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Kanaren: La Palma: Lavastrom zerstört oder beschädigt rund 500 Häuser

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La Palma: Lavastrom zerstört oder beschädigt rund 500 Häuser

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    Der Vulkan auf La Palma kommt einfach nicht zur Ruhe.
    Der Vulkan auf La Palma kommt einfach nicht zur Ruhe. Foto: Daniel Roca, dpa

    Auch eine Woche nach seinem Ausbruch kommt der Vulkan im Südwesten der Kanareninsel La Palma nicht zur Ruhe. Am Wochenende öffneten sich im

    Vulkan auf La Palma: Lavastrom bringt Dorfkirche San Pío zum Einstürzen

    Nach der neuesten Erhebung des europäischen Satellitenprogramms Copernicus wurden bisher annähernd 500 Häuser durch die Lavaflüsse begraben oder beschädigt. Wenn der Vulkan weiterhin solche Mengen an flüssiger Gesteinsmasse ausspuckt, könnten die Schäden, die bisher auf 400 Millionen Euro geschätzt werden, noch sehr viel höher ausfallen. Menschenleben sind bisher nicht zu beklagen, aber mehr als 6000 Personen mussten in Sicherheit gebracht werden – darunter auch Hunderte von Urlaubern und ausländischen Residenten.

    Die größte von mehreren Lavawalzen kam am Wochenende wenige Meter vor der Dorfkirche San Pío im Zentrum des Ortes Todoque zum Stehen. In Videos war zu sehen, wie in der Folge der weiße Glockenturm, eingehüllt in eine riesige Rauchwolke, zusammenstürzte.

    Auf dem kilometerlangen Weg zum Tal war die Lava, die mit mehr als 1000 Grad aus dem Vulkan brodelt, immer weiter erkaltet und dadurch zunehmend dickflüssiger geworden. Statt in der Länge wächst diese Lavazunge nun in der Breite und Höhe: Die Walze ist inzwischen bis zu 800 Meter breit und 15 Meter hoch geworden.

    Weitere Orte auf La Palma wegen vulkanischer Aktivitäten geräumt

    Es fließen mindestens zwei weitere Lavazungen den westlichen Abhang des Cumbre Vieja hinunter, weswegen am Wochenende weitere Siedlungen geräumt werden mussten. Heftige Explosionen hatten in den letzten Tagen immer wieder die Fensterscheiben im Umkreis des Vulkans erzittern lassen. Auf Luftbildern, die mit Drohnen aufgenommen wurden, konnte man sehen, dass der Hauptkrater eingestürzt war und sich mehrere Nebenkrater geöffnet hatten.

    Zu einem wachsenden Problem wird der heftige Ascheregen, der seit Tagen über der Insel niedergeht. Viele Autos, Straßen und Hausdächer sind mit einer zentimeterdicken Schicht bedeckt. Auch der Airport färbte sich schwarz. Auf den Straßen rund um den Cumbre Vieja sind Schneeräumfahrzeuge unterwegs, um die Ascheschicht beiseitezuschieben. Touristen wie Einheimische wurden aufgefordert, sich wegen möglicher Gesundheitsrisiken gegen die Asche mit Schutzbrillen, Masken und körperbedeckender Kleidung zu schützen.

    Der Vulkanausbruch hat die Zahl der Touristen auf der Insel steigen lassen. Viele Hotels sind ausgebucht. Der Andrang sorgt aber zunehmend für Unmut: Viele Schaulustige auf den Straßen behindern die Rettungskräfte.

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