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Jörg Wontorra: Doppelpass-Moderator "Wonti" liebt den Fußball und die Frauen

Jörg Wontorra

Doppelpass-Moderator "Wonti" liebt den Fußball und die Frauen

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    Jörg Wontorra mit seiner Ehefrau Heike und Tochter Laura Wontorra. Am Sonntag ist der Sportmoderator ein letztes Mal Gastgeber der Kultsendung "Doppelpass".
    Jörg Wontorra mit seiner Ehefrau Heike und Tochter Laura Wontorra. Am Sonntag ist der Sportmoderator ein letztes Mal Gastgeber der Kultsendung "Doppelpass". Foto: Marcus Brandt/dpa

    Jörg Wontorra eilt ein Ruf wie Donnerhall voraus. „Teflon“ wird er von seinen Kumpels genannt. Denn in Sachen Frauen hat „Wonti“ nie etwas anbrennen lassen. Bei seiner dritten Ehefrau Heike Hinzkowsi, die 20 Jahre jünger ist als der 67-jährige Fernsehmoderator, hat er das eindrucksvoll demonstriert. Als er sie bei einem „Absacker“ nach einer Sportgala in Nordhorn kennenlernte, sagte er: „Sie werden meine dritte Ehefrau.“ Ein paar Jahre später im Juli 2012 wurde die Ehe amtlich besiegelt.

    Der gebürtige Lübecker, der an diesem Sonntag zum allerletzten Mal auf Sport1 die Kultsendung Doppelpass moderiert, liebt ebenso den Fußball. Der Vater einer Tochter und eines Sohnes ist dabei bekannt für eine etwas lose Zunge: Den derzeit schwerkranken, ehemaligen Löwen-Stürmer Olaf Bodden bezeichnete er am Anfang seiner Krankheit 1996 als „Simulanten“.

    2005 knapp am Rausschmiss vorbei-geschrammt

    Großen Ärger bekam Wontorra im Jahr 2005 mit dem ehemaligen Schalker Manager Rudi Assauer. Nach einer Schalker Niederlage in der Champions-League hielt Assauer eine Wutrede. „Wenn man da so ein bisschen auf den Zungenschlag hört, die Bild würde da sehr doppeldeutig titeln: ,Assauer voll dabei’. Das ist vielleicht auch noch ein ganz kleines Problem, das man besprechen sollte“, sagte Wontorra in seinem Doppelpass.

    Assauer, der seit 2012 an Altersdemenz leidet, war es schließlich, der ihn vor dem Rausschmiss rettete: „Hätte ich seine Entschuldigung nicht akzeptiert, hätte es seinen Kopf gekostet.“ Der Sender beließ es bei einer Abmahnung.

    Wontorra, der seine Laufbahn als Sportjournalist beim NDR begann, ist „vernarrt“ in Werder Bremen. Bei seinem Lieblingsklub saß er sogar von 1999 bis 2003 im Aufsichtsrat und trainierte – wie kann es auch anders sein – dort die Zweite Mannschaft der Handball-Frauen. Nachdem er den Verein 2012 öffentlich kritisiert hatte, warfen ihm die Verantwortlichen verspätete Rache vor, weil er nicht mehr in den Aufsichtsrat gewählt wurde.

    Wenn Frauen dabei sind, sind Männer höflicher, ohne Frauen sind sie offener, findet Wontorra

    Fußball hin, Frauen her – „Wonti“ will jetzt mit seiner Frau im spanischen Marbella, wo er seinen Wohnsitz hat, das Leben genießen. Wenn es nach Frauenversteher Wontorra geht, soll der Sport-Stammtisch Doppelpass, den er in den vergangenen elf Jahren moderiert hat, aber eine Männerdomäne bleiben: „Wenn Frauen dabei sind, werden Männer Gott sei dank viel höflicher. Dann kommen die guten Manieren raus, das aber tut einer Sendung nicht gut, die polarisieren soll. Männer sind offener und streiten sich raubeiniger.“

    Die Sendung, die jeden Sonntag Vormittag 11 Uhr im Schnitt eine Million Zuschauer hat, wird künftig von Wontorras bisheriger Vertretung, dem ehemaligen Bayern-Spieler Thomas Helmer moderiert. Also doppelt schade, dass Wonti geht. Wir werden ihn vermissen. Dafür fünf Euro ins Phrasenschwein.

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