Startseite
Icon Pfeil nach unten
Panorama
Icon Pfeil nach unten

Jürgen Domian: Facebook löscht kirchenkritische Texte - und räumt jetzt "Fehler" ein

Jürgen Domian

Facebook löscht kirchenkritische Texte - und räumt jetzt "Fehler" ein

    • |
    Jürgen Domian: Facebook löschte mehrere Kirchen- und Papst-kritische Texte des TV-Talkers.
    Jürgen Domian: Facebook löschte mehrere Kirchen- und Papst-kritische Texte des TV-Talkers. Foto: imago/Horst Galuschka

    Jürgen Domian, TV-Talker und Moderator, war entsetzt. Am Montagabend bescherte er sich in einem Facebook-Posting, dass mehrere Papst- und Kirchen-kritische Beiträge von ihm durch

    "Stein des Anstoßes ist wohl mein kritischer Beitrag zu dem Auftritt des erzkonservativen Katholiken Martin Lohmann bei Günther Jauch. Diesen Beitrag haben immerhin 1,1 Millionen Menschen gelesen", schrieb 1Live-Moderator Domain in einer Facebook-Statusmeldung. "Auch mein völlig harmloser (und durchaus wohlwollender) Text zum neuen Papst entspricht nicht den Richtlinien von Facebook (so wurde es mir heute mitgeteilt)", so Domian weiter.

    Jürgen Domian: "Ausgesprochen erschreckend"

    10 Fakten zu Facebook

    Facebook ist ein soziales Netzwerk mit Sitz in Palo Alto, Kalifornien.

    Das Projekt war im Jahr 2004 zum ersten Mal öffentlich zugänglich.

    Der Gründer des Kontaktnetzwerkes ist Mark Zuckerberg.

    Mitglied kann jeder werden, der nach eigenen Angaben mindestens 13 Jahre alt ist.

    Im Jahr 2010 soll Facebook bereits zwei Milliarden Dollar eingenommen haben.

    Die Nutzung ist kostenlos. Einnahmen werden nur über das (personalisierte) Werbegeschäft erwirtschaftet.

    2011 bekam das Unternehmen zusammen mit Apple den Negativpreis Big Brother Award.

    Der Name von Mark Zuckerbergs Unternehmen orientiert sich an Büchern, die es an US-Unis teilweise gibt. Sie sollen eine Orientierung auf dem Campus erleichtern.

    Im Herbst 2012 hatte Facebook über eine Milliarde Nutzer.

    Facebook ging am 18. Mai 2012 an die Börse. Es war der größte Börsengang eines Internet-Unternehmens in der Geschichte.

    Der TV-Moderator meinte auch, die Schuldigen der Löschaktion ausgemacht zu haben: "Offensichtlich haben fanatische Kirchenanhänger bei Facebook so viel Wind gemacht, dass man dort eingeknickt ist. Das finde ich ausgesprochen erschreckend. Übrigens sind auch meine Posts zur Homo-Ehe verschwunden. Aber wen wundert das nun noch?"

    Binnen kürzester Zeit verbreitete sich Domians Beschwerde bei Facebook zig-tausendfach. Denn über 25.000 empörte Nutzer teilten seinen Beitrag weiter. Von Zensur durch Facebook war oft die Rede - und davon, dass das US-Netzwerk die Meinungsfreiheit beschneide.   

    Facebook-Sprecherin: "Fehler können frustrierend sein"

    Auf Vorwürfe oder Beschwerden reagiert Facebook normalerweise nicht. Doch am Dienstag machte der Konzern eine Ausnahme. Tina Kulow, Facebook-Firmensprecherin für Deutschland, meldete sich zu Wort - und sprach von einem Fehler: "Unsere Reporting-Systeme sind dafür entwickelt, Menschen vor Missbrauch, Hass-Rede und Mobbing zu schützen und es ist bedauernswert, dass gelegentlich Fehler gemacht werden, wenn solche Reports bearbeitet werden. Und wir wissen, dass dies frustrierend sein kann, wenn wie in diesem Fall, solch ein Fehler passiert." Und: "Entschuldige bitte, Jürgen Domian". bo

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden