In Deutschland sterben immer weniger Menschen bei Verkehrsunfällen. 2016 sank die Zahl der Verkehrstoten auf den niedrigsten Stand seit mehr als 60 Jahren.
Anfang der 1950er Jahre verunglückten noch mehr als 7400 Menschen tödlich auf den Straßen der BRD und DDR. Genau zwanzig Jahre später verzeichnete die Statistik den historischen Höchstwert von 21.332 Verkehrstoten. Seitdem sinken die Zahlen tendenziell - und dafür sorgten neben der besseren technischen Ausstattung der Fahrzeuge (Bremssysteme, Airbags usw.) mehrere Faktoren.
Weniger Verkehrstote mit Gurtpflicht und Promillegrenze
September 1957: Innerhalb von Ortschaften gilt künftig Tempo 50.
Oktober 1972: Die Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern auf Landstraßen wird eingeführt.
Juli 1973: Ab sofort sind maximal 0,8 Promille erlaubt.
November 1973 bis März 1974: Mit der Ölkrise wurde es ruhiger auf deutschen Straßen. Im Zuge der Krise erließ die Bundesrepublik Fahrverbote an vier autofreien Sonntagen und eine sechsmonatige Geschwindigkeitsbegrenzung unter anderem auf Autobahnen auf 100 Stundenkilometer.
März 1974: Die Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen wird auf 130 Stundenkilometer festgesetzt.
August 1980: Die Helmpflicht für Motorradfahrer greift.
August 1984: Die Gurtpflicht tritt in Kraft.
Mai 1988: Die Promillegrenze wird auf 0,5 Promille herabgesetzt.
Mehr tödliche Unfälle in Bayern
Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts sind noch vorläufig, die Zahl der Unfälle wurde - Stand jetzt - nur bis November 2016 erfasst. Es zeigt sich aber bereits, dass 2016 deutlich weniger Motorradfahrer tödlich verunglückten (minus 15,7 Prozent) als noch 2015. Auch die Zahl der getöteten Auto-Insassen ging zurück (3,1 Prozent weniger zum Vorjahr). Dagegen kamen mehr Menschen auf Mofas (8,5 Prozent mehr) oder Fahrrädern (4,3 Prozent mehr) ums Leben.
Entgegen der bundesweiten Entwicklung gab es 2016 in Bayern, Berlin, Hamburg, im Saarland und in Schleswig-Holstein mehr Verkehrstote als im Vorjahr. mit dpa