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Indien: Mindestens sechs Tote nach schwerem Erdbeben in Indien

Indien

Mindestens sechs Tote nach schwerem Erdbeben in Indien

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    Ein Erdbeben der Stärke 6.7 hat den Nordosten Indiens erschüttert. Häuser stürzten ein.
    Ein Erdbeben der Stärke 6.7 hat den Nordosten Indiens erschüttert. Häuser stürzten ein. Foto: Deepak Shijagurumayum afp

    Mindestens sechs Tote hat ein schweres Erdbeben im Nordosten Indiens gefordert. Im indischen Bundesstaat Manipur starben bei dem Erdbeben nach offiziellen Angaben fünf Menschen, als am Montagmorgen Wände einstürzten und Steine herabfielen. Im benachbarten Bangladesch kam ein Mensch ums Leben, als die Bewohner eines Hauses in Panik nach draußen stürmten. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des Bebens mit 6,7 an, das Geoforschungsinstitut in Potsdam maß 6,6. Die Erschütterungen waren auch in Myanmar, Bangladesch und Bhutan zu spüren. 

    Erdbeben-Stärke: So wird sie gemessen

    Bei der Messung von Erdbeben wird die Stärke der Bodenbewegung angegeben (Magnitude).

    Jeder Punkt bedeutet etwa eine Verzehnfachung der Bebenstärke. Ein Erdbeben der Magnitude 5,0 ist demnach zehnmal so stark wie eines mit 4,0.

    Früher wurde die Erdbebenstärke einheitlich nach der Richterskala bestimmt. Der amerikanische Geophysiker Charles Francis Richter hatte die Skala 1935 speziell für Kalifornien ausgearbeitet.

    Heute wird die Skala nur noch eingeschränkt eingesetzt, auch weil das Verfahren nur bei Erschütterungen in der Nähe der Messstationen zuverlässige Werte liefert.

    Durchgesetzt hat sich immer mehr die Momentmagnitude. Als einzige bezieht sie sich direkt auf die Vorgänge am Erdbebenherd.

    Weltweit treten jährlich zwischen 1500 und 2000 Erdbeben mit Stärken über 5,0 auf.

    Mit einer Stärke höher als 8,0 bebt die Erde durchschnittlich einmal pro Jahr.

    Das heftigste bisher auf der Erde gemessene Beben hatte eine Magnitude von 9,5 und ereignete sich 1960 in Chile.

    Durch das Erdbeben seien in Indien mehr als 40 Menschen verletzt worden, sagte J. Suresh Babu, ein ranghoher Regierungsbeamter von Manipur. In Bangladesch wurden mindestens zehn Menschen in Krankenhäusern behandel. Vier Menschen seien verletzt worden, als ein Haus im nord-östlichen Distrikt in sich zusammenfiel, sagte Polizeisprecher Mozammel Haque. Die Erschütterungen waren auch in Myanmar und Bhutan zu spüren.

    Indien: Als Erdbeben kam, schliefen noch viele Menschen

    Viele Menschen lagen noch im Bett oder waren beim Frühstück, da bebte die Erde in Indien. Häuser bekamen Risse, Mauern stürzten ein. Die Erschütterungen waren auch in Myanmar und Bangladesch zu spüren. Ob das Erdbeben noch mehr Todesopfer forderte, steht bislang nicht fest. "Es gab Verletzte, aber wir können noch nicht sagen, wie viele es sind, da wir noch auf Berichte aus den ländlichen Gebieten warten", sagte J. Suresh Babu, ein ranghoher Regierungsbeamter des Bundesstaates Manipur. Da das Erdbeben während des Sonnenaufgangs passierte, seien die meisten Menschen in ihren Häusern gewesen. Es gebe in der Region aber wenige Hochhäuser, die besonders einsturzgefährdet sind. Vielmehr würden in Manipur an der Grenze zu Myanmar vor allem einstöckige Häuser gebaut.

    Menschen rannten bei Erdbeben panisch auf Straßen

    Der Nachrichtensender NDTV zeigte Bilder von Rissen in Wänden und eingestürzten Mauern. Menschen rannten in Panik auf die Straßen, als das Beben um 4.35 Uhr Ortszeit begann. "Unser Gebäude hat angefangen zu wanken, und wir sind einfach nur noch in Sicherheit gerannt. Es war das schwerste Erdbeben, das wir in unserem Leben erlebt haben", sagte ein Mann dem Sender "Times Now". Das Epizentrum des Bebens lag nur 29 Kilometer westlich von der Landeshauptstadt Imphal, in der mehr als 250 000 Menschen leben.

    Erst im April hatte ein gewaltiges Erdbeben den angrenzenden Himalaya erschüttert und in Nepal, Indien, China und Bangladesch insgesamt rund 9000 Menschen in den Tod gerissen. Im Dezember und Oktober wurde das Dreiländereck von Afghanistan, Pakistan und Tadschikistan erschüttert.

    "Ich habe gemerkt, wie mein Raum sich im Gästehaus der Regierung in Siliguri bewegte", schrieb Handelsministerin Nirmala Sitharaman auf Twitter. Premierminister Narendra Modi bat Innenminister Rajnath Singh, der ebenfalls gerade in der Region ist, die Situation vor Ort zu beobachten.  dpa/AZ

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