Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Schülern Tipps gegeben, wie sie sich in der Corona-Krise auch in gut durchlüfteten Klassenzimmern warm halten können. "Vielleicht macht man auch mal eine kleine Kniebeuge oder klatscht in die Hände", sagte Merkel im Interview mit dem Radiosender Radyo Metropol FM. Das solle zwar jeder für sich entscheiden. "Nur wenn einem kalt ist, hilft es ja manchmal." Außerdem müssten sich Schüler eventuell etwas Wärmeres zum Anziehen mitbringen.
Die Bundeskanzlerin betonte erneut, wie wichtig das Lüften in Klassenräumen sei, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Luftfilter seien zwar auch gut. Die meisten funktionierten aber auch nur richtig, wenn ausreichend gelüftet werde. "Sonst gibt es die Gefahr, dass man einfach nur die Luft herumwälzt. Davon wird die (Luft) aber noch nicht wieder frisch", so Merkel weiter.
In den sozialen Netzwerken erntet die Kanzlerin für diese Aussage viel Kritik von Eltern, Schülern und Lehrern. Eine Augsburger Lehrerin, deren Instagram-Profil "Anniigoetze" mehr als 23.000 Menschen folgen, schrieb etwa in ihrer Story: "Okay... So einen Schmarrn hab ich schon lange nicht mehr gelesen. Ernsthaft? Als ob Kinder und Lehrer nicht selbst auf solche Ideen kommen. Die Kinder sitzen teilweise mit Wollmütze, Winterjacke und steifem Nacken (vor lauter Lüften!) im Klassenzimmer... Und meine Finger sind ständig so kalt, dass ich den Kopierer damit nicht mehr bedienen kann, weil der Touchscreen ab einer bestimmten Temperatur nicht mehr reagiert." Auch auf der Facebookseite unserer Redaktion bezeichnete eine Nutzerin die Aussage als Unverschämtheit, eine andere wiederum konnte die Aufregung nicht verstehen und schrieb: "Bewegung hält warm - ja und jetzt? Also ich komm damit gut klar." (AZ/dpa)
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