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Italien: Wie im Horror-Film: Mafia verfüttert Opfer lebendig an Schweine

Italien

Wie im Horror-Film: Mafia verfüttert Opfer lebendig an Schweine

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    Italienische Polizei im Einsatz: Den Carabinieri ist es gelungen, einen der führenden Köpfen der kalabresischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta zu fassen. Foto: Franco Cufari/Symbolbild dpa
    Italienische Polizei im Einsatz: Den Carabinieri ist es gelungen, einen der führenden Köpfen der kalabresischen Mafia-Organisation 'Ndrangheta zu fassen. Foto: Franco Cufari/Symbolbild dpa

    Eine Anti-Mafia-Einheit der italienischen Polizei hat eine grausige Entdeckung gemacht. Bei einer Operation gegen einen Klan in der süditalienischen Region Reggio Calabria verhafteten die Ermittler vor Kurzem 20 mutmaßliche Mafiosi.

    Die Mafia in Italien

    Mafia ist nicht gleich Mafia. Italiens große Banden in Sizilien, Kalabrien, Apulien und rund um Neapel haben gemeinsam, dass sie alle im 19. Jahrhundert entstanden.

    Untereinander verbindet sie wenig. Doch sie wirken im selben sozialen Umfeld: in unterentwickelten Regionen mit hoher Jugendarbeitslosigkeit und Auswandererquote sowie ausgeprägtem Misstrauen gegenüber dem Staat.

    Das fördert die Bereitschaft zur „omertà“, dem Schweigen in der Bevölkerung. Dort stoßen die Mafiosi auf fruchtbaren Boden. Ihr Handeln ist nur auf materielle Bereicherung ausgerichtet.

    Für ihr Ziel beseitigen sie Rivalen, bedrohen Politiker und Polizei und schaffen es immer wieder, in deren Reihen Komplizen zu finden.

    Am bekanntesten ist die Cosa Nostra, der Geheimbund Siziliens, auch „ehrenwerte Gesellschaft“ genannt. Dort haben Italiens Anti-Mafia-Kämpfer in den letzten Jahrzehnten die größten Erfolge erzielt.

    Die ’Ndrangheta in Kalabrien, verantwortlich auch für die sechs Mafiamorde 2007 in Duisburg, ist die gefährlichste.

    In Apulien herrscht die Sacra Corona Unita („Heilige vereinte Krone“), die vor allem im Schutzgeld-, Waffen- und Drogengeschäft aktiv ist.

    In den letzten Jahren gab es bei der Camorra in Neapel und Umgebung zwar große Fahndungserfolge. Doch diese Mafia ist unübersichtlich, aufgeteilt in 100 bis 200 autonome Familienclans, die sich teils gegenseitig bekämpfen.

    Die Camorra operiert im Drogen- und Waffenhandel, in der Produktpiraterie von Luxusgütern und der illegalen Müllentsorgung.

    Schutzgelder werden in Camorra kontrollierten Betrieben gewaschen.

    Seit immer mehr Clan-Bosse inhaftiert sind, versucht die zweite Generation, Fuß zu fassen. Rund zehn Milliarden Euro an Schutzgeldern werden Schätzungen zufolge in Italien erpresst.

    Dabei fand die Polizei nun heraus, dass die Gangster ein Mitglied eines rivalisierenden Klans offenbar besonders grausam aus dem Weg schafften. Sie warfen den Mann Schweinen zum Fraß vor - und zwar lebendig. AZ

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