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"J.R. Ewing": "Dallas": Der TV-Fiesling Larry Hagman ist tot

"J.R. Ewing"

"Dallas": Der TV-Fiesling Larry Hagman ist tot

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    «Dallas»-Fiesling Larry Hagman tot
    «Dallas»-Fiesling Larry Hagman tot

    "Dallas": Der TV-Fiesling Larry Hagman ist tot: Ungeachtet seines Alters von 81 und einer Krebserkrankung drehte er fast bis zuletzt an der zweiten Staffel der Comebackserie. Hagman starb umgeben von seiner Familie und Freunden in einem Krankenhaus in Dallas - nur 50 Kilometer von seinem Geburtsort Fort Worth entfernt.

    Dallas und die bezaubernde Jeannie

    Heller Cowboyhut und Maßanzug - und dazu ein Gaunerlächeln, das Filmgeschichte schrieb: Larry Hagman war als Bösewicht J.R. weltweit bekannt. Nach seinem Tod trauern Freunde und Kollegen um einen "großartigen Menschen und brillanten Schauspieler".

    Larry Hagman tot

    "Larry war zurück in seinem geliebten Dallas, wo er wieder die Kultrolle spielte, die er am meisten liebte", schrieb die Familie am Samstag auf der Internetseite des "Dallas"-Ekels. "Es war ein friedlicher Abschied, genau wie er es sich gewünscht hatte." Hagman war 59 Jahre mit der Schwedin Maj Axelsson verheiratet. Das Paar hat eine Tochter, einen Sohn und fünf Enkeltöchter.

    Hagman liebte die J.R. Ewing-Rolle

    Hagman liebte die J.R.-Rolle, wie er vor wenigen Monaten der dpa sagte: "Ich will noch 13 Jahre Dallas spielen. Dann bin ich 94 und dann ist es vorbei." Er könne sich nicht dagegen wehren: "Es ist eine wunderbare Rolle, ich verdiene viel Geld damit, kann um die Welt reisen - und es ist einfach. Ich kenne die Rolle. Er ist ein Womanizer, eine Ratte. Aber er hat viel Spaß." Er wolle gar nicht aufhören: "Ich werde J.R. sein, bis ich sterbe."

    Hagmans Filmfrau Linda Gray, in der TV-Serie die ewig von ihm betrogene Sue Ellen, würdigte ihren Kollegen in einem Nachruf als "Verführer zum Leben". Er "schenkte jedem Freude, den er kannte", sagte sie am Samstag der "New York Times". "Ich werde ihn unglaublich vermissen. Er war ein Original und hat das Leben voll ausgekostet." Gray war eigenen Angaben nach 35 Jahre lang eng mit Hagman befreundet und auch in seinen letzten Stunden bei ihm.Neuauflagen in Kino und TV

    Dallas ein Welterfolg wie Hagman

    Hagman litt an Rachenkrebs, wie er im vergangenen Jahr mitteilte. Dennoch spielte er in der neuen Serie "Dallas" wieder die gleiche Rolle, mit der er seit 1978 Fans rund um den Globus gewonnen hatte. Nur noch etwas raffinierter. Zu Beginn der ersten Folge des neuen "Dallas" sitzt Hagman von Krankheit schwer gezeichnet in einem Stuhl, dem Anschein nach nicht in der Lage, auf die Worte seines treuherzigen Bruders Bobby zu reagieren. Doch kaum ist Bobby weg, springt er auf und organisiert neue Intrigen.

    "Wir sind zutiefst traurig über die Nachricht von Larry Hagmans Tod", erklärte der amerikanische "Dallas"-Sender TNT am Samstag auf seiner Webseite. "Er war ein großartiger Mensch und brillanter Schauspieler". Es sei jedoch ein Trost, dass dank der "Dallas"- Neuauflage eine neue Generation "Larry durch seine Darstellung als J.R. Ewing kennenlernen und schätzen kann". Eine Anfrage an den Sender zur Zukunft der Serie ohne ihren Hauptdarsteller blieb zunächst unbeantwortet.

    Hagman, JR und Dallas: Eine Symbiose

    Die Produzenten "Dallas"-Filmstudios Warner Bros., Cynthia Cidre und Michael M. Robin, sowie alle Teamkollegen nannten Hagman in ihrem Nachruf "eine gigantische überlebensgroße Persönlichkeit, deren ikonische Darstellung als J.R. Ewing der Geschichte des Entertainment unauslöschlich erhalten bleiben wird".

    Privat war Hagman vom hinterhältigen Geschäftsmann weit entfernt: Freunde schildern ihn als warmherzig und witzig. Erst im Herbst gründete er eine nach ihm benannte Stiftung, die die künstlerische Bildung von benachteiligten Kindern in Dallas fördert. Und an Öl glaubte er auch nicht: Hagman machte Werbung für Solarenergie, genauer gesagt für eine deutsche Firma. Der Texaner Hagman ("ich unterstütze natürlich Obama") war zudem alles andere als ein Anhänger des Texaners George W. Bush. Er setzte sich für die Legalisierung von Marihuana ein - und nahm zuweilen selbst auch einen Joint.

    Getrunken hat der Schauspieler, der 1995 eine neue Leber bekam, allerdings lange nicht mehr: "Ein einziger Drink wäre mein Tod. Ich würde mich innerhalb weniger Minuten in meine Bestandteile auflösen", hatte er noch im Juni der "Bild"-Zeitung gesagt. AZ

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