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Kanarische Inseln: Vulkanausbruch bei El Hierro: Schwefelgeruch und tote Fische

Kanarische Inseln

Vulkanausbruch bei El Hierro: Schwefelgeruch und tote Fische

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    Evakuierung auf El Hierro: Auf der Kanareninsel droht ein Vulkanausbruch.
    Evakuierung auf El Hierro: Auf der Kanareninsel droht ein Vulkanausbruch. Foto: Cristobal Garcia, dpa

    El Hierro ist ein Paradies für Touristen. Besser: war. Neben rund 600 Bewohnern des Küstenortes La Restinga wurden mittlerweile auch 31 Urlauber aus dem vom Vulkan gefährdeten Gebiet auf der Insel in Sicherheit gebracht.

    Am Mittwochabend wurden südwestlich von Punta Restinga auf der Wasseroberfläche zwei Teppiche, die stark nach Schwefel riechen, sowie tote Fische entdeckt, berichtet das Portal kanarenexpress.com. Beides würde von Wissenschaftler als Anzeichen für zwei weitere Magmaaustritte unter dem Wasser gedeutet.

    Tatsächlich hatten spanische Experten nach der jüngsten Serie von Erdbeben bei der Kanaren-Insel El Hierro einen weiteren Austritt von Magma unter dem Meeresboden erwartet. Die Alarmstufe für einen möglichen Vulkanausbruch wurde für La Restinga auf "Rot" erhöht. Für den Rest der Insel gilt weiter Warnstufe "Gelb".

    Die aktivsten Vulkane der Welt

    Der Kilauea auf Hawaii ist der aktivste Vulkan der Erde. Er stößt mit Abstand das meiste Magma aus. Zu explosiven Ausbrüchen kommt es aber in der Regel nicht.

    Der Popocatepetl in Mexiko stößt seit 1994 immer wieder Asche und bisweilen auch Lava aus. Zuvor hatte er eine rund 50-jährige Ruheperiode.

    Der Ätna auf der Insel Sizilien gilt als einer der aktivsten Vulkan Europas.

    Der Stromboli auf der gleichnamigen italienischen Insel ist der aktivste Europas.

    Der Vesuv mit seinen derzeit 1281 Metern Höhe ist der einzige aktive Vulkan auf dem europäischen Festland, jedoch seit 1944 in einer Ruhephase. Er liegt am Golf von Neapel. Im Jahr 79 n. Chr. verschüttete ein Ausbruch des Vesuvs die Stadt Pompeji.

    Der Mount St. Helens im Grenzgebiet zwischen USA und Kanada gilt als sehr aggressiv und unberechenbar. Spektakulär war sein großer Ausbruch 1980. Im Herbst 2004 brach er wieder aus - ebenso überraschend wie beim Mal davor.

    Schwierig auszusprechen, dennoch in aller Munde: Der Vulkan Eyjafjallajökull auf Island spuckte im März 2010 kilometerhohe Aschewolken in die Luft und löste damit ein Chaos im weltweiten Flugverkehr aus.

    Der Mount Sinabung auf Sumatra brach im Sommer 2010 eher überraschend aus. Die Eruption des Vulkans, der zuvor 400 Jahre schlief, war rund acht Kilometer weit zu spüren.

    Der Mayon auf den Philippinen liegt rund 330 Kilometer östlich der Hauptstadt Manila. Er brach in den letzten Jahrhunderten immer wieder aus. Besonders folgenschwer war eine Eruption 1993. Dabei starben 79 Menschen.

    Der Nyiragongo mit seinen knapp 3500 Metern Höhe gilt als einer der gefährlichsten Vulkane Afrikas. Er steht im Grenzgebiet zwischen Demokratischer Republik Kongo und Ruanda.

    Der Kelud auf der indonesischen Insel Java brach zuletzt 2014 aus. Mehrere Menschen starben. Bei einem Ausbruch 1990 kamen 30 Menschen um, 1919 kamen mehr als 5000 Menschen um.

    Urlauber auf den großen Nachbarinseln müssen nach Einschätzung des deutschen Geophysikers Birger Lühr aber nicht panisch werden. "Durch die Eruption des Vulkans bei El Hierro kann man für Fuerteventura, Gran Canaria und die anderen touristischen Hauptinseln eher Entwarnung geben", sagte der Forscher des Geoforschungszentrums (GFZ) Potsdam. Durch einen Magmaaustritt habe der gewaltige Druck im Erdinneren bereits ein Ventil gefunden. "Dadurch werden Eruptionen auf den Nachbarinseln unwahrscheinlich - auch wenn sie alle selbst Vulkane sind, die seit einigen Millionen Jahren aus der Wasseroberfläche ragen", sagte Lühr.

    Problematisch ist allerdings, wenn das glühende Magma zusammen mit austretenden Gasen in Kontakt mit Meerwasser kommt. Denn dan könnte es zu heftigen  Explosionen von Wasserdampf kommen. Lavasteine könnten durch die Luft geschleudert werden. Diese Gefahr bestehe allerdings nur bei einer Meerestiefe bis zu 200 Meter. AZ, dpa

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