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Japan: Vulkanausbruch: Erst vier Opfer konnten vom Gipfel geborgen werden

Japan

Vulkanausbruch: Erst vier Opfer konnten vom Gipfel geborgen werden

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    Rettungskräfte suchen nach dem Vulkanausbruch des Ontakesan auf dem mit Asche bedeckten Berg nach vermissten Wanderern.
    Rettungskräfte suchen nach dem Vulkanausbruch des Ontakesan auf dem mit Asche bedeckten Berg nach vermissten Wanderern. Foto: Jiji Press/AFP PHOTO

    31 Menschen mit Atem- und Herzstillstand sind am Sonntag am Gipfel des Ontakesan gefunden worden. Der Vulkan, der sich nur 200 Kilometer westlich von Tokio befindet, war unerwartet ausgebrochen. Nur vier der Opfer, die offenbar tot sind, konnten geborgen werden. Rund 40 weitere Wanderer haben teils schwere Verletzungen erlitten.

    Die Helfer mussten ihren Bergungseinsatz nach dem Vulkanausbruch einstellen, bevor alle Opfer geborgen werden konnten. Denn andauernde Eruptionen und starker Schwefel hielten auch nach dem Ausbruch des Ontakesan an. Zur Mittagszeit (Ortszeit) war der beliebte Vulkan ausgebrochen - etwa 250 Wanderer befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Berg.

    Vulkanausbruch in Japan: 250 Wanderer bangen um ihr Leben

    Ein Überlebender beschreibt, was er erlebt hat: "Es war wie in der Hölle!" Gewaltige Rauchwolken quollen aus drei neu entstandenen Kratern und türmten sich bis zu 10.000 Meter empor. Die Bergsteiger wurden von Gesteinsbrocken getroffen und mit Asche bedeckt. Einige der Steine sollen so groß wie Autos gewesen sein. Alle Wanderer bangten um ihr Leben.

    Er ist der aktivste Vulkan der Welt: Der Kilauea auf Hawaii ist wegen seiner spektakulären Lawaströme bekannt. Zu explosiven Ausbrüchen kommt es in der Regel aber nicht.
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    Als sich der Himmel durch den Rauch verdunkelte, begannen die Menschen auf dem Ontakesan zu rennen. Im heißen Wind konnten die Wanderer kaum atmen, einige Rucksäcke begannen zu brennen. Einige Bergsteiger flüchteten sich in Hütten, deren Dächer teilweise von Felsbrocken eingerissen wurden. Die Menschen versuchten im Untergeschoss, sich mit Matratzen zu schützen.

    Viele Wanderer haben es nicht aus eigener Kraft aus der Gefahrenzone schaffen können. Auch die Rettungskräfte konnten nicht alle Menschen retten, die schwer verletzt auf dem Vulkan zurück geblieben waren, da sie ihren Einsatz unterbrechen mussten. Ministerpräsident Shinzo Abe schickte das Militär zu Hilfe, Hubschrauber konnten Überlebende in Sicherheit bringen.

    Zutrittsverbot für den Ontakesan nach dem gefährlichen Vulkanausbruch

    Für die 31 Bergsteiger auf dem Gipfel des Ontakesan kam nach dem Vulkanausbruch offenbar jede Hilfe zu spät. Die vier Menschen, die gerettet werden konnten, wurden gar nicht mehr ins Krankenhaus gebracht. Viele Wanderer waren auf dem Ontakesan, um die Herbstlaubfärbung auf dem Vulkan zu bewundern.

    Die nationale Meteorologische Behörde in Tokio gibt an, der plötzliche Vulkanausbruch sei nicht vorhersehbar gewesen. Jetzt allerdings warnte sie Bewohner im Unkreis von vier Kilometern vor weiteren Eruptionen, für das betroffene Gebiet wurde ein Zutrittsverbot verhängt. Eine herabquellende Rauchwolke war mehr als drei Kilometer lang gewesen.

    Zuvor war es am Ontakesan 1979 zu einem größeren Ausbruch gekommen. Mehr als 200.000 Tonnen Asche hatte der Vulkan damals gespuckt. Eine weitere kleinere Eruption ereignete sich 1991, gefolgt von mehreren vulkanischen Beben im Jahr 2007. dpa/sh 

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