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Indonesien: Erdbeben auf Lombok: Die Rettungsarbeiten dauern noch an

Indonesien

Erdbeben auf Lombok: Die Rettungsarbeiten dauern noch an

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    Bei einem Erdbeben der Stärke 6,4 sind auf der indonesischen Insel Lombok zahlreiche Menschen ums Leben gekommen.
    Bei einem Erdbeben der Stärke 6,4 sind auf der indonesischen Insel Lombok zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Foto: Jon-Paul Kennedy/AAP, dpa

    Bei einem schweren Erdbeben auf der indonesischen Ferieninsel Lombok hat es zahlreiche Tote und Verletzte gegeben. Nach der jüngsten offiziellen Bilanz kamen bei dem Beben auf der Nachbarinsel von Bali mindestens 16 Menschen ums Leben. Zudem gab es mehr als 350 Verletzte. Nach dem

    Erdbeben auf Lombok: Über 500 Wanderer haben den Vulkan verlassen

    Nach dem schweren Erdbeben haben Rettungskräfte mehr als 500 Ausflügler von einem aktiven Vulkan in Sicherheit gebracht. Mindestens 543 Wanderer wurden vom Vulkan Rinjani nach unten geleitet, wie die nationale Katastrophenschutzbehörde am Dienstag mitteilte. Darunter waren annähernd 200 Touristen aus dem Ausland, auch einige Deutsche.

    Die Rettungsarbeiten dauerten am Dienstag noch an. Nach Angaben der Behörden befanden sich noch etwa zehn Wanderer in dem schwer zugänglichen Gelände, alles Indonesier. Alle Ausländer, so hieß es, seien nun in Sicherheit.

    Durch das Beben am Sonntag waren tonnenweise Geröll und Schlamm an dem Vulkan niedergegangen. Die Erdrutsche versperrten den Wanderern den Weg nach unten.

    Der mehr als 3700 Meter hohe Rinjani ist ein beliebtes Ausflugsziel für Urlauber aus aller Welt. Viele Reiseveranstalter bieten Klettertouren an. Die bislang letzte größere Eruption dort war im September 2016.

    Eine Tsunami-Warnung blieb nach dem Erdbeben aus

    Das Beben habe sich am Sonntag um 06.47 (Ortszeit, 00.47 Uhr MESZ) 50 Kilometer nordöstlich von Lomboks Hauptort Mataram in sieben Kilometern Tiefe ereignet, teilte die US-Erdbebenwarte USGS mit. Damit erschütterte es eine Region abseits der Touristengegenden im Süden und Westen der Insel.

    Das Beben der Stärke 6,4 verursachte nach Behördenangaben mehr als 120 Nachbeben. Das schwerste der Nachbeben hatte nach Angaben der indonesischen Behörde für Geophysik und Meteorologie eine Stärke von 5,7. Ein Tsunami-Alarm sei aber nicht ausgelöst worden, sagte der Sprecher der Behörde, Hary Tirto Djatmiko.

    Dutzende von Häusern wurden bei dem Beben entweder zerstört oder schwer beschädigt.
    Dutzende von Häusern wurden bei dem Beben entweder zerstört oder schwer beschädigt. Foto: Uncredited, dpa

    Erdbeben in Indonesien: Eine malaysische Kletterin starb bei Erdrutschen

    Die Nachbeben verbreiteten Angst unter hunderten Menschen in der Region Sembalun, die aus ihren einstürzenden Häusern geflohen waren. Sie trauten sich nicht zurückzukehren, berichtete ein afp-Reporter. Viele von ihnen hatten Zelte aufgestellt. Nun seien dringen Decken und Nahrung nötig, weil bei der Flucht nicht genug Zeit blieb, um sich auszurüsten, sagten Betroffene.

    Bei Erdrutschen in Folge des Bebens starb eine malaysische Kletterin, sechs Kletterer wurden verletzt, teilte das malaysische Außenministerium mit. Die Behörden schlossen vorübergehend die Wanderwege.

    Bei den meisten Todesopfern handelt es sich um Einheimische. Insgesamt wurden mehr als 1000 Häuser beschädigt - viele davon komplett zerstört.

    Erdbeben sind in Indonesien wegen der Lage am Pazifischen Feuerring häufig

    "Jeder in meinem Haus geriet in Panik, wir rannten alle hinaus", sagte Zulkifli, ein Bewohner der Region Nord-Lombok, der Nachrichtenagentur afp. Wegen des Bebens sei der Strom ausgefallen. In den Touristenzentren im Süden und Westen der Insel sorgte das Beben für Panik. Die Lage beruhigte sich, als eine Tsunami-Warnung ausblieb.

    Lombok ist ein beliebtes Feriendomizil und liegt rund hundert Kilometer östlich der noch populäreren indonesischen Urlaubsinsel Bali. Auch dort sei das Beben zu spüren gewesen, Berichte über Schäden gab es zunächst nicht.

    Das aus zahlreichen Inseln bestehende Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, an dem tektonische Platten aufeinander stoßen. Erdbeben und Vulkanausbrüche sind dort besonders häufig. Erst im Januar waren bei einem Beben der Stärke 6,0 auf der indonesischen Insel Java mehrere Menschen schwer verletzt und dutzende Häuser beschädigt worden.

    An Weihnachten 2004 hatte ein Beben unter dem Meeresboden der Stärke 9,3 vor der westindonesischen Insel Sumatra einen Tsunami ausgelöst, der in den umliegenden Ländern insgesamt 220.000 Menschen tötete, davon 168.000 in Indonesien. (dpa/afp)

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