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Jäger erschießt Mann: "Höchst seltener Unfall": Verwechslung oder technischer Fehler?

Jäger erschießt Mann

"Höchst seltener Unfall": Verwechslung oder technischer Fehler?

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    Thomas Schreder vom Jagdverband Bayern unterstreicht die Verantwortung jedes einzelnen Jägers. (Symbolbild)
    Thomas Schreder vom Jagdverband Bayern unterstreicht die Verantwortung jedes einzelnen Jägers. (Symbolbild) Foto: Alexander Kaya, Archiv

    Nach dem tödlichen Jagdunfall, der sich am frühen Samstagmorgen bei Schönau in Oberfranken ereignet hat, distanziert sich Thomas Schreder, Pressesprecher des Jagdverbandes Bayern, von Spekulationen um den Unfallhergang. Im Gespräch mit augsburger-allgemeine.de stellt Schreder Meldungen, wonach der Jäger den getöteten 26-Jährigen mit einem Wildschwein verwechselt und deswegen erschossen habe, als "verfrüht" dar: Es liege ebenso im Bereich des Möglichen, dass sich der Schuss versehentlich aus der Waffe des 51-Jährigen gelöst habe. "Man muss die Ermittlungen der Kriminalpolizei abwarten, bevor man zu den genauen Umständen gesicherte Aussagen treffen kann."

    Jagdunfall: Warum war der 26-Jährige im Maisfeld?

    Wie eine Polizeisprecherin erklärte, halten die Ermittler allerdings nach wie vor die Theorie von einer Verwechslung für die plausibelste Erklärung. Zudem müsse man laut Leitendem Oberstaatsanwalt Gerhard Schmitt klären, weshalb sich der 26-Jährige um diese Uhrzeit am frühen Samstagmorgen in dem Maisfeld aufgehalten habe. "Das ist ein zentraler Punkt der Ermittlungen", so Schmitt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Experten seien vor Ort, um das Tatgeschehen zu rekonstruieren und Spuren zu sichern.

    Der tödliche Unfall hat laut Thomas Schreder absoluten Seltenheitswert: "Mir ist kein

    Immer für einen Kugelfang sorgen

    Auf Nachfrage von augsburger-allgemeine.de betonte Schreder aber auch: "Der Jäger ist immer für seinen Schuss verantwortlich." Ein Jäger müsse vor einem Schuss immer sicher sein, ob er beispielsweise eine Bache oder einen Keiler vor der Flinte habe und ob er das jeweilige Tier zum jeweiligen Zeitpunkt schießen darf - allerdings müsse er auch sicherstellen, dass kein anderes Tier oder - im schlimmsten Fall - ein Mensch in die Schussbahn geraten. Hierfür sei vor allem entscheidend, für einen Kugelfang zu sorgen, also Sorge zu tragen, dass die Munition, nachdem sie ein Ziel durchschlagen oder verfehlt hat, keinen Schaden mehr anrichten kann. "Ein

    Freizeitsportler sollen nicht in Panik verfallen

    Laut Thomas Schreder ergeben sich aus dem Vorfall für Spaziergänger und Freizeitsportler keine besonderen Konsequenzen: "Wir haben freies Betretungsrecht im Wald." Die Verantwortung derartige Unfälle zu vermeiden liege also allein beim Jäger. Keinesfalls sollten Freizeitsportler oder Spaziergänger in Panik verfallen: In aller Regel gehen laut Schreder Jäger sehr gewissenhaft mit ihrer großen Verantwortung um. mit dpa

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