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Joseph Ratzinger: Wie eine große Liebe einst Papst Benedikt Kummer bereitete

Joseph Ratzinger

Wie eine große Liebe einst Papst Benedikt Kummer bereitete

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    Papst-Autor: "Benedikt war als junger Mann unglücklich verliebt."
    Papst-Autor: "Benedikt war als junger Mann unglücklich verliebt." Foto: Ettore Ferrari dpa

    Es gibt Gefühle, derer können sich wohl auch (angehende) Männer der Kirche nicht erwehren, Liebe zum Beispiel. Nach den Worten des Buchautors Peter Seewald war der zurückgetretene Papst Benedikt XVI. zu Studienzeiten verliebt.

    Der damalige Priester Joseph Ratzinger hält 1952 eine Bergmesse in Ruhpolding.
    Der damalige Priester Joseph Ratzinger hält 1952 eine Bergmesse in Ruhpolding. Foto: Privat dpa

    „Ja, da gab es eine Verliebtheit in seinem Studium, die sehr ernst war“, sagte Seewald im Interview mit der Zeit-Beilage „Christ & Welt“. Das habe ihm schwer zu schaffen gemacht. „Die Entscheidung für den Zölibat ist ihm nicht leichtgefallen“, ergänzte Seewald, dessen neues Interviewbuch „Benedikt XVI. – Letzte Gespräche“ am Freitag erscheint. Joseph Ratzinger sei ein sehr „smarter Typ gewesen, ein hübscher junger Mann, ein Schöngeist, der Gedichte schreibt und Hermann Hesse liest“. Einer seiner Kommilitonen habe erzählt, Ratzinger habe „durchaus eine Wirkung auf die Frauen gehabt – und umgekehrt auch.“

    Joseph Aloisius Ratzinger wird 1927 in Markl (Oberbayern) geboren. Mit seinen beiden Geschwistern Georg und Maria wächst er in einem religiös geprägten Elternhaus auf.
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    Benedikt XVI. ist im Alter von 95 Jahren gestorben. Von 2005 wird er der zum Papst ernannt und Deutschland jubelt. 2013 tritt er zurück. Das gab es zuvor erst einmal.

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    Joseph Aloisius Ratzinger wird am 16. April (Karsamstag) des Jahres 1927 in Markl (Oberbayern) geboren.

    Ratzinger wächst mit seinen beiden Geschwistern Georg und Maria in einem religiös geprägten Elternhaus auf.

    Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wird Joseph Ratzinger 1945 als Flakhelfer eingezogen.

    Ratzinger studiert von 1946 bis 1951 Philosophie und Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising und an der Universität München.

    1951 wird Joseph Ratzinger im Freisinger Mariendom zum Priester geweiht. Als Priester leitete er 30 Jahre die Regensburger Domspatzen.

    Ratzinger habilitiert 1957 in München über "Die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura". Ab 1959 ist er Professor in Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg.

    1977 beruft Papst Paul VI. Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising. Er wählt als bischöfliches Motto "Mitarbeiter der Wahrheit".

    Papst Johannes Paul II. betraut ihn 1981 mit der Leitung der Römischen Glaubenskongregation, durch die er sich den Ruf eines Hardliners erwirbt.

    Nach dem Tod des Papstes Johannes Paul II zelebriert Ratzinger 2005 die Totenmesse für den Verstorbenen und leitet das Konklave zur Wahl eines neuen Papstes.

    Ratzinger wird nach nur 26 Stunden im vierten Wahlgang zum 265. Papst gewählt. Er trägt fortan den Namen Benedikt XVI.

    2013 tritt er nach acht Jahren im Amt freiwillig von seinem Pontifikat zurück - ein bisher einmaliger Vorgang. Benedikt wohnt fortan zurückgezogen in einem Kloster im Vatikan.

    2020 besucht Ratzinger seinen schwer erkrankten Bruder in Regensburg. Dieser stirbt kurz darauf.

    Das ist jedoch nicht das einzige, was man in dem Interview-Band über den Geistlichen erfährt. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat nämlich die katholische Kirche in Deutschland kritisiert. Wegen der hohen Zahl bezahlter Kirchenmitarbeiter gebe es zu viel "ungeistliche Bürokratie" und zu wenig "Dynamik des Glaubens", sagte der deutsche Ex-Papst dem Journalisten Seewald. "In

    Zur Veröffentlichung des Interview-Bandes mit dem emeritierten Papst Benedikt XVI. schreibt die italienische Zeitung Corriere della Sera am Donnerstag: "Dieses Buch ist eine überzeugende Bestätigung für die gute Beziehung zwischen dem emeritierten Papst Benedikt und seinem Nachfolger Franziskus: Wenn es auch nur minimale Uneinigkeiten zwischen den beiden Päpsten gebe, würde weder der zurückgetretene Papst, der nächstes Jahr 90 wird, solch eine Publikation vorschlagen - noch würde der derzeitige Pontifex, der im Dezember 80 wird, eine solche autorisieren." dpa/AZ/kna

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