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Jochen Senf: Ex-Tatort-Kommissar Max Palu: Jochen Senf mit 76 Jahren gestorben

Jochen Senf

Ex-Tatort-Kommissar Max Palu: Jochen Senf mit 76 Jahren gestorben

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    Jochen Senf als Saarbrücker "Tatort"-Kommisar Palu: Senf ist im Alter von 76 Jahren  gestorben.
    Jochen Senf als Saarbrücker "Tatort"-Kommisar Palu: Senf ist im Alter von 76 Jahren gestorben. Foto: Werner Baum, dpa

    Jochen Senf ist tot. Der als saarländischer "Tatort"-Kommissar Palu bekannt gewordene Schauspieler ist im Alter von 76 Jahren gestorben, wie sein Bruder Gerhard der Deutschen Presse-Agenturbestätigte.

    Senf spielte 17 Jahre lang die Rolle des "Tatort"-Kommissars Max Palu im Saarland. Immer auf dem Fahrrad unterwegs gab Senf seiner Rolle als unkonventioneller und etwas kauziger Kommissar einen besonderen Charakter.

    Der gebürtige Frankfurter kam mit zehn Jahren nach Saarbrücken, wo sein Vater 1954/55 saarländischer Finanzminister war. Nach dem Studium der Germanistik und Romanistik besuchte Senf die Schauspielschule in Saarbrücken.

    Anschließend war Jochen Senf als Autor, Regisseur und Schauspieler tätig, von 1969 bis 1978 auch als Hörspieldramaturg beim Saarländischen Rundfunk. Er arbeitete in einem Jugendzentrum und mit straffällig gewordenen Jugendlichen. 

    Jochen Senf lebte zuletzt in einem Pflegeheim

    Auf der Suche nach einem markanten Charakter engagierte der Saarländische Rundfunk Senf 1987 für seinen "Tatort" aus dem Saarland. Die erste Folge "Salü Palu" wurde im Januar 1988 ausgestrahlt. Im ersten Film ging es um Mädchenhandel und Prostitution im Grenzgebiet. Der glatzköpfige Max Palu (gesprochen: Palü) war unter den ARD-Kommissaren eine echte Type. 

    Auch privat war Senf ein Gourmet und radelte gerne. "Ich spiele den Kommissar so, wie ich selbst bin", sagte er, als er mit 45 Jahren mit dem "Tatort" anfing. Palu war seine erste große Fernsehrolle. Vor den Dreharbeiten gestand er: "Ich weiß nicht mal, wie man eine Pistole hält."

    Das Aus als "Tatort"-Kommissar kam 2005 - lange, bevor der große Hype und die Krimiflut im Fernsehen einsetzten. Danach wurde es ruhiger um Senf, der zwei Kinder hinterlässt. "Heiraten ist für mich nicht wichtig, eine Ehe reicht. Der einzige Grund zum Heiraten sind Kinder", sagte er einmal der "Berliner Morgenpost". Die "Süddeutsche Zeitung" fand, im Umgang mit Menschen sei Senf wie sein Palu: "auf eine manchmal nicht unbedingt diplomatische Weise ehrlich, dafür zuverlässig, engagiert und kumpelig".

    Einige Jahre war der Schauspieler mit Margret Lafontaine, der Ex-Frau des einstigen saarländischen Ministerpräsidenten, zusammen. Zuletzt lebte Senf in Berlin. Dort war er vor einigen Jahren in der Komödie am Kurfürstendamm zu sehen.

    Vor zwei Jahren hatte ihn die "Bild"-Zeitung in einem Pflegeheim besucht und mit den Worten zitiert "Es geht mir scheiße". Über seine Krankheit wollte er damals nichts Genaueres verraten, doch das Laufen falle ihm schwer.

    Der Saarländische Rundfunk, sein langjähriger Heimatsender, würdigte Senf am Sonntag unter anderem in einem Tweet: "Rotwein, Baguette und Fahrrad: 17 Jahre lang verkörperte Jochen Senf den "schrulligen" Tatort-Kommissar Max Palu. Au revoir!"  (AZ/dpa) 

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