird von einem Beben der Stärke 9,0 erschüttert, das einen gewaltigen Tsunami auslöst. Mehr als 18.000 Menschen sterben. Die Flutwelle trifft auch das Atomkraftwerk Fukushima und löst die schwerste Atomkatastrophe seit Tschernobyl 1986 aus.

    2005: Bei einem Erdbeben der Stärke 8,6 nahe der indonesischen Insel Nias vor Sumatra kommen 900 Menschen ums Leben, 6000 weitere werden verletzt.

    2004: Ein Erdbeben der Stärke 9,1 vor der Küste Sumatras löst am Zweiten Weihnachtstag eine gigantische Tsunami-Welle aus. In mehreren Anrainerstaaten des Indischen Ozeans sterben etwa 220.000 Menschen.

    1964: Alaska wird von einem Erdbeben der Stärke 9,2 und einem Tsunami heimgesucht. Mehr als 100 Menschen kommen ums Leben.

    1960: Ein Erdbeben der Stärke 9,5 erschüttert Chile. Der Erdstoß löst einen Tsunami aus, der in vielen Pazifik-Staaten schwere Zerstörungen verursacht. In Chile kommen 5700 Menschen ums Leben, 130 sterben in Japan und 61 auf Hawaii.

    1952: Die Halbinsel Kamtschatka im Osten der damaligen Sowjetunion wird von einem Erdbeben der Stärke 9 erschüttert. Die Tsunami-Wellen richten sogar in Chile und Peru Zerstörungen an, mehr als 2300 Menschen kommen ums Leben.

    "Es war sehr stark, als es losging, und es wollte nicht aufhören", sagte María Etelvina Deras aus Usulután rund hundert Kilometer südöstlich der Hauptstadt dem Sender YSKL. "Meine Familie betete, dass es aufhörte." Rubén Aguirre aus Zacatecoluca sagte, alles im Haus habe sich bewegt. "Meine Frau zog mich in den Hof, und wir haben gewartet, dass es aufhörte."

    Die Erschütterungen waren noch in Managua, der Hauptstadt von Nicaragua, zu spüren. Wegen möglicher Nachbeben rief Präsident Daniel Ortega als Vorsichtsmaßnahme den Alarmzustand entlang der Küste aus. Bewohner wurden aufgefordert, sich in höher gelegene Gebiete in Sicherheit zu bringen. Wie der Radiosender Ya berichtete, flohen Menschen aus der Hafenstadt Corinto mit dem Auto oder zu Fuß ins Landesinnere. In mehreren Landesteilen brach das Strom- und Mobilfunknetz zusammen.

    In Costa Rica gab es ein Nachbeben der Stärke 5,3. Auch in Honduras und Guatemala waren heftige Erschütterungen zu spüren. Die Region in Mittelamerika wird immer wieder von schweren Erdbeben erschüttert. afp

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